Kapitel 15

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Yvonne sah ihm noch ein paar Sekunden hinterher. So ganz konnte sie noch immer nicht realisieren, was eben passiert war. Sie waren sich so nah gewesen und es hatte sich so richtig angefühlt...Für die Sängerin selbst zumindest. Was Samu fühlte wusste sie nicht. Sah er nur eine einfache Freundin in ihr? Aber warum hätte er sie dann küssen wollen? Man küsste einen Menschen doch nicht ohne Gefühle für ihn zu haben. Oder? Zählen tat das immerhin nicht für jeden auf dieser Welt. Aber Samu gehörte nicht dazu, da war sie sich sicher.

Aber was war das nun zwischen ihnen? Spielten ihre Gefühle nur verrückt, weil sie ständig aufeinander hockten? Oder hatten sie sich tatsächlich ineinander verliebt? Denn um ehrlich zu sein, hätte Yvonne nichts dagegen gehabt, hätten sie sich geküsst. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihr der Gedanke. Samu zu küssen klang...verlockend? Ja, genauso klang es.

Warum hatte Yvonne den Finnen nur gehen lassen? Andererseits, es gab Probleme im Studio, da ließ Samu sich sicherlich nicht aufhalten. Trotzdem hätte sie ihn jetzt lieber bei sich, unabhängig davon, ob sie sich nun geküsst hätten oder eben nicht.

Seufzend lief die Sängerin zurück in das Wohnzimmer, das ihr jetzt viel zu leer erschien. Was sollte sie jetzt tun? Irgendwie musste sie die Zeit nun rumkriegen. Ihr Blick fiel auf ihren Laptop. Anscheinend war das eine Einladung, weiter an den Songs für die Battles zu arbeiten...

Samu war mit seinen Gedanken ebenfalls nicht bei der Sache. Mikko hielt ihm und den Jungs bestimmt schon eine Viertelstunde einen Vortrag über die kurzfristig entstandenen Probleme, doch der Sänger hörte dem Manager überhaupt nicht zu. Sein Kopf hing bei dem Kuss mit Yvonne, gut, bei dem versuchten Kuss und sein Herz schlug augenblicklich schneller, wenn er daran dachte. Hätte Mikko ihn vielleicht nur ein paar Sekunden später angerufen, hätten sie sich geküsst. Aber nein, es musste ja anders kommen...

„Samu, hey! Was hältst du davon?" Der Blonde schaute auf und blickte in fünf fragende Gesichter. „Hm, was? Ach so, ja geht so", murmelte er nur vor sich hin, nicht wissend, worum es ging. Das entging den anderen natürlich nicht. „Worüber haben wir denn geredet?", forderte Raul ihn heraus. „Über..ähm...naja, halt diese Probleme", versuchte Samu sich zu retten, was aber kläglich scheiterte und bei Mikko totale Unverständnis auslöste. „Hast mir in der letzten Viertelstunde überhaupt zugehört?" Noch bevor er antworten konnte, redete der Manager schon weiter. „Ach was frage ich überhaupt, so wie du hier sitzt, natürlich nicht!" Er schnaubte wütend.
„Man Haber, was ist denn dein Problem?!", regte Mikko sich auf. „Ich weiß es", sagte Osmo grinsend, „Sein Problem heißt Yvonne." Seelenruhig trank er einen Schluck seines Wassers. „Wir haben uns geküsst", brach es aus dem Sänger heraus. Osmo prustete sein Wasser in einer Fontäne wieder hinaus, woraufhin Samu ihn ein wenig verstört ansah. „Ihr habt was?!" „Also, nur fast. Und wir hätten es sicherlich auch getan, hätte mein liebreizender Manager mich in dem Moment nicht angerufen." Samu warf Mikko dabei einen wütenden Blick zu. Beinahe hätte er die Frau geküsst, die bereits seit Monaten sein Herz besetzte und dann wurde er daran gehindert. Durch sowas!

„Tut mir leid, Samu, aber ich kann nun auch mal nicht durch Raum und Zeit schauen!" „Sag mal...Hat Yvonne nicht einen Freund?", grätschte Sami dazwischen, „Diesen Lucas?" Als der Drummer diese Worte aussprach, schnürte sich Samu's Kehle zusammen. „Nein", presste er hervor, „Sie hat sich von ihm getrennt und das nicht wegen mir", sagte er, auch wenn ein kleiner Teil davon gelogen war. Sami nickte nur. „Samu, wir hatten uns eigentlich drauf geeignet, dich nicht auf diese Gerüchte anzusprechen, aber bist du dir sicher, dass die Trennung nicht wegen Dir war? Ich meine, auf manchen Bildern seht ihr wirklich vertraut aus, vielleicht ein bisschen zu vertraut", meinte Riku. Samu stieß genervt die Luft aus. „Riks, ist das dein Ernst? Du solltest doch eigentlich am besten wissen, dass das nichts zu bedeuten hat. Wir sehen auch auf so vielen Bildern "zu vertraut" aus und sind trotzdem nicht zusammen." Der Gitarrist schwieg, dagegen konnte er beim besten Willen nichts einwenden.

Fear and violence from him- Love and help from a friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt