Das trimagische Duell

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Später am Abend, als Albus sicher war, dass die Beschwörung nun funktionieren würde, bannte er sie in einen Armreif, der seiner Mutter gehört hatte. Was war schon dabei, Ariana so ein hübsches Erbstück zu geben? Goldenes Metall mit Jugendstil-Verzierungen, die in kleinen hellbauen Blüten endeten. Ariana würde keinen Verdacht schöpfen, dessen war er sich sicher. Aber funktionierte der Zauber auch? Er musste es testen, an ihr.

Die Pläne mit Gellert standen, die Zeit war reif. Die Revolution würde unter ihrer Führung beginnen, und er konnte sich nicht mehr länger von Arianas Krankheit zurückhalten lassen – bei dem Gedanken schämte er sich sofort. Er stand auf und ging rastlos zwischen seinem Schreibtisch und dem Fenster auf und ab.

Ariana konnte ja nichts für ihren Zustand, es war ein schreckliches Trauma, verursacht durch eine heimtückische Muggel-Attacke. Aber wenn das hier funktionierte, konnte er diese Last für immer von ihr nehmen, und nicht einmal Aberforth würde Verdacht schöpfen! Wenn es aber schiefging ...

„Merlins Bart!", fluchte er und zwang sich, diesen Gedanken ein Ende zu bereiten. Gellert hätte ihm schließlich Bescheid gesagt, wenn etwas an ihrem Plan faul gewesen wäre!

Ich mache mir wirklich zu viele Sorgen!

Albus ging zurück zum Schreibtisch und legte ein sauberes Blatt Pergamentpapier zurecht. Dann sah er auf die Zeit und notierte:

Testbeginn 19:37 Uhr – Summum Bonum Arianae

Er tippte mit dem Zauberstab auf das Blatt, und die Feder begann selbstständig weiterzuschreiben. Bevor er zur Tür ging, sah er noch einmal in den Spiegel seines Kleiderschranks und versuchte, eine arglose Miene aufzusetzen. Dieser Bart war wirklich durchaus praktisch! Er ließ ihn älter wirken und ... weiser.

Gut, wenn ich wenigstens so aussehe, als wüsste ich, was ich tue, dachte er und verstaute den Armreif und seinen Zauberstab in seiner Weste.

Er nahm die Stufen hinunter ins Erdgeschoss und folgte dem Licht, das aus der Küche in den Flur drang. Es stammte vom Feuer im Kamin und einigen Öllampen an den Wänden. Der flackernde Schein fiel auf Ariana, die allein auf der Bank am Küchentisch saß und lustlos einen Teller Suppe löffelte. Jetzt erinnerte sich Albus wieder an eine kleine Tradition seine Mutter: Jedes Jahr am ersten September hatte sie in ihrer Küche für Ariana ein kleines Festmahl gezaubert, wie es in der großen Halle am Schuljahresanfang in Hogwarts aufgetischt wurde ... und er hatte es völlig vergessen, dieses Ritual fortzusetzen.

„Ariana? Riri?", fragte er vorsichtig.

Sie hob ihren Kopf. „Hallo Albus."

Melancholische Trauer lag in ihrem Blick.

„Es tut mir leid", sagte Albus schnell. „Ich wollte eher zu dir kommen."

„Ist ... nicht schlimm", sagte sie und sah dann rasch wieder hinab auf ihre Suppe.

„He ..." Albus setzte sich neben sie. „Es tut mir schrecklich leid, dass ich das hier vergessen habe. Abe hat sich in den letzten Wochen so toll um dich gekümmert. Aber darf ich mich deshalb einfach so zurückzuziehen? Nein. Willst du wissen, womit ich so beschäftigt war? Dann kannst du – sozusagen – aus den richtigen Gründen auf mich sauer sein."

Sie sah ihn skeptisch, aber erwartungsvoll an. Guter Anfang!, lobte er sich innerlich und griff in seine Westentasche. Als er den Armreif herauszog, weiteten sich Arianas Augen vor Überraschung.

„Erkennst du den hier?"

„Ja", keuchte sie, und Albus sah die Aufregung in ihrem Blick flackern – noch war das nicht im Gefahrenbereich, aber emotionale Grundarbeit für sein Experiment war geleistet.

Summer of '99 - Die Herren des TodesWhere stories live. Discover now