Kapitel 14

783 27 15
                                    

Samu zuckte bei den Worten seines besten Freundes leicht zusammen. „Geht's Dir noch gut, Riks?!" Dieser lachte nur. „Deiner Reaktion nach zu urteilen, ja! Dass ich das nochmal erleben darf... Weiß sie das?" Der Blonde schüttelte heftig den Kopf. „Natürlich weiß sie nichts, was nicht stimmt! Yvonne und ich sind Freunde, mehr nicht." Riku schüttelte den Kopf. „Darf ich dich mal dran erinnern, wie du letztes Jahr von ihr geschwärmt hast?" Samu sah ihn fragend an. „Letztes Jahr, nach den Blindauditions. Du warst bei mir, gut, du hattest schon drei, vier Bier intus, aber du hast von ihr geschwärmt... Yvonne ist so nett, Yvonne ist so wunderschön, Yvonne hat so eine schöne Stimme, Yvonne ist so süß, Yvonne bedeutet mir so viel, Yvonne macht mich verrückt...Klingelt's wieder, Haber?" Der Sänger verdrehte die Augen. „Ja, herrgott", murmelte er genervt, „Vielleicht habe ich das so gesagt." „Geht doch!", lachte Riku, „Aber sag' mal, Yvonne weiß das nicht, oder?" Samu schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht", antwortete er. „Es würde sie aber bestimmt interessieren", grinste der Gitarrist und stieß seinem besten Freund mit dem Ellbogen in die linke Seite, woraufhin er ein schmerzvolles Stöhnen unterdrückte. Riku wusste immerhin nichts von seinen angeknacksten Rippen, geschweige denn davon, warum Yvonne wirklich mit ihm nach Finnland gekommen war.

„Hast du Schmerzen?" Samu winkte ab. „Nein, ich habe mich nur vorhin ziemlich fies gestoßen. Du kennst mich doch, mir passiert sowas schnell", log der Blonde und grinste schief. Riku dachte sich nichts weiter dabei, denn Samu stieß sich oft and irgendwelchen Gegenständen, weshalb diese Ausrede für ihn völlig plausibel klang. „Na gut, aber zurück zu Yvonne", der Gitarrist grinste, „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie das interessieren würde." „Und mir wäre es lieber, wenn sie das nicht wüsste", fing Samu an, „Riku, mir wäre das wirklich wichtig, wenn du das für dich behalten würdest. Ich will mir das mit Yvonne nicht kaputt machen, unsere Freundschaft bedeutet mir sehr viel", erklärte er und sah seinen besten Freund flehend an. Dieser lächelte mitleidig. „Dich scheint's aber erwischt zu haben, oder?" Samu zuckte mit den Schultern. „Kann schon sein", seufzte er und schaute zu Yvonne, „Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass wir die letzten zwei Wochen fast durchgängig zusammen waren." Riku legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Egal woran es liegen sollte, ich halte dicht." Samu lächelte ihn dankbar an. „Danke Riks, du bist der beste."

Eine gute Viertelstunde später waren alle vier bei Samu's Haus angekommen. Während Riku und Mikko im Wohnzimmer Platz nahmen, zeigte Samu Yvonne sein Haus. Im Keller, der eigentlich kein Keller war, befand sich ein Tonstudio, im Erdgeschoss das Wohnzimmer, mit der riesigen Fensterfront, durch welche man Ausblick auf einen riesigen Garten hatte, Küche, Bad, im ersten Stock sein Schlafzimmer, sein Arbeitszimmer und die Gästezimmer.

„I have three rooms for my guests. You can decide where you wanna sleep." Yvonne strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Also...Wenn du nichts dagegen hättest, dann...dann würde ich gerne bei dir schlafen", sagte sie und wurde ein wenig rot. Zuerst war Samu überrascht davon, stimmte aber zu. Dass es ihm sogar lieber war, dass Yvonne bei ihm schlief, behielt er allerdings für sich.

Im ersten Stock war noch ein weiteres, größeres Bad mit Sauna, was die Sängerin unwillkürlich grinsen ließ. „Und ich habe mich schon gefragt, wo du deine Sauna hast", sagte sie.
Samu grinste und schloss von hinten seine Arme um die Sängerin. „You know in Finland, you go into the sauna naked", flüsterte er ihr ins Ohr. Yvonne lachte. „Das hättest du wohl gerne, mein Lieber", grinste sie und drehte sich in seinen Armen zu ihm um, „Aber da muss ich dich leider enttäuschen, das wird nicht passieren." Samu sah sie gespielt enttäuscht an. „Schade." Kurz schauten sie sich in die Augen, bis sie beide anfingen zu lachen. „Du bist schlimm, weißt du das?", meinte Yvonne, begab sich wieder zur Treppe. „Was kann ich denn dafür, dass du gut aussiehst?", entgegnete er und wollte die Sängerin auf seine Arme heben, doch diese schüttelte den Kopf und strich ihm vorsichtig über seine linke Seite. „Du darfst mich nicht tragen, vergessen?", erinnerte sie ihn fürsorglich und lächelte. Der Finne verdrehte die Augen, murmelte aber etwas, was sich wie ein "Ja, Mama" anhörte, ehe er nach ihrer Hand griff, wodurch Yvonne's Herzschlag sich ein wenig beschleunigte. Ihr Blick hing kurz an ihren Händen, bis Samu sanft zwei Finger unter ihr Kinn legte und sie sich dadurch in die Augen sahen. Die Sängerin schien sich ein wenig in seinen blauen Augen zu verlieren. Sie funkelten, strahlten eine ganz eigene Art von Liebe aus. Eine Art von Liebe, von der sie immer wieder überrascht wurde, dass es sie gab. Sie biss sich auf die Lippe. Wie konnte ein Mensch nur so schöne Augen haben?

Fear and violence from him- Love and help from a friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt