"Du musst das nicht tun." gebe ich nach Ankunft bei Ellie und Frejya von mir. Frejya, Ellie's Mum ist einer der wenigen Menschen die mich tatsächlich mögen. Und Manchmal da glaube ich, das sie mich verstehen kann. "Ich weiß. Aber ich lasse dich dort keine Sekunde mehr bleiben Kara.. du kannst erstmal bei uns bleiben. Und keine Widerrede!" erklärt Frejya, und bringt uns einen ihrer fantastischen Aufläufe.
Der Morgen ist angenehm verlaufen. Ich habe das erste mal, seit Tagen, wieder geimeinsam mit jemanden gefrühstückt. Frejya, Ellie und ich, haben viel geredet. Keine Ahnung, wie lange wir jetzt am Tisch gesessen haben, und einfach über alles mögliche geredet haben, aber es hat gut getan. Ich habe wohl vergessen, wie es ist, frei reden zu können, ohne verurteilt, oder schräg angeguckt zu werden. Nachdem wir den Tisch abgeräumt haben, laufe ich mit Ellie nach oben und mache mich für die Fahrt richtung Uni fertig. ''Alles okay?'' lächelt sie, und zieht sich ihre graue Jeans, und das grau-karierte Hemd über. Ich nicke, erwidere ihr lächeln, und suche meine Klamotten zusammen. Ich kann mir nicht verkneifen, einen kurzen Blick über ihren Körper schweifen zu lassen. Man, sie hat eine Wahnsinn's Figur das muss ich ihr lassen. Zum Glück, hat sie diesmal nicht gemerkt das ich sie angestarrt habe, wie ein hungriger Löwe im Käfig. Ich sollte diese Gedanken die manchmal hochkommen, echt nicht haben, wir sind Freunde. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass unsere Freundschaft eine andere Richtung einschlägt. Und ich glaube , ich bin davon nicht abgeneigt.
''Du wirkst nachdenklich, was geht in dir vor?'' fragt Ellie, als wir auf dem Weg zu ihrem Wagen waren, und uns reinsetzen. Ich hasse diese Frage. Oft , find ich nie die richtigen Worte , die das beschreiben könnten. ''Gute Frage..'' Murmel ich, und schaue nachdenklich aus dem Fenster. Kann man das echt so ausführlich beantworten? Oder hat sie etwa doch gemerkt, das ich sie angestarrt habe? Oh mein Gott. ''Eigentlich hab ich keine Ahnung, ich glaube es war einfach alles ein bisschen viel in letzter Zeit.'' ich lächle, um meine Nervosität zu verstecken. ''Und du wünscht dir, das es endlich mal wieder normal läuft, obwohl normal auch langweilig wäre?'' antwortet Ellie, was ich nur mit einem kurzen lachen und einem nicken benantworten kann. Wunschdenken ist schön, aber zeitgleich auch so gefährlich. Man zieht sich zu schnell selber runter. Ich meine..
Wir alle wünschen uns Dinge , Momente oder Menschen die wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen. Ich, die sich ihre beste Freundin, und zeitgleich Ex Freundin zurückwünscht, die Frau die ihren Job verloren hat, oder der Nachbar der seinen verstorbenen Hund zurück will. Sowas lässt uns oft anders denken. Aber egal wie viel Schmerz uns das Gegenteil denken lässt - wir leben. Die Zeit ist vielleicht in der Lage ,Wunden zu heilen. Aber es funktioniert nicht bei jedem, und machne Narben werden vielleicht sogar für immer bleiben. Und wer auch immer den Satz, "das Leben stärkt dich" erfunden hat, hat gelogen. Das Leben macht einen nicht stark, sondern wir selbst tun das. Wir haben keine andere Wahl , als uns all dem Schicksal zu stellen. Wir, unsere Freunde und bei manchen die Familie, oder ganz andere Sachen machen uns Stark. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, in schweren Zeiten seine liebsten um sich zu haben, auch wenn man oft allein sein, und kein Wort über irgendwas verlieren will. Im Grunde, ist das Leben wie ein Langzeittest. Und ich? Tja Ich bezweifle langsam mein können.
