„Fühlt sich so der Tod an?", diese Frage schwirrte mir immer noch im Kopf herum, als ich aufwachte. War ich Tod? Nein, ich lag im Wald und mir war kalt, aber ich schien zu leben, doch irgendetwas war passiert, denn die Entführer hatten mich aus irgendeinem Grund nicht erwischt. Um mich herum war nichts und niemand, etwas weiter weg sah ich ein großes Gebäude, was jedoch beinahe vollständig von den Bäumen um mich herum verdeckt war, deswegen vermutete ich nur, dass es sich dabei um das Gebäude meiner Entführer handelte. Ich konnte Ihnen wohl wieder entkommen, aber wie? Als ich mich weiter umsah, konnte ich nichts weiter sehen als Bäumen und noch mehr Bäumen, also konnte ich nirgendwohin. Ich konnte mich nur zwischen der Ödnis und damit meinem Tod oder dem Gebäude, welches mir nun irgendwie attraktiver erschienen war, als noch vor ein paar Stunden, entscheiden. Musste ich mich wirklich entscheiden? Jetzt schon? Ich wollte nicht zurück, ich wollte einfach nur nach Hause, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr nach Hause zurück kehren würde. Ich dachte wieder an meine Eltern und große Trauer erfüllte mich, was hätten sie in meiner Stelle getan? Hätten sie auch so gehandelt? Wahrscheinlich hätten sie zu mir gesagt, dass ich meinem Herzen folgen soll, dass es mir den richtigen Weg zeigen wird. Also tat ich es, ich ging zurück zu dem großem Gebäude, denn das sagte mir mein Herz. Ich setzte einen Fuß vor den anderen, nahm die klare Luft in mich auf und beruhigte mich allmählich und desto näher ich dem Gebäude kam desto weniger dachte ich an meine Eltern, die Trauer fiel einfach von mir ab und als ich schließlich an der Hintertür, die vor ein paar Stunden noch mein Fluchtweg gewesen war, war die Trauer ganz verschwunden. Stattdessen fragte ich mich nur noch, wie ich in der Nacht hatte fliehen können, wie war es möglich, sie hätten mich kriegen müssen, aber die Antwort befand sich wahrscheinlich hinter dieser Tür. Doch erst mal sollte ich mich nicht mehr damit befassen ich sollte lieber gucken, wie ich in das Gebäude komme, denn als ich die Tür jetzt genauer betrachte, fiel mir auf, dass sie anders aussah als noch ein paar Stunden zuvor, ich konnte sie zwar nicht genau betrachten aber ich wusste, dass sie ganz schwarz , ja so schwarz, wie die Welt in meinen Träumen, doch jetzt war sie strahlend weiß, fast als würde sie leuchten, aber nicht aufdringlich, sondern eher ein inneres Leuchten ein schüchternes fast schon lebendig, es war einfach faszinierend. Ganz sanft strich ich mit der Hand über die sanften Linien, die um das Schlüsselloch herum eingraviert waren, genau wie in der Tür in meinem Zuhause, das war schon komisch. Aber hier sahen sie unglaublich bemerkenswert aus, da genau an dieser Stelle das Leuchten am stärksten war. Als meine Hand die Tür dort berührte ging sie ganz von selber auf. Ich zuckte zurück, da ich damit nicht gerechnet hatte, da es unerklärlich ist wie die Tür von selber aufgegangen ist. „Das ist doch gar nicht möglich!", rief ich laut. Erst jetzt realisierte ich, dass was hinter der Tür liegt. In dem großem Raum, der wirklich der war, aus welchem ich vor ein paar Stunden geflüchtet bin, stehen jetzt die 3 Anführer, oder was immer sie hier auch darstellten, mit noch zwei anderen Frauen um einen Tisch, auf dem ein großes Papier lag, ich glaube es ist eine Landkarte. Sie schienen sich über etwas zu unterhalten, aber ich war zu weit weg, als das ich auch nur ein Wort hätte verstehen können. Aber das brauchte ich auch gar nicht, ich wusste ja worüber sie redeten, nämlich über mich, doch irgendwie konnte ich nicht glauben, dass sie böswillig waren, ich konnte eindeutig Sorge in ihren Blicken erkennen, es war ein ähnlicher Blick, wie der Blick meiner Mutter, wenn ich mal zu spät nach Hause kam. So voller Sorge, als ob ich hier draußen in ständiger Gefahr wäre und sie wirklich nur das beste für mich wollten. Doch das konnte einfach nicht stimmen! Warum sollte man mich erst entführen und sich dann um mich sorgen? Warum sollte man mich überhaupt entführen? Ich war so unwichtig, meine Familie war nicht reich und ich war auch nichts besonderes, ich war einfach nur ein normales Mädchen, das ihr Leben leben wollte, und nicht eingesperrt sein wollte. Ich sollte rein gehen, so wie es aussieht, wäre es vielleicht sicherer und sie hatten mir kein einziges Mal weh getan, vielleicht wollten sie mir ja nicht weh tun, die Hoffnung kam in mir auf, das sie sich ja vielleicht geirrt hatten, vielleicht hatten sie die falsche entführt. Übrigens konnte ich von hier sowieso nirgendwohin, also war das wohl meine beste Wahl und auch irgendwie die einzige. Ich atmete ein und atmete aus, sammelte all meinen Mut, strich noch einmal über das nun weiße Holz und guckte noch einmal kurz in die Tiefen des Waldes, aus dem ich kam und machte dann einen Schritt nach vorne in den großen Raum.
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Dreamer-die Legende lebt
FantasyIch dachte ich wäre ein normales Mädchen, doch dies stellte sich als falsch heraus! Ich dachte ich wüsste wer meine Eltern sind, doch dies stellte sich als falsch heraus! Ich dachte mein Leben würde überschaubar und normal werden, doch dies konnt...