Bonus: Der Chef

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Chef: Ich möchte dir danken.

Ich: Wofür?

Chef: Du hast die Gefühle zusammengeführt, so etwas schafft nicht jeder.

Ich: Ich hatte nicht die Absicht sie zusammenzuführen. Um ehrlich zu sein habe ich nicht einmal damit gerechnet, am Ende meiner Geschichte mit Gott ein Gespräch zu führen.

Chef: Erwarte immer das unerwartete. Im Übrigen musst du mich nicht mit Gott ansprechen. Du kannst mich ruhig duzen wenn du willst.

Ich: Ok.  Du suchst mit mir nicht nur das Gespräch weil du mir danken willst, oder?

Chef: Stimmt. Eigentlich habe ich dich aufgesucht um dich zu interviewen. Ich wollte den Menschen hinter diesem Buch kennenlernen.

Ich: Nun, ich fühle mich geschmeichelt. Wie lange verfolgst du die Interviews schon?

Chef: Seit dem ersten. Nach deinem Gespräch mit der Freude kam er freudestrahlend zu mir und berichtete von einem Sterblichen, welcher sich mit ihm nicht nur unterhalten, sondern ihn sogar regelrecht ausgequetscht hat. Den Rest des Tages war er so aufgedreht dass er nicht arbeiten konnte.

Ich: Oh! Mit so etwas habe ich nicht gerechnet.

Chef: Du musst dich nicht entschuldigen. Im Grunde ist nichts schlimmes geschehen. Wenn die Leute zu glücklich sind, neigen sie dazu die anderen Fassetten ihrer Existenz auszublenden. 

Ich: Ich möchte dich etwas fragen, falls ich darf.

Chef: Nur zu.

Ich: Warum hast du die Gefühle erschaffen?

Chef: Aus einem ganz einfachem Grund. Die ersten zwei Menschen die ich erschuf waren zwar vollkommen, dafür aber eiskalt in ihrem Wesen. Deshalb überlegte ich mir eine Lösung für dieses Problem. Es dauerte nicht Lange die Gefühle die du kennst zu erschaffen. Vielleicht 10 bis 20 Minuten an Erdenzeit.

Ich: Deine Erfindung funktioniert bestens. Die Wichtigkeit etwas empfinden zu können, zeigen uns all die Kunstwerke, Erfolgsromane und Beziehungen auf dieser Welt.

Chef: Du hast es erfasst. Hast du während des Schreibens ein höheres Ziel angestrebt?

Ich: Da es sowieso unmöglich ist dir etwas vorzulügen, muss ich zugeben... Nein. Ich habe währenddessen kein höheres Ziel angestrebt. Ich wollte zwar die Leute erreichen, nur spielte die Anerkennung eine genauso große Rolle.

Chef: Normalerweise dürfte ich dein Verhalten nicht gutheißen. Die Gefühle von ihrer Arbeit abzuhalten kann nämlich grausame Folgen haben. Nur hattest du während der Gespräche keine bösen Absichten, weshalb ich darüber hinwegsehen werde.

Ich: Danke.

Chef: Eine letzte Frage bevor ich verschwinde. Wieso glaubst du eigentlich nicht an mich?

Ich: Das ist eine wirklich gute... Gute Frage. Ich denke ich werde die Antwort auf diese Frage im tiefsten Inneren meiner Seele finden.

Chef: Gut möglich. Und wenn du dich dabei auch noch auf deine Gefühle verlässt, wirst du die Antwort mit Sicherheit finden.

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