Kapitel 7

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Tony sah mich an: Aber nicht eiskalt und gelangweilt, sondern aufmerksam und erschrocken. Keiner sagte irgendwas, ich gab es fast auf. „Du hast allen Grund, sauer auf mich zu sein. Ich habe mich wie ein Idiot benommen, Entschuldigung. Das mit dem Stuhl ging wirklich zu weit." Sein Ernst, das war alles? Glücklicherweise nicht, denn er setzte wieder an: „Ich habe alle möglichen Regeln gebrochen. Zum Beispiel Regel 15." Ich unterbrach ihn an geeigneter Stelle: „Du meinst: Arbeite immer als Team." „Genau. Wir sind ein Team, aber ich habe dich nie wie ein Teil des Teams behandelt... Oder Regel 11." „Wenn der Job erledigt ist, lass ihn hinter dir", ergänzte ich. „Ja, du Streber. Ich habe den Job nicht hinter mir gelassen, der Undercoverauftrag als Ehepaar verfolgt mich noch immer." Seltsamerweise beruhigte ich mich und war wirklich gespannt, was Tony noch zu sagen hatte. „Außerdem habe ich auch noch gegen Regel 10 verstoßen." „Verwickle dich nie persönlich in einen Fall." „Ich habe mich innerlich so in die Fälle reingesteigert, die wir gemeinsam bearbeitet haben. Vor allem die Sache als Ehepaar. Und zu guter Letzt ist da noch Regel 8." „Betrachte nie etwas als selbstverständlich." „Obwohl ich so ekelhaft zu dir war, bist du jeden Morgen ins Büro gekommen. Und ich habe mich schon bei unserem ersten Treffen gefragt: Womit habe ich das verdient?", seine Augen funkelten. „Tony, ich verstehe nicht ganz, was du mir sagen möchtest", ich war wirklich komplett verwirrt. „Ich wusste von der ersten Sekunde, dass es schwer wird, Regel 12 zu befolgen." „Keine Dates mit Kollegen." „Denn ich habe Gefühle für dich entwickelt bei dem Undercoverauftrag. Ich habe versucht, mich mit meiner schrecklichen Art von dir zu distanzieren, um die Regel einzuhalten. Ich dachte, dass dieses emotionale Abkapseln alles leichter macht, aber ich habe mich geirrt. Fakt ist aber: Ich bin verrückt nach dir Ziva." Das hatte ich nicht erwartet, nicht mal im Ansatz. „Aber warum warst du so ekelig? Wir hätten uns doch anfreunden können", antwortete ich. „Das ist das Problem: Ich kann nicht NUR mit der Person befreundet sein, wenn ich sie liebe." Es fühlte sich an, als würde mein Herz für einige Sekunden aussetzen. „Damit habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet, mir fehlen die Worte..." Tony machte einen Schritt auf mich zu und lächelte: So wirkte er echt nett und auch irgendwie süß. Er nahm meine Hände in seine und ich vergaß unsere Streitigkeiten. „Tony?" „Ja?" „Du hast es geschafft, mein Leben auf den Kopf zu stellen. Erst bringst du mich zur Weißglut und jetzt machst du mich glücklich. Vorher war ich noch nie verliebt, aber du hast mir gezeigt, was es bedeutet", sagte ich ruhig und musste lächeln. „Bist du bereit?", seine Augen funkelten trotz des geringen Lichtes. „Wo..." Er ließ mich nicht ausreden, beugte sich ein Stück zu mir herunter und küsste mich sanft. Tausende Schmetterlinge feierten eine Party in meinem Bauch und auch ich wäre fast vor Freude explodiert. Tony legte seine Hände um meine Taille und zog mich so näher an ihn heran, währenddessen schlang ich meine Arme um seinen Nacken. Er konnte einfach unglaublich gut küssen, vielleicht lag das auch an seinem italienischen Charme. Es fühlte sich an wie ein Traum, aber keine Sekunde später war mir klar, dass alles echt war.

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