Chapter Twenty-Four
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Ich ging ihm aus dem Weg, nach dem er mich vor drei Tagen alleine im Wald gelassen hatte. Ich hatte zwei Mal so lange nach Hause gebraucht, als in den Wald hinein, da sich bestimmt nur Louis an den Weg zurück erinnerte. Doch er war nicht da, als ich den Weg zurück suchte. Er hatte mich allein gelassen, jetzt, wo ein Mörder frei herumstreifte. Ich hatte seine Nächste sein können. Ich hätte tot sein können. Und dennoch konnte ich an nichts anderes denken, als an das, wie sich seine Lippen an den Meinen angefühlt hatten. Selbst, als mich meine Eltern anschrieen, dass ich hätte tot sein können, war er allein in meinen Gedanken. Ich wusste im Nachhinein, dass es vielleicht ein Fehler war, mit ihm hinaus zu gehen, jedoch nur vielleicht! Alles in meinem Körper schrie, es nie wieder zu tun, meinen Fehler zu bereuen und ihn vergessen, doch ich konnte nicht. Ich wusste, dass mich Louis vollkommen in seinem Bann hatte und nur er allein konnte mich von ihm befreien.
»Verdammt noch mal, hörst du mir überhaupt noch zu!?«, schrie mein Vater förmlich und ich zuckte zusammen. Das letzte Mal hatte er mich angeschrieen, da war ich fünf gewesen und hatte ein Glas zerbrochen.
Trotzig sah ich ihn an. Ich wusste, es war ein Fehler gewesen, doch es war meiner und ebenso meine Entscheidung gewesen. Ich war zwar erst sechzehn Jahre alt, und unter der Verantwortung meiner Eltern, aber kein Kind mehr!
Verzweifelt und wütend zugleich fuhr sich mein Vater durch die Haare und schritt im Raum auf und ab, während meine Mutter gegenüber auf der Couch saß und das Geschehen mitverfolgte. Schon immer hatte sie es getan, schon immer hatte sie solche - wie sie es nannte - heiklen Situationen meinem Vater überlassen.
»Verdammt siehst du nicht, dass wir dir nur helfen wollen?«, sagte mein Vater, diesmal im milderen Tonfall. »Du bist noch nicht volljährig, du weißt nicht, was gut für dich ist.«
»Dass ich nicht lache!«, rief ich aus und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ach ja? Woher willst du denn wissen, was gut für mich ist?«
»Weil ich dein Vater bin.«
»Wow, tolle Begründung! Und das liefert dir das Recht, alle Entscheidungen für mich zu treffen?«
»Ja! Ja, eigentlich schon! Wenn du selber Kinder hast, wirst du wissen, was es heißt, Verantwortung zu tragen!«
»Vielleicht wird es nie dazu kommen, wenn ich andauernd in meinem Zimmer eingesperrt bin!«, schrie ich. Inzwischen war ich auch aufgestanden und tigerte nun im Raum auf und ab. Noch nie, wirklich nie war ich so wütend auf meinen Vater gewesen.
»Du bist deshalb im Raum, weil ein psychopathischer Mörder in der Stadt herumschweift und du vielleicht seine Nächste sein wirst!«
Ich atmete zwei Mal tief ein und aus und versuchte mich zu beruhigen, da ich sah, dass diese Unterhaltung, gelinde gesagt, nirgendwo hin führte. Dann sagte ich: »Und du denkst, dass er nicht in mein Zimmer kommen kann, obwohl er es ins Haus geschafft hat? Hör zu, ich weiß, unsere Lage ist sehr kritisch, aber in dem du mich einsperrst, änderst du nichts! Also bitte -« Doch zum Beenden meines Satzes kam ich nicht, denn an der Tür wurde unhöflich geklopft.
»Ich gehe, Schatz«, meinte meine Mutter und stand auf, sichtlich erleichtert, dieser Situation zu entkommen. Mein Blick huschte zu meinem Vater und ich konnte gemischte Gefühle in seiner Miene erkennen. Einerseits Wut, da er unterbrochen wurde und andererseits Erleichterung, da er genau so gut wie ich, wusste, dass dieses Gespräch nirgendwo hin geführt hätte.
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Arcane | L.T [A.U] ✓
Fanfiction❛She fell in love with a guy who seemed to be normal. But internally, he was a monster.❜ Als Isabell für die Sommerferien zu ihrer Großmutter nach England zieht, ist ein Mord das Letzte, was sie erwartet. Das, und zum ersten Mal entfachte Gefühle...