Teil 6

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(Satomi)
Yukio verabschiedete sich von mir und ging auf sein Zimmer. Ich seufzte. Rin kam aus der Küche und setzte sich neben mich. Ich sah ihn an und lächelte. "Alles okay?", fragte er. Ich nickte. Dann sah ich Rin an und seufzte. "Rin, hab ich irgendwas falsch gemacht?", fragte ich "Ich meine, was ist sein Problem, dass er mich so hasst?" "Was, Yukio?", meinte er "So ein Unsinn, er hasst dich nicht. Er kennt dich nicht mal..." Ich seufzte. "Und warum hab ich dann das Gefühl, dass er mich hasst?" "Satomi, es ist nicht so, dass er dich hasst, glaub mir", erklärte Rin "Es fällt ihm nur schwer zu glauben, dass du Yuri Egins Tochter bist..." "Warum?", fragte Ich entsetzt "Warum sollte ich soetwas erfinden?" Rin seufzte und schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung", sagte er "Yukio - er...er macht sich einfach nur viel zu viele Sorgen." Ich sah ihn verwirrt an. "Warum das denn?" Rin sah mich an. Sein Blick verriet mir, dass er nicht so wirklich wusste, wie er darauf antworten sollte. Was sollte das? Ich konnte verstehen, warum Yukio mir nicht so richtig vertraute, er kannte mich nicht. Aber er gab mir ja überhaupt keine Chance. Außerdem, welchen Grund hätte ich, zu behaupten, ich sei Yuri Egins Tochter, wenn es gar nicht so wäre. Rin schloss die Augen und seufzte. "Hör mal...", meinte er "Also, es ist so, dass... Naja, Yukio hat einfach... Vertrauenspropleme. Ähm, ja. Genau." Er sah zum Boden. Er sagte das, als würde er sich selbst davon überzeugen wollen, nicht mich. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wirklich?", fragte ich skeptisch. "Ja, wirklich!", nickte Rin voller Überzeugung "Es liegt nicht daran, dass er dich nicht mag oder so. Er hat nur generell irgendwie, naja, Angst um mich..." "Was? Warum?" Rin biss sich auf die Lippe und gab sich einen Schlag gegen die Stirn. "Ähm, weil -", sagte er "Das ist kompliziert." Ich seufzte und sah Rin vorwurfsvoll an. Er sah mir nachdenklich in die Augen. "Argh, ich wünschte, ich könnte es dir sagen! Aber Yukio würde mich umbringen." "Mir was sagen?", sagte ich und war jetzt komplett verwirrt "Wovon sprichst du?" "Satomi", sagte Rin und nahm meine Hand "Es gibt Dinge, die du nicht weißt. Über mich und Mom und Yukio... Über diese Schule und die Menschen hier. Dinge, die ich dir nicht sagen kann, aber glaub mir, eines Tages werde ich das. Irgendwann wirst du es verstehen." "Was verstehen?", fragte ich, kurz vorm Verzweifeln "Ich verstehe gar nichts. Was du da sagst, ergibt keinen Sinn!" Rin seufzte. "Ich weiß!", sagte er "Tut mir leid." Ich seufzte und stand auf. Ich sah auf die Uhr. "Ich sollte gehen. Wir sehen uns dann wohl morgen." Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und fuhr mit der Bahn zurück in mein Hotel.

(Rin)
"Ist das dein Ernst!?" Nachdem Satomi gegangen ist, hatte ich die Küche aufgeräumt und war auf mein Zimmer gegangen. Dort hatte ich Yukio, der am Schreibtisch saß und an irgendetwas arbeitete, erzählt, was gerade passiert ist. "Rin, das kann nicht dein Ernst sein!", schrie er mich an "Du wirst es ihr auf keinen Fall sagen!" "Aber warum denn nicht?", fragte ich "Sie wird es doch sowieso herausfinden. Und außerdem ist sie unsere Schwester! Sie hat das Recht zu erfahren, was mit Mom passiert ist!" Yukio seufzte und sah mich mit seinem vorwurfsvollen Blick an, der mir sagen sollte, dass ich den Verstand verloren hatte. "Rin. Nein", sagte er und drehte sich wieder zu seinen Büchern um. "Ich brauche deine Erlaubnis nicht!" Diese Worte brachten Yukio dazu, seinen Stift auf den Tisch zu schlagen. "Was!?", fragte er und drehte sich wieder zu mir um. "Das ist meine Sache! Also wenn ich es ihr sagen will, dann mache ich das!", sagte ich und ging zu meinem Bett. "Wie bitte!?", sagte Yukio und stand auf. Er kam auf mich zu "Rin, es geht dabei nicht nur um dich! Tu nicht so, als wäre das allein deine Angelegenheit!" Ich seufzte. Er hatte ja schon Recht. Natürlich ging es um viel mehr als nur darum, dass ich Satans Sohn war. Das war Yukio auch. Außerdem gibt es noch viel mehr Dinge, die damit zusammen hängen. Aber Satomi hat ein Recht darauf, zu wissen, warum Mom gestorben ist. Ich setzte mich aufs Bett und schmollte. Yukio seufzte und ging wieder zu seinem Schreibtisch. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich konnte ja verstehen, was Yukios Problem war, aber nachvollziehen konnte ich das nicht. Gut, Satomi ist erst seit gestern hier, vielleicht ist es noch zu früh um ihr soetwas anzuvertrauen. Aber sie wird doch sowieso erst zufrieden sein, wenn sie weiß, was mit Mom passiert ist.

Die Schwester eines Dämons (blue exorcist fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt