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Chapter Nineteen

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Ich weiss nicht, wie lange ich auf dem Gang gekauert hatte. Meine Wangen waren nass von den Tränen, die ungebeten meine Wangen hinunter kullerten. Wieso weine ich überhaupt? Es sind nur Worte - Worte auf Papier - von einem Mädchen, das allen anschein nach verrückt gewesen war!

Wieso hatte Nick so reagiert? Wieso hatte ich so reagiert? Vielleicht war es nur ein Missverständnis und Nick dachte jetzt, ich sei Verrückt! Nicht verrückt. Paranoid, flüsterte mir meine innere Stimme zu.

Mein Herz flatterte in meiner Brust wie ein Kolibri in einem goldenen Käfig und ich hatte das Gefühl, es würde jeden Moment ausbrechen. Mein Atem ging flach und schnell und mein Schädel brummte. Ohne zu blinzeln starrte ich die Eingangstür an und erwartete jeden Moment, dass Nick sie aufbrechen würde und mich für das wenige Wissen, dass ich über ihn hatte, umbringen würde. Und als ich dann tatsächlich Schritte auf der hölzernen Veranda vernahm, dachte ich, es sei um mich geschehen.

Eins, zwei ...

Drei.

Dreimal klopfte Derjenige - ich nahm nicht an, dass es Nick war, er wusste, dass ich ihm nicht aufmachen würde - auf die Tür. Mein Vater konnte es nicht sein, er hatte sicherlich die Schlüssel mitgenommen, ebenso wie meine Mutter und die war mit meiner Großmutter unterwegs, als konnte auch sie es nicht sein, die da an meine Tür klopfte.

Noch einmal vernahm ich das zögernde Klopfen. »Isabell?«

Augenblicklich hielt ich den Atem an und es war, als würde es mir heiß und kalt den Rücken hinunter laufen, als ich die vertraute Stimme wahr nahm, die mich von der anderen Seite der Tür ansprach.

Langsam erhob ich mich von meiner versteifen Haltung und taumelte zur Tür, das Tagebuch immer noch in der Hand. Ich konnte Louis vertrauen, ich wusste, dass ich das konnte. Imogen hatte nur ein Monster beschrieben und ich wusste, dass es Nick war. Nick musste es sein, anders konnte ich mir sein Verhalten nicht erklären.

Ich musste schrecklich aussehen. Das erkannte ich an Louis' Blick, als ich die Tür aufmachte und ihm in die Augen sah. Wortlos übertrat er die Schwelle und zog mich in eine sichere Umarmung, strich mir über den Kopf und flüsterte mir beruhigende Dinge zu. Erschöpft schloss ich die Augen und gab mich der Umarmung hin, denn ich wusste, ich war in Sicherheit.


• • •


»Und dann stand Nick plötzlich vor meiner Tür und e-er war völlig ... angsteinflößend. Als er sah, dass ich Imogens Tagebuch in der Hand hielt, da ... Er war plötzlich ein anderer Mensch!«

Louis und ich saßen auf der Couch in unserem Wohnzimmer und ich hatte ihm alles erzählt. Jedes Detail, egal, wie absurd es klang. Ich musste einfach mit jemandem darüber reden und ich wollte mit Louis darüber reden. Ich wollte seine Meinung zu meiner Lage hören und ich wollte dieses ganze ›Wissen‹, dass ich - seit ich nach Doncaster gekommen war - mit jemandem Teilen, die Bestätigung haben, dass ich nicht verrückt war, egal, wie verrückt meine Behauptungen waren.

»Und du glaubst, dass er dieses ›Monster‹ ist, wie du es bezeichnet hast?«, fragte Louis und augenblicklich rutschte mir das Herz in die Hosen. Er dachte, ich sei verrückt. Fantasievoll, dass ich übertrieb ... »Hast du denn auch Beweise, dass dieses Monster wirklich existieren könnte?«

Arcane | L.T [A.U] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt