Lexi war mittlerweile eingeschlafen und ich hingegen hang hier immer noch bei ihr herum. Ich wollte einfach nicht gehen. Sie hier allein lassen und das auch nur für eine Sekunde. Eine Krankenschwester betrat gerade das Zimmer. „Sie sind ja immer noch hier.", bemerkte die etwas ältere Dame bei. Sie schaute mich mit ihren grünen Augen an. Ihr graues Haar trug sie in einem Zopf nach hinten gesteckt. Ich nickte nur. „Gehen sie nach Hause. Sie haben doch die ganze Nacht hier verbracht wenn ich mich nicht irre. Gehen sie was essen und ziehen sie sich was Frisches an." „Ich kann nicht.", ich schüttelte den Kopf. „Wenn etwas sein sollte, rufe ich sie an."
Nachdenklich schaute ich sie an, gab dann jedoch nach. „In Ordnung. Aber sie werden mich anrufen, wenn etwas sein sollte." Sie nickte leicht lächelnd. Ich stand nun von dem Stuhl auf und streckte mich, wobei meine Knochen wieder anfingen zu knacken.
„Schreiben sie mir ihre Nummer auf.", dabei reichte sie mir einen kleinen Block und einen Kuli. Sofort hatte ich ihr meine Nummer hingeschrieben und gab ihr den dann wieder. Ich schaute noch einmal auf Lexi runter, die da schlafend lag.
„Keine Sorge, sie ist hier in guten Händen.", kam es von der Krankenschwester und ich nickte, drehte mich schweren Herzens um und verließ dann den Raum. Gedankenverloren wanderte ich durch den kalten Flur. Die Hände in den Hosentaschen vergrub schlurfte ich in zaghaften Schritten durch den Flur. Ich war müde und Sorgen machte ich mir auch eine Menge um Lex.
In mein Auto eingestiegen fuhr ich nach Hause, ich schlängelte mich durch den dichten Verkehr bis ich dann irgendwann an dem Haus ankam. Aus dem Auto geeilt, lief ich dann auf das Haus zu, stürmte rein, lief sofort ins Bad und sprang in die Dusche. Danach sammelte ich mir einige Dinge aus dem Kühlschrank zusammen und aß schnell was. Ich hörte wie jemand das Haus betrat und sah dann nach einer Weile Jackson.
„Hey." „Hi.", kam es von mir mit vollem Mund. „Wo warst du? Wo ist Lex?" Ich schluckte runter und trank einen Schluck Wasser, da ich beinah an dem Essen erstickt bin, da es so trocken war. „Lex hatte einen Unfall." Dabei biss ich vom Sandwich ab. „Was?" Mit großen Augen schaute er mich an. „Was ist passiert?" „Sie wollte zu Carlos kommen, da er ja umgezogen ist und dann ist ihr ein betrunkener reingefahren.", erzählte ich in Kurzfassung. „Geht es ihr gut?" „Sie hat eine Gehirnerschütterung und einige Prellungen.", erklärte ich. „Und sie weiss nicht wer ich bin.", fügte ich etwas leiser hinzu. Er runzelte die Stirn. „Wie meinst du das? Sie hat eine Amnesie?" Ich senkte den Blick. „Ja.", murmelte ich. „Fährst du gleich zu ihr?", fragte er. Ich nickte und biss nun bereits von meinem dritten Sandwich ab. „Ich komme mit Natie." Ich schaute auf, er setzte sich gerade an den Tisch zu mir. „Du warst die letzten Tage bei ihr?" Wieder nickte ich. Er atmete laut aus und fuhr sich durch sein dunkelblondes Haar. „Das ist echt krass. Sie hat dich nicht erkannt?" Ich schüttelte den Kopf. „Sie dachte ich sei ihr Arzt." Mit großen Augen schaut er mich an. „Ich habe mich als Krankenpfleger ausgegeben." „Wie lange wird das anhalten?" Ich zuckte mit den Achseln. „Die Ärztin meinte selber, dass es unterschiedlich ist." Er nickte verstehend und schien zu überlegen. „Braucht sie irgendwas?" „Ich werde gleich eine Anziehsachen mitnehmen.", sagte ich und trank etwas von dem Wasser. „Ich will sie ungern lange allein lassen." „Hast du da geschlafen?", fragte er. „Ja, ich habe auf dem Stuhl geschlafen. Ich spüre jeden Kochen in meinem Körper." Jackson lachte. „Ich würde sicherlich das Gleiche tun.", bemerkte er. Ich tat es nicht nur weil ich sie liebte, ich tat es auch weil sie zudem auch niemanden mehr hatte außer mich, Carlos und Jackson.
Das Geschirr in die Spülmaschine gestellt, war ich dann hoch in unser Schlafzimmer gegangen und holte eine nicht zu große Reisetasche raus in die ich Lexi's Klamotten legte. Ich verstaute Pullover, Shirts, Sporthosen, Socken und Unterwäsche. Holte aus dem Badezimmer Shampoo, Duschgel, Zahnbürste, Zahnpasta und Creme und legte sie ordentlich in eine Kulturtasche, welche ich dann auch verstaute.
Danach war ich dann wieder runter gegangen. Jackson hatte hingegen in der Zwischenzeit etwas gegessen und wir konnten dann sofort ins Krankenhaus fahren.
„Wie lange wird sie da bleiben?", fragte er nun und brach die Stille im Auto. „Ich habe keine Ahnung wie lange sie da bleiben wird, ich hoffe nur das alles gut geht und sie bald wieder nach Hause kann." Er nickte. „Wenn sie dich nicht wieder erkennt-" „Ja, es wird schwer sich um sie zu kümmern wenn sie mich immer noch nicht wieder erkennen wird.", sagte ich, da ich genau wusste was Jackson damit meinte. Diesen Gedanken hatte ich auch schon mehrere Male gehabt. „Hoffentlich wird sie sich schnell wieder daran erinnern können." „Was ist wenn nicht?", fragte er. Ich parkte nun das Auto und warf ihm einen intensiven Bick zu. „Daran will ich erst gar nicht denken."
Wir stiegen nun aus und ich schnappte mir die Tasche und wir gingen zusammen rein. Wir liefen durch die Flure und an Zimmern vorbei und kamen dann an ihrem an. Als ich gerade leise klopfte und eintrat blieb mir die Spucke weg.
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Hallöchen meine Lieben,
was haltet ihr von dem Kapitel?
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Aus Liebe wird Hass
RomanceWenn mich jemand fragen würde, was mein schlimmster Moment in meinem Leben war, würde ich antworten: Wenn dich die Liebe deines Lebens nicht mehr erkennt. Wie das, fragt man sich. Ganz einfach. Lexi und ich kennen uns seitdem wir im Kindergarten w...