Beim Mittagessen war Martha abgelenkt und stocherte in ihrem Essen herum. Till kam in den Speisesaal und setzte sich so, dass Martha ihn sehen konnte.
Während des gesamten Mittagessens warfen sie sich scheue Blicke zu.
Nach dem Mittagessen ging Martha mit Nele in ihr Zimmer.
Martha schaute auf die Uhr. Der Küchendienst würde in einer halben Stunde beginnen.
Sie schnappte sich ihre Bürste und kämmte sich ihre Haare.
"Voll süß, dass du dich für Till hübsch machst!", quietschte Nele entzückt.
"Quatsch, ich mache mich nicht für ihn hübsch!" Martha legte ihre Bürste zur Seite und schüttelte entschlossen den Kopf. "Ist doch voll peinlich, sich für den Küchendienst aufzubrezeln!"
"Wenn du meinst." Nele zuckte mit den Schultern und drehte sich zu ihrem Schreibtisch um.
Während Nele sich wieder auf ihre Hausaufgaben konzentrierte, fuhr Martha sich verstohlen mit ihren Fingern durch die Haare.
Es klopfte an der Tür. Martha setzte sich etwas aufrechter hin. "Herein."
Die Tür öffnete sich und Till streckte seinen Kopf herein. "Kommst du?"
Martha nickte und stand auf.
Till blickte sich in ihrem Zimmer um. Sein Blick fiel auf Marthas Bett und er lächelte. "Ach, da ist meine Jacke also." Er lief zum Bett und griff nach ihr.
Martha eilte hinter ihm her. "Kommt gar nicht in die Tüte!" Sie griff nach der Jacke und zog sie auf Tills Armen.
"Und warum nicht?"
"Weil ich die jetzt anziehe!", erwiderte Martha entschlossen. Sie ließ ihren Worten Taten folgen und schlüpfte in die Jacke.
"Du hast recht. Dir steht sie sowieso viel besser." Till lächelte Martha glücklich an.
Martha wurde rot und senkte den Blick. Die Röte schoss ihr ins Gesicht.
Sie liefen in den Speisesaal. Vereinzelte Schüler saßen noch an den Tischen, doch der Speisesaal war weitgehend leer.
Martha und Till gingen in die Küchen, in der das dreckige Geschirr stapelweise überall verteilt stand. "Oh je.", entfuhr es Martha, als sie das Ausmaß erblickte.
"Das wird wohl eine Weile dauern." Auch Till war nicht gerade begeistert.
Sie machten sich daran, die erste Ladung Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen.
Während die Spülmaschine lief, spülten sie die großen Schüsseln ab, die nicht in die Spülmaschine passten.
Till wusch stumm den Dreck aus den Schüsseln, während Martha sie abtrocknete und anschließend verräumte.
Als Martha Till eine der Schüsseln aus der Hand nahm, berührten sich kurz ihre Finger und Martha zuckte zusammen. Sie schaute unsicher zu Till.
Till lächelte. Und ihre Gesichter kamen sich näher. "Till, kommst du mit ins Training?" Viktor war aus dem Nichts ausgetaucht.
Till und Martha fuhren auseinander "Nein. Ich habe doch Küchendienst."
"Da wird Hauser aber nicht begeistert von sein.", erwiderte Viktor.
"Naja, kann ich jetzt auch nichts machen." Till zuckte mit den Schultern.
"Okay, dann bis später." Viktor nickte ihm zu und verließ den Speisesaal. Mittlerweile waren auch die anderen Schüler gegangen.
Till und Martha wandten sich wieder dem Abwasch zu.
Plötzlich traf Martha ein Wasserstrahl mitten ins Gesicht. Erschrocken keuchte sie auf.
"Oh, das tut mir aber leid." Auf Tills Gesicht zeichnete sich ein schelmisches Grinsen ab.
"Na, warte!", erwiderte Martha angriffslustig. Sie hielt ihre Hand unter den Wasserhahn und spritzte Till nass.
Till war sichtlich schockiert über Martha, hielt jedoch nicht lang inne. Er umklammerte sie von hinten, sodass ihr keine Chance blieb, um abzuhauen, und spritzte sie ebenfalls nass.
Sie fing an zu kreischen.
Till drehte sie zu sich um und blickte ihr tief in die Augen. Martha verstummte.
Ihre Gesichter kamen sich langsam näher.
Als ihre Lippen sich berührten, durchschoss Martha wieder dieses Kribbeln, als ob sie an einen Elektrozaun gefasst hatte.
Martha unterbrach den Kuss. Sie lehnte seine Stirn an Tills. "Weißt du eigentlich, wie gerne ich dich habe?"
Till lächelte. "Ich liebe dich, Martha Pracht."
"Ich dich auch, Till Hainzinger."
Sie küssten sich wieder. Martha fühlte sich, als ob sie vor Glücksgefühlen gleich explodieren würde.
Sie blendete alles um sich herum aus, auch den laufenden Wasserhahn. Für sie gab es in diesem Moment nur noch Till und sie. Till zog sie zu sich heran und schlang seine Arme um ihre Hüften.
Als sie sich voneinander lösten, riss Till seine Augen auf. "Oh, shit!", entfuhr es Martha. Sie eilte zum Waschbecken und schloss den Wasserhahn, doch das Wasser war bereits übergelaufen und breitete sich auf dem Boden aus.
"Tja, da waren wir wohl etwas abgelenkt." Till grinste zu Martha.
Martha lächelte und fing an, Papiertücher auf dem Boden zu verbreiten. "Jetzt helfe mir doch mal!"
Nachdem sie es endlich geschafft hatten, das Chaos zu beseitigen, liefen sie wieder nach oben.
Vor Marthas Zimmer Tür blieben beide stehen. "Ich wusste nicht, dass Küchendienst so Spaß machen kann.", sagte Till verschmitzt.
"Klar, ich war schließlich dabei."
Till lachte. "Eines muss man dir lassen, du bist wirklich nicht auf den Mund gefallen!"
Till zog Martha etwas näher zu sich. Er nahm ihre Hand, legte etwas hinein und schloss ihre Hand.
Martha schaute ihn fragend an, doch er lächelte nur verschmitzt.
Ein Schüler kam um die Ecke und Till drehte sich hastig um. Bevor er hinter der Ecke verschwand drehte er sich nochmal kurz um.
Martha schaute ihm glücklich nach und wartete, bis er verschwunden war, bevor sie in ihr Zimmer ging.
Im Zimmer öffnete sie ihre Hand. Darin lag ein kleiner Anhänger für ihren Rucksack. Es war eine kleine gelbe Sonnenblume und eine runde Metallscheibe. Auf ihr war "Meine Lieblingsidiotin" eingraviert.
Martha musste augenblicklich lächeln und flüsterte: "Mein Lieblingsvollidiot."
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Till und Martha - eine Schloss Einstein-Lovestory
FanfictionDas Einstein und das Sportinternat werden zusammengelegt. Marthas Vorfreude auf das neue Schuljahr erfährt einen mächtigen Dämpfer, als sie am Sportinternat ankommt. Das neue Internat gleicht einem grauen Gefängnis und die Sportler, besonders Till...