Perfektion

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Sie schritt erhobenen Hauptes durch den vollen Club, lief nah an den Männern vorbei, um sich in ihr Blickfeld zu projezieren, und wie erwartet: bissen sie an. Einzelne Männer näherten sich ihr, wurden aber direkt von ihrer ausgestreckten Hand abgeblockt. Geneve entschied sich für einige Drinks und setzte sich an die Bar zu ihrem Lieblingskellner. Er war ziemlich süß. Ein kleiner, naiver, blonder Mamiboy und er vermied Augenkontakt mit Frauen, da er ziemlich schüchtern war. Für einen Bararbeiter nicht wirklich vorteilhaft aber er mixxte die besten Drinks auf jeder Party und war einfach eine Augenweide. Sein junges Gesicht trotz seiner 28 Jahre war unglaublich. Geneve setzte sich auf einen Barhocker in seiner Sichtweise und legte ihre Kinn auf ihre Handfläche, wartete bis er sie registrierte. Schließlich hob er seinen Blick, sah aufgefordert zu ihr hinüber und schluckte. Geneve warf ihm ein Zwinkern zu und er nahm ihre Bestellung auf. ,,Bring mir einen Bacardi, bitte. Und... Ein Tequila für meine Freundin, die gleich erscheint." Er nickte nur, kümmerte sich um die Getränke, während sie sich umsah und ihr Revier in Augenschein nahm. Kein attraktiver Mann weit und breit, mit dem sie ihren Spaß hätte haben können. Also trank sie, bis sich irgendwann eine Hand auf ihre Schulter legte und sie dazu brachte, ihre wilde Mähen beiseite zu werfen.

Es war René, die sich entschuldigend auf den freien Barhocker neben sie platzierte. Ihr Gesicht war leicht gerötet vor Scham. ,,Kein Problem. Dafür gibt es eine Bar und gute Musik", versicherte Geneve beruhigend ihrer Freundin, während sie ihr zweites Glas Bacardi leerte und das Nächste verlangte. Der hübsche Barkeèper schenkte ihr erneut ein und reichte ihr das Glas. Geneve schob ihrer Freundin das Glas Tequila zu und forderte sie auf zu trinken. René beäugte skeptisch das kleine Glas mit Flüssigkeit. Es würde stundenlang in ihrem Blut fließen und eine seltene Verhaltensstörung hervorrufen, die sie immer gehasst hatte, aber sie brauchte eine Art Vergessenshilfe. Bei dem Verleib vom Alkohol schüttelte sie sich und verzog ihr Gesicht. Der brennende Alkohol zog sich durch ihre Kehle und hinterließ ein feuriges Gefühl. Geneve musste nur grinsen bei dem Anblick, den ihre Freundin ihr bot.

Nach Stunden des Kontaktes mit Alkohol entschuldigte sich René zur Toilette und torkelte durch den Club. Geneve wurde unsicher im Magen, wenn sie daran dachte, dass sich René im nächsten Moment vielleicht die Seele aus dem Körper brach, also folgte sie ihr durch die eng tanzende Menge. In der Luft lag der manipulative, stimulierende Geruch von Alkohol, Sex, Vergnügen, Lust und Schweiß. Sie folgte aber dennoch dem Weg zu den Toiletten und drückte sich durch die Schlange an Frauen, die sie bedrohlich anschrien und beleidigten. Für einen Moment wollte Geneve stoppen und der dummen Brünette an der Ecke der Toiletteneingänge das überhebliche Makeup aus dem Gesicht schlagen, erinnerte sich aber an ihre Freundin und eilte den Gang weiter. Dort fand sie René, wie sie sich eben in einen Pflanzenkübel übergab. Leicht lachend hielt sie ihrer brünetten Freundin die Haare nach hinten und streichelte beruhigend ihren Rücken. ,,Zwing mich nie wieder zum Trinken...", forderte René in kurzer Pause des Übergebens ihre Freundin auf. Geneve lachte kurz auf, bestätigte und half ihrer Freundin. Anschließend half sie ihrer Freundin auf die Beine.

