Clubs und Kurse

319 11 2
                                    

"Mom, kann Alice mir meinen Kakao warm machen?", fragte mein kleiner Bruder Mike unsere Mutter, als ich die Treppen hinunter kam. Heute hatte mein Wecker glücklicherweise geklingelt und ich konnte entspannt frühstücken und mich fertig machen. Als ich aus dem Bett kam, sah ich direkt aus meinem Fenster zu Daniel hinüber. Doch ich konnte keine Bewegungen in dem Haus ausmachen. Gott, ich wollte eigentlich nicht zum Stalker mutieren.

"Frag deine Schwester doch selbst.", antwortete meine Mutter mit einem Grinsen. Sie machte sich gerade einen Kaffee und stellte noch den Brotkorb und die Milch auf den Tisch.

Meine Mutter war mir schon immer sehr wichtig. Ich hatte kaum Geheimnisse vor ihr. Und das Geheimnis um meine Kräfte des Feuers, wusste sowieso die ganze Familie. Ihre grauen Strähnen überdeckte sie geschickt mit brauner Farbe und die Tattoos an ihrem Körper machten sie zur coolsten Mutter die es gab. Wenn man sie so auf der Straße sah, hielt man sie vielleicht nicht für 43. Und das war ihr auch ganz recht. Nur das, was mir gestern in der Schule passiert ist, wusste sie nicht. Das konnte auch ruhig so bleiben.

"Alice, kannst du mir bitte meinen Kakao warm machen?", fragte Mike mich jetzt direkt und ich nickte lächelnd. Mike war für seine 11 Jahre sehr intelligent. Er schrieb gute Noten und versuchte sich so oft es ging an neuen Sportarten. Er wollte sich ausprobieren und finden, was zu ihm passt. Meine Kräfte hatte er schon nach kurzer Zeit verstanden und nutzte sie auch mal zum Aufwärmen des Kakaos aus. Aber das war nicht schlimm.

Ich streckte also meine Hand zur Tasse und bildete vor ihr meine Hand langsam zu einer Faust. Nach wenigen Sekunden fing der Kakao an zu dampfen.

"Danke", freute sich Mike und ich goss mir entspannt ein bisschen Orangensaft ein.

"Kein Problem."

"Hör zu Alice, ich muss heute bis spät in die Nacht arbeiten weil wir schon wieder Stress in der Firma haben. Du weist ja, dass sowas kaum vorkommt. Aber holst du Mike bitte dann heute um 16 Uhr aus der Betreuung ab?", fragte mich meine Mutter und ich nickte sofort.

"Klar kein Problem. Ich kann ja Lucy mitnehmen und wir setzten uns ein bisschen an unsere Hefte."

Meine Mutter schien einverstanden und wir frühstückten in Ruhe weiter.

Um 7:50 Uhr klingelte Lucy an der Tür und ich setzte mir noch meinen Rucksack auf. Mom und Mike sind gerade gefahren und so schloss ich schnell die Tür ab.

"Na alles gut? Hast du noch an Daniel gedacht?", fragte sie sofort nach einer kurzen Umarmung und ich verdrehte die Augen. Sie war immer so neugierig.

Da es draußen sehr warm war, schmiss ich meine Jeansjacke noch schnell hinter einen Busch. Die würde ich heute Nachmittag wieder einsammeln. Gerade als wir loslaufen wollten, ging bei Daniel die Tür auf und er trat aus dem Haus. Verdammt, er sah wirklich gut aus. Er schloss die Tür ab und ging zu seinem Auto. Bemerkt hatte er uns noch nicht, da wir im Schatten eines großen Baumes standen. Er startete den Motor und fuhr seinen schwarzen Wagen aus der Einfahrt auf die Straße. Direkt an uns vorbei.

"Komm wir müssen los. Sonst verpassen wir wieder den Bus.", drängelte Lucy und ich setzte mich in Bewegung.

"Du bist verknallt.", sagte Lucy nach ein paar Minuten der Stille. Überrascht sah ich zu ihr und hob die Augenbrauen hoch.

"Quatsch"

"Du siehst ihn total verliebt an."

"Stimmt doch gar nicht.", versuchte ich sie umzustimmen.

Als ein Engel durch mein Fenster sahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt