Die stumme Frau

2 0 0
                                    


Laws POV

Endlich hattenwir ihn außer Gefecht gesetzt und rannten los zu unserem U-Boot, wirwürden untertauchen und warten bis sich der Rauch gelegt hatte, dender Strohhut aufgewirbelt hat. Sola lief neben Bepo und ich fragtemich was nur in den Jahren passiert war, als ich nicht bei ihr war.Auf den Schiff angekommen gebe ich den Befehl sofort unter zu tauchenund sehe dann zu Sola, die auf der Brücke hinaus aus dem großenFenster sieht und dabei zusieht wie wir langsam sinken. Ich stellemich langsam neben sie und sehe sie von oben herunter an, da sieimmer doch um einiges kleiner war als ich. Sie zieht einen Block vorund schreibt schnell etwas auf ein Blatt. Dann reicht sie ihn mir undsieht mich auffordernd an. Irgendwie verwirrte es mich. Früherkonnte ich sie nur schwer bremsen zu reden. Mein Blick wandert dannauf die Zeilen von denen man sieht das sie hastig geschrieben wurdensind.

Meine Stimmeist weg. Nur so kann ich mich mit dir unterhalten.

Ich sehe sieerschrocken an und habe meine Hand mit der ich nicht den Block haltezu einer Faust geballt. Ich sehe zu meinen Leuten und ziehe sie dannhinaus in einen anderen Raum, der meine Bibliothek war. Sie siehtsich verwundert um, muss jedoch dann Lächeln. „Wie ist dasgeschehen?", frage ich ruhig und versuche meinen Zorn darüberzurück zu halten. Sie nimmt mir den Block aus der Hand, dabeiberühren sich unsere Hände kurzzeitig. Ein kleiner Stromstoß anmeinen Fingern und ein Kribbeln. Ich sehe auf den Block während sieschreibt und lese ihre Worte mit, die sie dieses Mal langsamerschreibt und leicht zittert.

Ein Jahrnachdem du gegangen bist wurde das Dorf von Marinesoldatenangegriffen. Warum? Keine Ahnung... Soma und Elise wollten das ichmich verstecke. Als ich aus meinem Versteck kam, waren sie alle...

Ihre Händezittern noch mehr und ich nehme die Hand mit dem Stift und ziehe siezu den Sitzkissen, die in einer Ecke auf dem Boden verstreut liegen.Vorsichtig umarme ich sie als wir uns gesetzt haben und es warungewohnt für mich. Denn zehn Jahre waren vergangen seitdem ichgegangen bin und seitdem habe ich niemanden mehr an mich herangelassen. Sie schreibt vorsichtig weiter und erneut lese ich sofortmit als sie schreibt.

Ich dachte,die Soldaten wären weg und so suchte ich nach Überlebenden, jedochwaren einige zurück geblieben. Sie fanden mich und folterten mich.Es war nicht, weil sie etwas wissen wollten, sondern nur weil sieSpaß daran hatten jemanden Schmerz zu zufügen. Irgendwann gingenihnen meine Schreie auf die Nerven und sie taten irgendetwas mitmeinen Stimmbändern. Dann ließen sie mich einfach zum Sterben inden Ruinen zurück.

Mein Blick isternst und auch wütend darüber was ihr angetan wurde. Ich sehe einehauchfeine Narbe auf ihren Hals, die scheinbar dazu geführt hat.„Wie hast du überlebt?", frage ich leise und wollte nicht dasssie an dieser Erinnerung festhielt.

Ichlag dort keine Ahnung wie lange. Dann hörte ich Stimmen und dachtesie wären zurück, um mir doch noch die Gnade eines schnellen Todeszu bescheren. Danach wurde es lange dunkel. Ich wachte in einemfremden Zimmer auf und auf hoher See, außerdem fehlte mir ein Arm.Später erfuhr ich dann das ich von Whitebeard-Piraten gerettetwurde, die aufgeschnappt hatten das die Insel angegriffen wurde. Somaund seine Frau waren Freunde von ihnen. Sie hatten gehofft mehrÜberlebende zu finden. Aber bis auf mich gab es niemanden. Manstellte es mir frei entweder zu bleiben oder auf der nächsten Inselvon Bord zu gehen. Aber was sollte ich auf einer anderen Insel? Ichhatte nichts mehr bis auf mein Wissen. Außerdem wollte ich Rachenehmen. Wieder hat die Regierung meine Heimat zerstört. Sie hattenmir geholfen diesen Arm zu bauen. Er ist mit meinen Nerven verbunden,sodass ich ihn bewegen kann als ob er mein eigener wäre.

Schreibt sieweiter und ich weiß wovon sie spricht. Schon einmal wurde uns allesvon der Regierung genommen. Nur damals hatten wir noch uns. DiesesMal hatte sie niemanden mehr. Ich war ja nicht mehr da um ihr zuhelfen, den ich hatte mich schon davor auf meine Reise gemacht. MeinBlick wandert zu ihrem Arm. Er war interessant aufgebaut undimitierte den Aufbau eines richtigen Armes mit den Nerven undMuskenstrukturen. „Warum hast du mich nicht gesucht?", frage ichleise, denn egal weshalb ich sie auch zurück gelassen hatte. Wäresie aufgetaucht dann hätte ich sie niemals weggeschickt. Ich hattees schon kurz nach meinen Aufbruch bereut sie nicht mitgenommen zuhaben. Die Stille war am Anfang das schlimmste. Niemand war mehr dader die Stille durchbrach.

