Teil 11

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(Emma)
Ich saß mit Sebastian an einem Brunnen vor der Schule, auf die Satomis Brüder gingen. Sebastian seufzte. Er wirkte niedergeschlagen und traurig. "Basch, ich bin sicher, sie wird zur Vernunft kommen", sagte ich, um ihn aufzumuntern. Aber ich glaubte mir selbst irgendwie nicht wirklich. Sebastian sah mich an. "Ich hoffe, du hast Recht", sagte er "Was sollen wir nur tun, wenn sie sich nicht überzeugen lässt? Glaubst du, sie meint das Ernst? Dass sie hier bleiben will?" "Ich weiß es nicht, Basch", meinte ich "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre Großeltern und ihre Freunde einfach im Stich lässt." Ich seufzte. In dem Moment kam Satomi auf uns zu. "Hi", sagte sie und lächelte leicht. "Hey", sagte Sebastian und stand auf. Er sah sie an und umarmte sie zögernd. "Ich hab dich vermisst, Satomi", flüsterte er. Satomi legte ihre Arme um ihn. "Ich hab euch beide auch vermisst." "Tomi, bitte komm nach Hause!", sagte ich und stand auf "Wir können über alles reden." Sie löste sich aus Basch' Armen und sah mich an. Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht..." "Aber warum denn?", fragte ich sie "Sei bitte vernünftig, Satomi. Ich weiß, du hast gesagt, du willst herausfinden was mit deiner Mom passiert ist, aber-" "Nein, das ist es nicht", unterbrach sie mich "Es geht um mehr, als nur das. Ich- ich weiß längst, was passiert ist." "Was?", meinte Sebastian "Warte, wo liegt dann das Problem? Du hast, was du wolltest, also lass uns gehen!" "Es ist... ich kann einfach nicht weg. Mir gefällt es hier." "Es gefällt dir hier?", meinte ich "Ist das dein Ernst!? Schon klar, Satomi, es ist echt voll schön hier und du hast Freunde gefunden, das ist toll, aber-" Ich seufzte. "... London ist dein Zuhause." "Emma, meine Brüder sind hier", sagte Satomi "Ich wusste 18 Jahre lang nichts von ihrer Existenz und jetzt, da ich sie kennengelernt habe, will ich nie mehr von ihnen getrennt sein." "Satomi, ich finde es echt super, dass du dich mit deinen Brüdern so gut verstehst, ehrlich, aber was ist mit deinen Großeltern? Mit deinen Freunden, deiner Familie?" "Was ist mit mir, Satomi?", sagte Basch auf einmal "Mit uns? Du willst wirklich bleiben und das aufgeben? Satomi, bitte, ich liebe dich." Satomi sah Sebastian mit weit aufgerissen Augen an. Auch ich war etwas überrascht. Das war das erste Mal, dass er das zu ihr sagte. Wir beide sahen Satomi an und warteten auf eine Reaktion. Sie seufzte und sah zu Boden. "Ich... ich kann nicht, ich...", meinte sie und schien verwirrt. Sie sah wieder auf und ihre Augen waren feucht "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß, dass ich in London zu Hause bin aber hier habe ich auch ein Zuhause. Und wenn ich ehrlich bin fühle ich mich in Japan mehr Zuhause. Das hier ist meine Welt, dieses Leben passt doch viel mehr zu mir. Und ihr beide müsstet doch wissen, wie fasziniert ich schon immer von diesem Land und dieser Kultur war." Sie sah mich an und ich seufzte. "Das meinst du nicht Ernst, Satomi", sagte ich "Du liebst dein Leben in London. Du studierst und du hast eine Familie und Freunde, die dich lieben." "Meine Großeltern?", meinte sie "Sie haben mich angelogen. 18 Jahre lang. Sie haben mir meine eigenen Brüder verheimlicht und sie hatten nicht einmal einen Grund das zu tun." "Satomi...", begann ich. "Satomi, bitte", mischte Sebastian sich ein "Bitte komm zurück. Ich meine, wir sind deinetwegen extra nach Japan geflogen. Das muss doch was bedeuten." Basch grinste sie verlegen an und seufzte. "Naja also wir können dich nicht zwingen, aber denk an deine Familie. Du bist ihnen eine Erklärung schuldig." Er lächelte leicht und ging dann an ihr vorbei. Ich seufzte und lächelte sie an. "Basch hat Recht. Es ist deine Entscheidung ob du zurück kommst, aber überleg es dir gut. Bleiben wäre egoistisch." Sie sah mich an und nickte kaum merklich, dann ging ich an ihr vorbei und lief Basch hinterher und lies sie alleine.

(Shima)
Ich kam aus dem Wohnheim und ging Richtung Schule, als ich auf dem Weg diese beiden Freunde von Satomi sah. Ich lief zu ihnen. "Hey!", sagte ich "Wo ist Satomi?" Die beiden sahen mich an als würden sie kein Wort verstehen und da fiel mir ein, dass sie tatsächlich kein japanisch verstanden. Ich seufzte. "Sa-to-mi?", wiederholte ich ganz langsam. Der Junge sah mich an und sagte irgendetwas, oder fragte mich etwas, auf jeden Fall klang er irgendwie wütend. Das Mädchen berührte seinen Arm, wie um ihn zu beruhigen. Sie sah mich an und sagte etwas zu mir in einem deutlich freundlichen Ton. Dabei zeigte sie in eine bestimmte Richtung. Ich nickte und ging in die Richtung, in die sie zeigte.
Als ich ankam entdeckte ich Satomi. Sie saß am Rand des Brunnens auf dem Schulgelände. Sie sah traurig aus und als ich näher kam, merkte ich, dass sie Tränen in den Augen hatte. "Satomi?", ich sah die besorgt an und setzte mich zu ihr "Was ist los?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht...", sagte sie "Ich weiß nicht, was ich tun soll, Renzo. Ich bin so verwirrt." "Was haben deine Freunde gesagt?" "Sie wollen, dass ich mit ihnen zurück nach London komme", sagte sie "Aber sie haben auch gesagt, dass sie mich nicht zwingen können aber dass es egoistisch von mir wäre, hier zu bleiben." Ich nickte und legte meinen Arm um ihre Schultern. "Ich wollte doch nur meine Brüder kennenlernen und wissen, warum meine Mutter gestorben ist", sagte sie "Ich hätte nie gedacht, dass ich mich hier so sehr Zuhause fühlen würde." "Was wirst du jetzt tun?", fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung." Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich wurde rot und streichelte ihren Kopf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 03, 2019 ⏰

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Die Schwester eines Dämons (blue exorcist fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt