Das wohl tiefgründigste Interview

1.Interview: Freude

Ich: Guten Tag Freude. Schön dich kennenzulernen.

Freude: Oh Danke, ich freu mich auch!

Ich: Nun gut, kommen wir zur ersten Frage: Wie lange gibt es dich schon?

Freude: Seit dem Zeitpunkt, an dem die Menschen mit dem Denken begonnen haben.

Ich: Hast du dich zusammen mit der Menschheit weiterentwickelt?

Freude: Nein, leider nicht. Obwohl das bestimmt lustig geworden wäre! Die form in der ich mich derzeit befinde, existiert bereits seit Jahren. Ich musste mich nur in einem Punkt weiterentwickeln: Ich lernte zwischen den Dingen zu unterscheiden, die den Menschen während ihrer Anfangsphase Freude bereiteten. Schaffte es ein spitzer Stock einen der Uhrmenschen glücklich zu machen, war es am nächsten Tag ein wärmendes Feuer. Da galt es schnell zu reagieren.

Ich: Ein wirklich interessantes Beispiel. Vielen Dank dafür.

Freude: Bitte! Bitte!

Ich: Bist du zufrieden mit dem was du bist?

Freude: Aber natürlich! Warum sollte ich dass nicht? Selbstverständlich bin ich mir meiner riesigen Verantwortung durchaus bewusst. Ich mache tagtäglich mehrere Millionen Menschen glücklich. Das ist leichte gesagt als getan. Ich habe fast keine freie Minute. Doch dafür freut es mich umso mehr einen Menschen zum Lächeln zu bringen der es verdient hat.

Ich: Du meintest gerade: "Menschen die es verdient haben." Heißt das es gibt auch solche die es nicht verdient haben glücklich zu sein?

Freude: Ja, leider gibt es die. Hiermit meine ich die Leute die es wirklich nicht verdient haben. Diktatoren, Verbrecher, oder von Natur aus böse Menschen. Mir wird jedes Mal schlecht bei dem Gedanken diesen Personen einen schönen Moment zu ermöglichen. Wenn ich eine Wahl hätte, dann würden diese gewissen Damen und Herren ihres Lebens nicht mehr froh werden.

Ich: Was geschieht mit dir wenn du dich weigerst deine Fähigkeiten einzusetzen?

Freude: Dann höre ich auf zu existieren. Mich gibt es nur deswegen, weil ihr mich wahrnehmen könnt. Ihr Menschen seit euch darüber im Klaren dass es mich gibt. Sobald das Bewusstsein um meine Person in Vergessenheit gerät, verschwinde ich einfach. Um ehrlich zu sein fürchte ich mich vor dieser Tatsache. Wie schnell es wohl gehen würde wenn man mich ignoriert?

Ich: Vermutlich sehr schnell. Gibt es eigentlich auch Momente in denen du traurig bist?

Freude: Haha, ein guter Witz! Nein. die gibt es natürlich nicht! Ich bin überhaupt nicht dazu in der Lage traurig zu sein. Du kannst die Trauer fragen. Die alte Heulboje versucht mir seit Jahren meinen Tag zu versauen. Bisher aber ohne Erfolg!

Ich: So etwas höre ich gern. Vielen Dank für das Gespräch.

Freude: Bitte. Immer wieder gerne Bro!