Ich wusstenicht wo du warst und außerdem war ich noch ziemlich sauer auf dich,weil du einfach gegangen bist. Also bin ich bei Whitebeard gebliebenund habe dort wirklich tolle Freunde gefunden... Aber irgendwann daist etwas passiert und ich musste von Bord verschwinden. Ich trageeine tiefe Sünde in mir.

Mein Blick istskeptisch, denn sie war das unschuldigste Wesen was ich kannte. EinMädchen beziehungsweise eine Frau, die die Gefühle anderer spürenkonnte und ihnen eigentlich somit nichts antun konnte. Vielleicht wardas der Grund, warum ich sie dort auf der Insel zurück ließ. Siesollte nicht wieder mit dem Schmerz konfrontiert werden.

Es ist wiees ist, Law. Ich wurde von der Dunkelheit verschlungen. Sie hat miralles Unschuldige genommen, was ich noch hatte. Bitte frag nichtnach. Erzähle mir lieber irgendetwas. Es ist egal was. Nur vertreibedie Schatten.

Ihre Handzittert leicht und ich nehme ihr den Block und den Stift aus der Handund lege ihn auf einen kleinen Tisch neben den Kissen. „Also gut.Dann erzähle ich dir wie ich Bepo getroffen habe.", meine ich dannmit einen leichten Lächeln. Es war so selten, dass ich das tat, aberbei Sola war es einfach. Sie sieht mich abwartend und interessiert anund setzt sich bequemer hin. „Ich bin Bepo auf einer kleinen Inselbegegnet kurz nachdem ich aufgebrochen bin. Er war dort einVersuchstier in einer Einrichtung der Regierung....", beginne ichzu erzählen.

Solaris POV

Ich lausche Lawbei seinen Geschichten wie er seine Crew einen nach den anderengetroffen hatte. Es war manchmal lustig und manchmal auch traurig,aber er hatte wie es scheint wirklich nette Leute getroffen.Personen, die ihn vor der Stille gerettet haben. Das war das was miram meisten in den Jahren Angst gemacht hat in denen ich noch mit Lawzusammen durch diese Welt ging. Das er vielleicht irgendwann von derStille verschlungen wird und daran zerbricht. Wie gern würde ichwieder mit ihm reden können so wie früher als alles noch einfacherwar, aber das würde ich niemals mehr können. Ich schließe nacheiner Weile schläfrig die Augen und lege mich auf die verstreutenKissen und höre immer noch seine Stimme, die gerade von derBegegnung mit Shachi erzählt.

Ich sehe wieeine Taschenuhr zu Boden fällt und höre ein schweres und sterbendesAtmen. „Was wird nur dein geliebter Law sagen, wenn er erfährt wasdeine Sünde ist. Du hast mit Schuld daran, dass ich tot bin. Du hastden Verräter gedeckt, obwohl wir dir alle vertraut haben.", höreich eine Stimme und sehe rauf zu Thatch der mich anklagend ansieht„Aber ich konnte doch nicht wissen, dass es Teach war und dass erdich töten wollte.", wimmere ich verängstigt und halte mir dieOhren zu. „Du hast mich enttäuscht, Tochter. Nein, du bist nichtmehr meine Tochter. Du hast uns Schande gebracht.", sagt die Stimmemeines Käpt'ns, der neben meinen toten Kameraden auftaucht. „Nein!Nein! Ich wollte das nicht. Ich wusste nicht...", wimmere ich undsinke auf den Boden zusammen, dabei hielt ich mir immer noch dieOhren zu und kniff die Augen zusammen. Jedoch hörte ich immer nochdie hasserfüllten Stimmen in meinen Kopf. Das Lachen von Teach. Estut mir Leid.

Laws POV

Ich sehe vonmeinem Buch auf zu Sola als sie plötzlich unruhig wird und schweratmet, dabei rollt sie sich dann zusammen und hält sich die Ohrenzu. Das Buch lege ich achtlos auf den kleinen Schreibtisch ab undgehe zu den Kissen auf den Boden und hocke mich zu ihr runter.„Sola.", sage ich leise und lege eine Hand auf ihren Arm. Wasträumte sie? Sie bewegt ihren Mund, aber kein Ton kommt heraus. Ichstreiche mit dem Daumen meiner Hand über ihren Arm. „Sola, beruhigdich. Du träumst nur. Ich bin hier. Dir kann nichts passieren.",sage ich beunruhigt und besorgt und bin auch leicht erschrocken überihren Zustand. Langsam wird sie ruhiger, jedoch wacht sie nicht auf.Ich setze mich neben sie und streiche ihr weiter über den Arm. MeinBlick wandert zur Tür als Shachi herein kommt, um Bescheid zu geben,das der Admiral und die Marine nicht mehr auf dem Archipel sind. „Wirbleiben noch bis morgen früh unter Wasser. Wer weiß ob Kizaru nocheinmal zurückkommt.", meine ich ruhig und ernst, woraufhin ernickt und dann wieder den Raum verlässt. Mein Blick wandert wiederzu Sola, die jetzt wieder ruhig schläft. Was war ihr nur passiert?




Die verlorenen Chroniken - SeelenlichtWhere stories live. Discover now