Ghost

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Thomas stand am Strand und betrachtete den Sonnenuntergang am Horizont. Das Meer war fast spiegelglatt und nur an einigen Stellen, wo es gegen die Felsen schwappte, bildeten sich Muster im Wasser. Es war ruhig, fast schon zu ruhig.

Thomas hörte weder die Stimmen der anderen noch irgendwelche Geräusche von den Bäumen und Tieren. Er wollte zurück gehen, zurück zu den anderen Lichtern ans Lagerfeuer, aber er bewegte sich keinen Millimeter.

"Was ist den jetzt los?", fragte sich Thomas und versuchte sich abermals zu bewegen. Seine Arme, sowie Kopf und Hände konnte er bewegen, aber seine Beine rührten sich einfach nicht vom Fleck.

"Hallo? Ist hier jemand?!", rief er und hoffte sich irgendwie bemerkbar zu machen.

"Warum hast du auch niemanden gesagt, wo du hingehst, du Strunk", ärgerte er sich selber und legte verzweifelt den Kopf in den Nacken. Er schloss für einen Moment die Augen und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.

Thomas blieb für einen Moment so, jedoch vernahm er plötzlich ein Grollen. "Was zur Hölle...?", Thomas blickte wieder hinauf aufs Meer. Am Horizont hatten sich eine große graue Wolkenwand gebildet. Es dauerte nicht lang und schon konnte man den ersten grellen Blitz sehen, der auf das Wasser einschlug.

Es begann zu regnen. Klatschnass vom plötzlichen Regenfall, stand Thomas verzweifelt und verwirrt am Strand und versuchte sich irgendwie zu bewegen. Das nächste, was er wahrnahm, war das Geräusch von Rotorblättern. "Helikopter?", verwundert blickte er in den dunkel gewordenen Himmel.

Zwei schwarze Helikopter flogen über ihn hinweg. "Hilfe! Hilfe!", brüllte Thomas und fuchtelte wild mit den Armen umher, aber die Helikopter bzw. die Personen in den Helikoptern schienen ihn nicht zu bemerken. "Verdammt!", fluchte er, aber er hatte jetzt ein ganz anderes Problem.

Die Wolkenwand war näher gerückt und nur ca. 7 Meter in der Diagonale schlugen links und rechts jeweils ein Blitz ein. "Ist es zu optimistisch zu sagen, dass man es vielleicht überlebt, weil man es schonmal überlebt hat", überlegte Thomas. Er blickte kurz nach oben und genau in diesem Moment raste ein Blitz auf ihn zu.

Als nächstes befand er sich in der alten Halle, wo Brennda damals ihre "Wachhunde" hielt. Thomas schreckte tatsächlich kurz zurück, als diese versuchten nach ihm zu greifen. Er kannte zwar noch den Weg von hier in den angrenzenden Raum, aber etwas hinderte ihn, dorthin zugehen.

Thomas vernahm ein leises Wispern, was er jedoch nicht verstand. "Hallo?", rief er. Sein Ruf schalte durch den Raum, aber mehr als das Brüllen und Kreischen der Kranks bekam er keine Antwort. "Hallo? Ist hier jemand?", fragte er nochmal und dieses Mal vernahm er das Wispern deutlich.

Sein Blick wanderte zu einem Crank, der an einem Stahlpfosten angekettet war. Erst auf dem zweiten Blick erkannte er ihn. "Newt?", flüsterte Thomas. Der angesprochene fauchte nur.

"Wie ich sehe hast du schon Bekanntschaft mit Testperson C4 gemacht?", ertönte plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihm. Diese gehörte niemanden geringeren als Janson. Thomas fand, dass er sich nicht viel verändert hatte.

Der Unterschied zu damals war, dass er einen Bart trug. Janson lachte rau auf, als er das verdutzt Gesicht von Thomas sah und entsicherte die Pistole, die er in seiner rechten Hand hielt.

"Weist du Thomas, ich hab dich vermisst. Mit dir wurde es nie langweilig und du hast uns immer mächtig auf Trab gehalten. Ich soll dich übrigens von Theresa grüßen. Sie hat zwar den Sturz nur mit sehr schweren Schäden überstanden und saß im Rollstuhl...", erzählte Janson.

"Überlebt? Saß im Rollstuhl?", fragte Thomas verwirrt nach.

"Ja. Sie saß im Rollstuhl. Leider, leider musste sie uns verlassen, nachdem sie mir die Formel für das Heilmittel übergeben hat. Sie hat ganze drei Monate daran gearbeitet um es herzustellen und auszuarbeiten. Mag zwar nach ziemlich wenig Zeit klingen, wenn man bedenkt, dass wir fast zwei Jahre lang, ohne jeglichen Erfolg, danach gesucht haben. Jedoch war das für einige zu lang und als sie es dann hatten, gab es keinen essenziellen Grund sie am Leben zu lassen. Sie hat sich verzweifelt gewährt, aber sie waren nunmal eingeschränkt. Schade eigentlich, ich hab sie gemocht",

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 25, 2019 ⏰

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