Der Rest der Fahrt war angenehm. Es lief unsere Lieblingsplaylist die wir uns zusammengestellt haben, und ich war dankbar, dass Ellie keine weiteren Fragen gestellt hat. Sie scheint mein Schweigen zu verstehen. Das konnte bisher nur Sky, und das ist verdammt lange her.
Eine Weile später, sitze ich, im Musik-Unterricht und draussen regnet es aus Strömen. Mr. Pike, erklärt gerade etwas, über die Saiten einer Gitarre, und erteilt uns allen die Aufgabe, die Tonleiter, auf Gitarren zu spielen. Ich interessiere mich jedoch schon lange für Gitarren, und beherrsche somit schon alles, was die Klasse gerade lernt. Oft sitze ich Zuhause und klimpere meine eigenen Melodien, welche in meinem Kopf herumschwirren. Wenn ich traurig bin fallen mir Lieder ein, die ich selbst schreiben könnte, aber nie würde ich mich trauen es jemanden zu zeigen. Musik war schon immer was großes für mich. Eine Welt in die ich fliehen konnte, wenn die Realität nicht auszuhalten war. Manchmal denke ich, einige Liedtexte würden meine eigenen Worte sein. Ich sitze ganz hinten, In der Ecke, und zupfe ein paar ruhige Melodien vor mich hin. ''Nicht schlecht Kara, das klingt wundervoll'' lobt mich Nia, eine Mitschülerin, und reißt mich zugleich aus meinen Gedanken raus. Ich bedanke mich leise, und schaue aus dem Fenster. Ich kann von hier aus, gut in das gegenüberliegende Gebäude schauen, und erhasche mir einen Blick, durch die beiden offenen Fenster, eines Klassenraumes. Es vergehen einige Minuten, bis ich merke, dass ich den perfekten Blick auf Ellie habe, die gerade bei Mrs Nelson, Englischunterricht hat. Ellie, öffnet ihren Dutt, und kämmt ihre Haare, mit ihren Fingern durch. Ich kaue auf meinem Bleistift herum, und beobachte Ellie's Versuch, ihre wilde Mähne zu bändigen. Sie schaut aus, als wäre sie gerade erst aufgestanden. Der Anblick, des Desasters lässt mich grinsen. Genau in diesen Moment, dreht Ellie sich in meine Richtung, und runzelt schmunzelnd ihre Stirn. Sie versucht mir irgendwas, mit komischen Handgesten, mitzuteilen, aber ich hab bei Gott keine Ahnung, was das darstellen soll. Als sie von Mrs Nelson offenbar aufgerufen wird, merke ich die plötzliche Stille in meinem Klassenraum. Als ich mich umsehe, und gestellte, das mich ALLE anstarren, und am lachen sind, überkommt mich ein mulmiges Gefühl. Beschämt, stelle ich fest dass Mr.Pike mich zum zehnten mal aufzurufen schien. Das ich offensichtlich vor mich heugeträumt habe, ist nicht so schlimm wie das Lachen der gesamten Klasse. Ich rolle die Augen, versuche mich nicht von der Klasse gedemütigt zu fühlen, weil sie mir irgendwelche dummen Sprüche an den Kopf werfen, und verschränke meine Arme. ''Entschuldigung, Mr Pike. Wie war die Frage?'' sage ich, und trinke einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Mr Pike, lacht. ''Schon in Ordnung Kara, aber vielleicht gehst du demnächst am besten noch zu Ellie rüber, bevor du uns noch die Fenster mit deinen Blicken durchbohrst.'' scherzt er, und schaut mich belustigt an. Okay, peinlich. Die Klasse fing an zu lachen. Ich weiß, Mr Pike, hat nur gescherzt, und hat es nicht böse gemeint, aber ich spüre trotzdem den Drang, aus der Klasse zu flüchten. Was ich auch prompt, nach dem
erlösenden Pausengong tue. Ich laufe im Stechschritt den Flur hinunter, und lehne mich an meinen Spind. ''Oh mein Gott, du hast sie total angestarrt.'' sage ich zu mir selbst, und atme genervt aus. ''Allerdings.'' ertönt es neben mir, und ich starre Ellie erschrocken in die Augen. Hallo Boden? Ich würde gerne versinken.''Ist alles okay, Kara? Ich dachte , du brauchst Hilfe, oder einen Grund aus der Klasse zu verschwinden, so wie du gestarrt hast.'' Ellie grinst.
