Kapitel: 4

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Der achtzehnjährige Krieger lief nervös auf der Waldlichtung auf und ab. Der schwarzhaarige Mann machte sich sorgen nur einer von den fünfen, war aus der Stadt zu ihren Zeltlager zurückgekehrt.

(Keine gute Billanz.)
Dachte der junge Mann mit den dunkelbraunen Augen und den kantigen Kinn.
Was war nur in der Stadt geschehen? Weshalb war der rothaarige Mann, der von seinem Vater ausgewählt wurde so zittrig und verschwitzt?
Was hatte den Mann, der nur ein paar Jahre älter war als er selbst so mit Angst erfüllt!
All das ging den jungen Mann mit den halb so breiten Schultern wie sein Vater durch den Kopf.
Wobei er sich dazu noch fragte weshalb ausgerechnet der Neuling Janock, an der Besprechung teilnehmen durfte die gerade in den dunkelgrünen und größten Zelt stattfand und nicht er.
Sein Vater hatte ihn, kaum das dieser rothaarige Mann von dem er nichtmal den Namen kannte, dass Zelt betreten hatte hinausgebeten.

(Was gab es nur vor ihm zu verheimlichen.)
Das war die wichtigste Frage, die dem Sohn des blutigen Schlächters, durch den Kopf ging während er an den Zelten vorbeilief die zu den mehr als dreißig Kriegern, alles Getreue seines Vaters gehörten.

"Mensch Hader, jetzt setz dich endlich irgendwo hin. Du gehst uns alle auf den Geist mit deinem hin und her gerenne.", rief ihn ein dicker, älterer Lockenkopf zu der an einen der Lagerfeuer saß und sich einen Krug Bier gönnte.

"Halt deine verfluchte Klappe.", schrie der junge Hader den Lockenkopf an und lief entschlossen auf das Zelt seines Vaters zu.
Wenn er schon nicht dabei sein durfte, wollte der schwarzhaarige Mann zumindestens wissen worum es in der Besprechung ging. Er konnte es sich zwar so ungefähr denken wollte aber Gewissheit haben.
Auf leisen Sohlen schlich Hader an die hintere Zeltwand und versuchte das Gespräch das innen drinnen stattfand zu belauschen.

"Dieses Mädchen, sie ist unglaublich schnell.
In weniger als zwei Minuten hat sie meine Begleiter ermordet.
Ihr Kampfstil ist unfassbar und dieses Schwert es hat tatsächlich eine schwarze Klinge, mein Zweihänder wurde in zwei Hälften geteilt als die Klingen aufeinander trafen.", hörte Hader die aufgeregte Stimme, des rothaarigen Mannes.

"Seht ihr Kemar! Ich habe es euch doch gesagt. Die kleine ist unberechenbar, gefährlich und nur sehr schwer zu töten.", vernahm der achtzehnjährige Mann die Stimme von diesen Janock und gleich darauf die tiefe, dunkle Stimme seines Vaters.

"Sei still Janock, ich habe dir doch schon vor ein paar Wochen geglaubt. Warum denkst du wohl habe ich diesen Plan erdacht. ",sprach Kemar zu Janock und richtete sich dann wieder an den rothaarigen.

"Du sagst also die andern vier sind hinüber. Nun das ist schade, sie waren junge Kämpfer und hatten noch Potenzial. Wir werden sie in unseren Gedanken ehren.
Kommen wir nun zu den wichtigeren Teil. Meine Tochter, konnte sie den ersten Teil ihres Auftrages erfüllen?"

"Ja, Kemar es verlief alles wie geplant. Sie ist nun bei Ihnen.
Dodar hält sich ganz in ihrer nähe versteckt und lässt sie keinen Augenblick lang unbeobachtet.", erklärte der rothaarige Mann, wobei der lauschende Hader nicht so ganz verstand was er gerade hörte.
Der junge Mann fing an nervös an den Ärmeln seines dunklen, langärmeligen Leinenhemd herumzuzupfen.
Befand sich seine Schwester nicht im Lager.
Er war ihr heute noch nicht begegnet.
Hader dachte jedoch, das sie sich in ihr Zelt zurückgezogen hatte.
Manchmal hatte seine Schwester solche Phasen das sie für sich allein sein wollte, dann durfte sie niemand stören.

"Gut das sind gute Neuigkeiten.
Junge du hast hervorragende Arbeit geleistet und es tut mir leid, dass du mit ansehen musstet wie deine Waffenbrüder starben.
Du kannst dich jetzt erstmal ausruhen gehen. Denk jedoch daran, das du zu keinem ein Wort über dieses Gespräch verlierst. Ich werde meine Mitstreiter aufklären wenn die Zeit gekommen ist.",
hörte Hader die klaren Worte seines Vaters.

