Stunden später werde ich unsanft geweckt. "steh auf! Los! Beeil dich!" gafft mich einer der Männer an.
Schlaftrunken klettere ich aus dem Wagen und schaue mich um. Hä?! Wir sind nicht in London das ist klar. Und an einer Fähre sind wir auch nicht... "Wo sind wir?", frage ich. "halt dein maul!" antwortet mir ein anderer und stößt mich Richtung eines Gebäudes. Es ist sehr hoch und grau angestrichen. Ich tippe auf ca 20 Etagen. Ich hoffe dass es einen aufzug gibt! Vorallem wenn wir nach oben müssen. "Was machen wir hier?", frage ich. "Das geht dich garnichts an!", antwortet einer der Männer. "Ich denke schon dass es mich etwas angeht, weil..." "jetzt halt dein maul!", unterbricht mich der Mann der den Wagen gefahren hat. Ich schaue mich um. Die Männer gehen vor, rechts und links neben mir. Als wir noch ca. 10m vom Eingang entfernt sind renne ich los. Ich Weiss nicht wohin ich laufe aber einfach irgendwohin. Ich wage nicht mich umzudrehen aber ich höre Schritte hinter mir. Ich renne schneller den Weg entlang den wir, denke ich mal, gekommen sind. Aufeinmal sehe ich einen Zaun. Ich drehe mich kurz um um abzuschätzen wieviel Zeit ich habe. Ich sehe niemanden. Also fange ich an über den Zaun zu klettern. Als ich ihn anfassen kriege ich einen gewischt. Fuck! Das ist sicher eine Anstalt sonst wäre der Zaun nicht unter Strom. Ich renne am Zaun entlang um zu gucken ob da irgendwo ein Baum nah genug am Zaun steht. Nach ca. 10 Minuten finde ich einen. Ich kletterte drauf und schiebe mich Stück für Stück auf dem Ast vorwärts.
Als ich hinter dem Zaun bin hänge ich mich unter den ast und lasse die Beine baumeln. Ich schätze ab wie weit es nach unten Ist und lasse los.

Der Aufprall ist hart und ich bleibe kurz liegen um mich für meine gelungene Flucht ein bisschen zu belohnen. Dann stehe ich auf und renne in den Wald.
Als es dunkel wird werde ich müde. Durst und Hunger hab ich auch. Ich beschließe mich nach einem Unterschlupf umzusehen. Auf einmal höre ich nicht weit entfernt im Unterholz ein knacken. Aus Reflex greife ich an meinen Gürtel an dem sonst immer mein Messer ist, aber es ist nicht DA. FUCKFUCKFUCKFUCK!
Die scheißtypen müssen es mir weggenommen. Ich greife nach einem Stock. "Wer ist da?", rufe ich "Zeug dich!". Es Raschelt im Gebüsch dann kommt ein Hirsch hervor. Ich starre ihn an. Fasziniert von seiner majestätischen Art sich zu bewegen und von seinem Geweih. Ich wage nicht mich zu bewegen aus Angst den Hirsch zu verschrecken. Er geht an mir vorbei und ich drehe vorsichtig den Kopf um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Er geht einmal um mich rum und verschwindet wieder im Unterholz. Langsam erhole ich mich aus meiner 'schockstarre'. Schließlich gehe ich immernoch etwas benommen von dem Erlebnis weiter.

Als ich nach einer halben Stunde immernoch keinen Unterschlupf gefunden habe beschließe ich einfach die Nacht auf dem Boden zu schlafen. Ich rücke mir etwas Laub zurecht und lege mich hin. Ich habe versucht das Laub etwas um mich herum zu legen damit man mich nicht direkt sieht. Nach einiger Zeit schaffe ich es auch einzuschlafen...

On The RunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt