Kapitel 7

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Sicht Junho

"Hyuuuunnnnngggg... Ich kann nicht meehhhrrrr." Ach Hoshie... den ganzen Tag ist er schon am rumjammern. "Mensch Hoshe wir sind doch fast zu Hause... Außerdem sind die Taschen doch so gut wie leer." "Ja aber es ist 3 Uhr Morgens und ich hab immer noch das Gefühl jemand beobachtet uns..." Seine Stimme wird auf einmal brüchig und zittrig, weshalb ich einfach nicht anders kann als stehenzubleiben und meinem Freund ins Gesicht zu sehen. "Du brauchst keine Angst haben Baby. Ich bin da. Und außerdem beobachtet uns niemand... mach dir da mal keinen Kopf drüber okay?" Ich versuche ihn in einem sanften Ton zu beruhigen, doch als ich in seine braunen, ängstlichen Augen blicke, merke ich, dass dieser Versuch kläglich gescheitert ist und ich stelle meine Taschen und den Rucksack auf den Boden. "Na los, komm her. Ich trag dich Huckepack." Mit diesen Worten drehe ich mich mit dem Rücken zu ihm und spüre auch schon wie er auf meinen Rücken klettert. Mit ihm auf dem Rücken, den Taschen wieder in der Hand und dem Rucksack bei Hoshie mache ich mich wieder auf den Weg zu unserer Wohnung. Dort angekommen stelle ich die Taschen einfach in die Küche. "Baby kannst du wieder von mir runter?" Doch statt einer Antwort, erhalte ich nur ein leises Grummeln seinerseits, was mich zum schmunzeln bringt. Er ist wohl eingeschlafen. Vorsichtig lasse ich ihn wieder runter umd drehe mich zu ihm um. Ich könnte schmelzen wenn ich mein Baby so im Halbschlaf vor mir sehe. Vorsichtig nehme ich ihm die Tasche aus der Hand, die er immer noch festhält und nehme ihm die Rucksäcke ab und stelle alles weg. "Na komm wir gehen ins Bett." Mit diesen Worten hebe ich ihn im Brautstil hoch und gehe mit ihm in mein Zimmer und lege ihn ins Bett, wo er sich nur schnell aus seiner Jeans quält und dann unter die Decke schlüpft und sofort wieder einschläft. Lächelnd ziehe ich mich um und lege mich dann neben ihn und lege meinen Arm um ihn. Er ist so niedlich wenn er schläft. Vorhin wollte ich ihn einfach nur beruhigen... dass ich auch das Gefühl hatte beobachtet zu werden, habe ich ihm da natürlich nicht gesagt... das wäre das Gegenteil von Beruhigen. Seitdem dieser komische Typ an uns vorbei gelaufen ist, war sowieso alles merkwürdig... Seitdem war dieses Gefühl da beobachtet zu werden... das kann natürlich auch reine Einbildung gewesen sein, dennoch breitet sich deswegen Unbehagen in mir aus. Seit der Sache mit diesem Mord kriege ich sowieso kaum noch ein Auge zu... Wieso? Weil ich Angst um Hoshe hab... Das mag vollkommen unnötig sein... aber trotzdem habe ich da ein komisches Gefühl. Leise seufzend streiche ich ihm eine seiner blonden Haarsträhnen von der Stirn. Er ist so schön... ich könnte ihn stundenlang anschauen. Aber jetzt... wird daraus wohl nichts werden... Ich bin hundemüde. So schön es auch war mit meinen Freunden meinen Geburtstag zu feiern... Es war echt anstrengend... Langsam, mit meinen Gedanken bei Hoshe, schlafe ich ein...

"JUNHO!!! HILFE BITTE!!!" Von weitem vernehme ich das Schluchzen und Schreien meines Freundes... Auf einmal ein lauter, schmerzerfüllter Schrei, was mich zusammenzucken lässt... Stille... Und ein unwohles Gefühl in meinem Bauch machen sich breit... "HOSHE??? HOSHE WO BIST DU?!?! BITTE SAG DOCH WAS!!!" So schnell ich kann renne ich in die Richtung, aus der ich die Schreie wahrgenommen hatte. Doch nichts... Nichts als Dunkelheit und dieses schlechte Gefühl in meinem Bauch... Schwer schlucke ich... Wo bin ich? Nachdem ich mich etwas umgesehen habe komme ich zum Entschluss, dass ich mich mitten im Park befinde... Doch plötzlich wieder ein Schrei... schlimmer als der erste... Als würde jemand um sein Leben schreien... Wortwörtlich... Das Gefühl in meinem Bauch wird immer und immer schlimmer. Langsam gehe ich in die Richtung, bis ich in eine Seitengasse gelange... Jetzt höre ich keine Schreie mehr... nur noch ein erschöpftes Husten, das immer schwächer wird... Ich gehe noch ein Stück weiter und biege immer wieder in eine neue Gasse ab... bis sich mir ein Szenario bietet, das ich so sehr gefürchtet habe... Mein Freund liegt blutverschmiert vor mir... Er hat die Hände auf seinen Bauch gepresst und Blut strömt förmlich über seine Hände und er sieht mich schwach und hilfesuchend an. Schnell knie ich mich neben ihn auch den Boden. "Junho... hilf mir...", haucht er nur ganz schwach. Dann schließt er seine Augen und lässt die Hände fallen. Nein.. nein nein nein... Schnell greife ich nach meinem Handy und rufe einen Notarzt. Doch gerade als einer der Leistellendisponenten abhebt werde ich brutal nach hinten gerissen und mein Handy weggeworfen. Scheiße. "Naaa was wird das denn?" Grob werde ich an fie Wand gedrückt und blicke direkt ins mit einer Maske bedeckte Gesicht des Typen aus dem Park bei meiner Geburstagsfeier... "Du versuchst ihm zu helfen? Schade daraus wird leider nichts..." Er zieht ein Messer hervor und sticht es mir mit voller Wucht in den Bauch...