,,Gen? Was machst du hier?", fragte eine hohe, weibliche Stimme. Geneve sah auf und entdeckte eine ehemalige Freundin ihres Verbandes- ihre ehemalige Partypartnerin, mit der sie ebenfalls einst eine Affäre gehabt hatte, bevor sie sich doch für die Heterosexualität entschieden hatte. Es war Taima Perac, die hübsche Blondine und Freundin des Footballkönigs der Schule. So sah sie zumindest aus. Aufgetackelt und beteuerlich stark geschminkt. Ihre strahlend roten Lippen leuchteten sogar durch die dunkel gehaltenen Lichter des Ganges, als wären in ihnen Lichtpigmente eingeschlossen. ,,Was macht man denn wohl in einem Club, Taima?", fragte sie Taima sarkastisch, als sie René durch den Gang führte. Taima folgte ihnen und raubte Geneve den letzten Nerv mit ihrer aufdringlichen Stimme und den nervigen Fragen.

Vor der Tür des Clubs rief Geneve René ein Taxi, setzte sie hinein und sagte dem Fahrer die Adresse, nachdem sie bezahlt hatte. René wurde hoffentlich sicher Heim gefahren, aber für Geneve war die Nacht noch nicht vorbei. Es war 02:00 Uhr nachts und sie wartete auf den Mann für die eine Nacht. Bisher hatte noch niemand in ihr Kaliber gepasst, also wartete sie weiter auf dem Barhocker, fantasierte bereits, wie der hübsche Barkeèper wohl im Bett sei. Sie stellte sich seine zierliche Brust und seine helle Haut vor, die sie mit sanften Küssen bemalte, während er sich vor Lust und Vergnügen kaum retten konnte. Sie würde ihm die Nacht seines Lebens bereiten, aber würde er es zulassen? Sie hatte auch ihre Grenzen, ob man es glauben konnte oder nicht.

Sie nippte an ihrem unzähligen Glas Alkohol, als sie eine Welle von gutem Geruch überfuhr. Sofort wandte sie sich in dessen Richtung und entdeckte auf der Tanzfläche, unmittelbar neben ihr, einen unglaublichen Mann. Seine Gestalt entsprach der eines Models. Sein muskulöser Körper und breiter Rücken steckte in einem schicken weißen Shirt und seine muskulöse Brust drückte sich darin empor. Sein Hinterteil machte jede Frau direkt schwach und erinnerte mit der Form an einen trainierten Apfel. Geneve biss sich fasziniert auf die Unterlippe und erhob sich von ihrem Platz. Sie näherte sich dem Ziel, um ihn besser bestaunen zu können. Er trug eine dunkelblaue Jeans mit Löchern an den Knien und sie war einigermaßen eng um die Hüfte herum, sodass sie perfekt die Beule seines monströsen Freundes beobachten konnte. Ihre Augen konnte sie nicht von diesem unglaublich attraktiven Gesicht nehmen. Seine definierten Wangenknochen, seine dichten Augenbrauen, die besser aussahen, als jene jeder Frau, diese blauen Augen, schmale, rosa Lippen und eine gestylte braune Haarmähne, die auf die rechte Kopfseite gekämmt wurde.

Bestaunend begann Geneve ihre Hüften in Bewegung zu setzen. Sie musste überzeugen, visieren, fokussieren, standhalten und einfach ihr Pokerface aktivieren. Sie wusste genau, was den kleinen Freund der Männer gefiel. Es war keine Kopfsache, es war rein der Penis, der die Kontrolle über die Erregung übernahm. Also tanzte sie zum Rhythmus. Sie ließ ihre Hüften kreisen, ließ ihre Hände über ihren Körper fließen und spielte gekonnt mit ihren Kurven. Es war kein faires Spiel. Das war es noch nie, aber man musste wissen, wie man an seine Befriedigung kam und Geneve war sich da mehr als sicher. Schließlich hob der attraktive Mann seinen Blick und begann Geneve beim Tanzen zu beobachten.

Jackpot., dachte Geneve siegessicher und konnte sich ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen nicht verkneifen.

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