Der Mann mit den roten Haaren bedankte sich bei seinem Anführer und verließ dann das Zelt.
Hader wusste jetzt das sie nur noch zu dritt im Zelt waren.
Zuerst dieser Janock, sein Vater und die rechte Hand von Kemar,
ein Mann namens Kalyr, der seit etwa sieben Jahren in diensten seines Vaters stand. Ein ebenso furchteinflössender Mann wie Kemar nur besaß Kalyr weder ein Gewissen, noch kannte dieser brutale Mensch das wort Gnade.
Dazu kam noch das dieser Kalyr sich nicht beherrschen konnte und gerne über die Strenge schlug.
Hader verstand nicht weshalb sein Vater, jedesmal wenn Kalyr zu weit ging noch zu ihm hielt. Er wusste jedoch, das die zwei ein Geheimnis teilten von dem niemand wusste, was genau es eigentlich war.

"Janock ich muss dich loben.  Dein Wissen über diese Mera hat mir den Tod einiger von meinen Männern erspart.
Du hast dich schnell in meiner Söldnertruppe eingefunden, befolgst jeden meiner Befehle ohne zu zögern und bist ein ganz passabler Schwertkämpfer.
Ich muss zugeben, das ich zuerst nicht viel von dir gehalten habe.
Jedoch hast du dich als nützlich erwiesen. Ich werde daran denken wenn die Zeit gekommen ist.", hörte Hader wie sein Vater mit Janock sprach und dieser sich im gegenzug mehr als einmal bei dem blutigen Schlächter bedankte, bevor er ebenfalls aus dem Zelt heraustrat.
Nun befanden sich nur noch Kemar und Kalyr in dem Stoffzelt.

" Ich verstehe dein Handeln nicht Kemar. Wir wissen wo sich ein Ordensmitglied befindet, warum töten wir ihn nicht so wie sonst auch und schnappen uns dann die Erbin?", vernahm Hader die kratzige Stimme von Kalyr.

"Du weißt warum. Alles was uns dieser Janock über die Erbin gesagt hat, war die Wahrheit.  Das kleine Mädchen von früher ist zu einer Kriegerin geworden.
Wir müssen uns Geschickt anstellen, wenn die Erbin sich auf unsere Seite stellen soll.
Sie wird uns nicht glauben und schon garnicht mir.
Vergiss nicht ich bin es damals gewesen, der das Mädchen bewusstlos geschlagen hat.
Meine damaligen Männer haben auf meinen Befehl hin ihre Eltern ermordet, weil ich es nicht besser wusste.
Die Erbin hasst mich sicherlich.

Wir bleiben vorerst bei unseren Plan, Fedora wird soviel wie möglich über Mera und ihre Verbindung zum Orden herausfinden.
Wenn mein Plan aufgeht und falls die Götter uns gewogen sind mein Freund, werden wir alle schon sehr bald unsere Rache am gesamten Orden des ewigen Baumes bekommen.
Wir werden es sein die Lamea von einen jahrhunderten alten Geschwür befreit.
Das wünscht du dir doch auch Kalyr?"

"Mehr als jeder andere in deiner Söldnertruppe, träume ich davon den Orden auszulöschen.
Sie haben mir alles genommen."

"Gut mein Freund dann musst du mir und meinen Entscheidungen vertrauen.
Vertraue darauf, das es richtig war dieses Weib am Leben zu lassen. Diese Kräuterkundige hat genau das getan, was sie sollte.
Sie hat den Orden vor mir gewarnt.
Kalyr so langsam fügen sich alle Zahnräder ineinander. Ich kann schon fast spüren, das sich unsere Welt sehr bald verändern wird und wir zwei werden unseren Beitrag dazu leisten."

Hader hörte die Worte die sein Vater sprach und konnte es nicht glauben. Alles was in der letzten Zeit geschehen war gehörte zu einen Plan seines Vaters.
Waren sie mehr als nur eine gewöhnliche Söldnertruppe die für Gold jeden Auftrag erfüllte.
So leise wie der junge Mann mit den schulterlangen Haaren sich an das Zelt herangeschlichen hatte entfernte er sich wieder.

(Warum wusste er von alledem nichts? Weshalb war seine Schwester eingeweiht und er nicht? Was wurde ihm noch alles vorenthalten?  Was hatte es mit dieser Mera auf sich und von wem oder was soll sie die Erbin sein?)
All diese Fragen rasten durch Haders Kopf, während er zurück zu seinem Zelt ging.
Fragen auf die der achtzehnjährige antworten haben wollte und Hader wusste schon woher er sie bekommen würde.

Anstatt zu seinen Zelt zu laufen machte Hader einen Schlenker und begab sich zu den Pferden.
Es gab nur eine Person, die seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 26, 2019 ⏰

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