16. November 2018

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Tagebucheintrag, 16. November 2018, 3.24 Uhr, Zimmer


Es ist 3.24. Ich wollte mir eigentlich einen schönen Tag machen und dann früh ins Bett gehen. Das hat gut geklappt. Nicht.

Mein Kopf hat wieder so einen Gedankenüberschuss. Ich wollte Noah eigentlich innerlich abhaken, aber irgendwie will ich jetzt doch was dazu schreiben. Also, es ist ja gut und schön, dass ich mich in meinem Tagebuch mit den Gilmore Girls beschäftige, aber eigentlich überlege ich nur, warum ich gestern zu Noah gegangen bin. Noah. Mein erster One-Night-Stand. Ich hab 21 Jahre ohne One-Night-Stand überlebt und dann schlafe ich mit Noah.


Eigentlich hab ich gar nichts gegen Noah. Er ist mir ziemlich egal. Aber sollte mein erster One Night Stand ein Typ sein, der mir komplett am Arsch vorbeigeht? Vermutlich schon, sonst wäre das ja alles noch beschissener.


Das beschäftigt mich eigentlich, während ich Gilmore Girls schaue. Und Rory scheint aktuell geistig noch nicht in der Situation zu sein, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Und ich wage zu behaupten, dass Lorelai sich schon vor langer, langer Zeit mit der Frage beschäftigt hat. Gilmore Girls ist also keine Hilfe.


Mit Jared Padalecki müsste man schlafen. Naja. Darüber schreibe ich, wenn es soweit ist.


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Tagebucheintrag, 16. November 2018, 3.27 Uhr, Zimmer


Ich will doch nicht mit Jared schlafen. Der ist jetzt schon 36, seit acht Jahren verheiratet und hat drei Kinder. Ich schlaf mit irgendwem der jünger ist und keine Kinder hat.


Wie Noah... Hihi.


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Tagebucheintrag, 16. November 2018, 7.15 Uhr, Zimmer


Ja. Wer braucht schon einen Schlafrhythmus, wenn man außerdem zu nichts Lust hat? Ich liege seit jetzt fast vier Stunden hier. Und außer mein Buch auf- und wieder zuzuschlagen habe ich nicht viel gemacht. Ich würde richtig gerne François einladen. Einfach damit jemand da ist. Und François ist vermutlich der Einzige in meinem aktuellen Freundeskreis, der dann auch rüberkommen würde. Vielleicht noch die Spanier von Jesús, die ich letzte Woche kennengelernt habe. Aber dann müsste ich trinken und gut drauf sein und das geht gerade nicht.


Ich kann François jetzt nicht einladen. Das ist noch mal eine ganz andere emotionale Schublade, die ich jetzt nicht anrühren werde. Also liege ich weiter hier. Vielleicht stehe ich auf und setze mir Elliotts Hut auf und dann schau ich mich im Spiegel an. Vielleicht auch nicht. Gott, ich muss aufhören zu schreiben, sonst schäme ich mich noch mehr vor mir selber.

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