''Ha-Ha, Ich..nein. Mir geht's gut. Das war keine Absicht, ich..hab bloß ein wenig geträumt. Und du saßt zufällig im Weg.'' Wow, da hätte mir was besseres einfallen können. An Ellie's Blick, erkenne ich, dass sie belustigt über meinen Satz ist. Sie stupst mich neckend an. ''Tja, jetzt wo wir uns beide in den selben Flur verdrückt haben, schlage ich Subway vor. UND, du tust mir einen Gefallen. Für's anstarren.'' Das hat sie jetzt nicht echt gesagt. ''Warte, was? Subway, okay. Aber Gefallen? Welchen.'' Ich verschränke, gespielt beleidigt, meine Arme, und hebe eine Augenbraue an. ''Du spielst auf deine Gitarre, und ich möchte den Song hören, den du in dein Collegeheft geschrieben hast.'' lacht sie, und schaut mich kurz darauf ernst an. ''Vergiss es.'' ''Keine Ausrede, du machst es!'' wieder, stupst sie mich an, und legt eine Art unschuldigen Welpenblick auf. Sie weiß, das ich nicht vor anderen singe, und es auch noch nie gemacht habe. Ihr Blick, erschlägt mich beinahe. ''Oh mein Gott, okay! Aber wag es dich, das aufzunehmen. Und ich mache das einmal, und dann nie wieder!!'' gebe ich beleidigt von mir.
''Das hab ich bei meinem ersten Date, mit einer Frau auch gesagt..'' Mir fällt fast alles aus dem Gesicht. Ich komme mir vor, als wäre ich vor Schreck eingefroren. Ich höre Ellie nur laut loslachen, und starre ihr nach, wie sie den Gang runterläuft, und mich amüsiert, anzwinkert.
What the fuck. Hat das jemand gehört?! Ich bemühe mich, gelassen und cool rüberzukommen, und laufe ihr nach. ''Wow, hätt ich nicht von dir gedacht. Mein Gaydar hat mich wohl enttäuscht.'' rufe ich. ''Dein was?'' lacht Ellie, und schaut mich grinsend an. ''Gaydar. Sowas wie ein innerer Radar, der erkennt, ob jemand eventuell , zur LGBTQ Community gehören könnte.''
''Das ist verrückt. Also war Sky, doch mehr als nur eine beste Freundin?'' fragt Ellie grinsend, und läuft über den Zebrastreifen. Ich grinse , und nicke kurz, was Ellie mit einem schmunzeln abschließt. Sie ging etwas sehr nah an mir vorbei. War das gerade Absicht?! Ich stoße ihr sanft in die Seite, gebe ihr Schmunzeln wieder und schüttle den Kopf.
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Save me ~ Und am Ende bleibt nur die Erinnerung
Novela JuvenilKara, eine 22 Jährige Musikstudentin, muss ihre geliebte Stadt Rosewood verlassen. Ihre Mom, hat neu geheiratet. Und ab hier, beginnt die Geschichte. Sie hatte es nie leicht, die Welt, ist für sie, ein grauer, einsamer Ort. Wie viel, sind Erinneru...