Schweißgebadet schieße ich aus meinem Traum hoch und fasse mir an den Bauch und schaue sofort zu Hoshe, der zu meiner Beruhigung immer noch schlafend neben mir liegt. Mein herz hämmert in meiner Brust und ich muss schwer schlucken. Oh mein Gott... das hat sich so real angefühlt... Zittrig greife ich nach meinem Handy um nach der Uhrzeit zu sehen. 8:35... Nachdem ich mein Handy wieder hingelegt habe lege ich mich wieder neben Hoshe, der langsam blinzelt und mich dann verschlafen ansieht. "Alles okay Hyung...?" "Ja, alles prima.. Schlaf noch etwas weiter Baby." Müde nickt er nur ukd schließt seine Augen wieder... Ich muss diesen Jungen mit meinem Leben beschützen. Das ist mir jetzt noch klarer als zuvor. Niemals werde ich zulassen, dass ihm etwas Schlimmes passiert. Dafür liebe ich ihn zu sehr. Auch ich schließe meine Augen wieder und schlafe erneut ein...

Ein leises Piepen weckt mich und ich sehe mich müde um. Ich habe Schmerzen... starke Schmerzen... Als ich mich richtig umsehe, stelle ich fest, dass ich mich wohl in einem Krankenhaus befinde... Langsam kommt die Erinnerung wieder und ich halte mir die Hände auf den Bauch. Ich wurde niedergestochen... Ich habe alles wieder vor Augen... Wie Hoshe da lag... Wie der Typ auf mich eingestochen hat... Aber jemand musste Hilfe geholt haben... sonst wäre ich jetzt nicht hier im Krankenhaus... Bitte lass es Hoshe gut ge- Mit Schwung wird die Tür zu meinem Zimmer aufgemacht und ein Mann mit einem weißen Kittel kommt auf mich zu. Höchstwahrscheinlich der Arzt, der mich behandelt... "Wie geht es Ihnen?" "Gut soweit... aber wo ist Hoshe?" Der Arzt schaut mich nur stumm an. Wieso antwortet er mir nicht...? Nach einigen Sekunden der Stille, die mir woe eine Ewigkeit vorkamen, räuspert er sich und redet leise. "Es tut mir leid. Er war schon tot als die Rettungskräfte eingetroffen sind." Nein... nein nein nein nein nein!!! HOSHE KANN NICHT TOT SEIN!!! ER LEBT!! DAS WEIß ICH!!! Immer schneller wird meine Atmung und ich kralle mich ins Laken des Krankehausbettes. "Bitte beruhigen Sie sich..." Beruhigen?! Guter Witz! Mir schießen die Tränen förmlich aus den Augen und ich schreie vor Weinen. "Junho... Hey Junho beruhige dich!... Was ist denn los? Hey Junho..." Das ist doch Hoshes Stimme...

"Junho wieso weinst du?" Langsam öffne ich meine Augen und sehe direkt in das Gesicht meines besorgten Freundes. "Hey was ist denn los?" Er redet sanft und streichelt dabei meine Wange. Erst jetzt merke ich, dass ich wirklich geweint hatte und wische mir schnell die Tränen weg. "N-nichts... nur ein schlechter Traum..." "Willst du darüber reden?" Ich weiß nicht.... "Vielleicht..." Sanft zieht er mich in seine Arme und streichelt meinen Kopf. "Na los... erzähl es mir..." Nachdem ich einmal tief durchgeatmet habe fange ich an ihm alles zu erzählen. "... Und dann kam ein Arzt in mein Zimmer und als ich gefragt habe wie es dir geht, meinte er, dass du tot bist..." Zum gefühlt tausenden Mal muss ich schluchzen, während ich ihm alles erzähle. Hoshe streichelt immer noch sanft zur Beruhigung meinen Kopf ukd streicht mir durch die Haare. "Aber mir geht es ja gut Schatz und mir wird auch nie was passieren. Das war nur ein Traum... du brauchst keine Angst zu haben..." Sanft gibt er mit einen Kuss auf den Haaransatz, was mich sofort um einiges ruhiger macht. Leicht nicke ich. "Wollen wir noch kuscheln oder aufstehen?" "Kuscheln!" Wie automatisch klammere ich mich an ihn. Ich will ihn jetzt einfach nicht loslassen. Dieser Traum hat mich einfach so fertig gemacht. Ich bin so froh, dass diese Träume nicht wahr werden... Oder?

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Hi :)))

Das Kapitel ist um einiges länger geworden als geplant hahaha 😅

Danke fürs Lesen :))

Vlast_

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