Derek war so angespannt wie noch nie. Jederzeit konnte die Vanth hier auftauchen und sich Stiles einfach mitnehmen, Derek musste ihn also schleunigst finden. Wo war der Bursche bloß?
„STILES?“ schrie Derek, doch er entschied sich schnell dagegen, ein weiteres Mal zu rufen, als keine Antwort kam, denn das würde nur die Aufmerksamkeit der Vanth auf ihn und den Menschen lenken.
Stattdessen versuchte er seiner Nase zu trauen, und konzentrierte sich. Vom Grab, welches förmlich nach Stiles stank, ging ein leichter Geruchs-Pfad weg. Derek konnte ihn nur riechen, wenn er all die anderen Gerüche in der Umgebung ausschaltete, und so allmählich bekam er Kopfschmerzen.
„Stiles wo zu Hölle steckst du?“ zischte er leise zwischen seinen Zähnen hinaus.
Er ging auf und ab, jede Reihe erforschte er nach Anzeichen eines Kampfes oder Blut, doch seine Suche blieb erfolglos. Er hatte schon beinahe Stiles’ Fährte verloren, als er etwas hörte.
Eine Art Kratzen, nein, es war kein Kratzen, es war ein Keuchen.
„Stiles!“ rief er, und fing an zu sprinten, dem schweren Atmen hinterher, welches seine Ohren soeben wahrgenommen hatten. Bald tat ihm sein Kopf durch die unzureichende Sauerstoffversorgung noch mehr weh, aber das konnte Derek einstecken, er hatte schon schlimmere Schmerzen überstanden. Er sprintete nun, so schnell er konnte, an den Gräbern der Gefallenen vorbei, seine Augen immer starr in die Richtung blickend, in der er Stiles vermutete, und tatsächlich, endlich sah er ihn.
Hinter einer Staue lugte der dunkelrote Sweater des Teenagers hervor. Diesmal war sich Derek sicher, dass es kein Blut war.
Eilig lief Derek um die hohe Statue herum, die wahrscheinlich zu einem Familiengrab gehörte, und wollte sich gerade daran machen Stiles die Meinung über sein plötzliches Verschwinden zu geigen, als er schlagartig von etwas harten getroffen wurde und zu Boden stürzte. Mitten im Rennen war er an irgendwem abgeprallt, nein, nicht an irgendwem, an irgendwas.
Schnell rappelte das Alpha wieder auf, nur um dann, auf der anderen Seite der Statue, genau das Vorzufinden, was er sich nicht erwünscht hatte. Stiles, gefesselt und an den Handgelenken an das erhobene Schwert des Stein-Soldaten gehängt, schien bewusstlos zu sein, jedenfalls bemerkte er Dereks Bemühen nicht.
„Na großartig, jetzt muss ich dich auch noch tragen…“ nörgelte Derek, und wollte sich dem Jungen erneut nähern, um dessen Fesseln abzunehmen, doch auch diesmal wurde Derek nach ein paar schritten aus dem Gleichgewichte geworfen und fiel nach hinten. Irgendwas war hier mächtig falsch.
„Derek…“ krächzte Stiles mühsam. Sein Brustkorb fühlte sich an wie als würde er in Flammen stehen und zusätzlich mit Messern durchstochen werden.
Derek blickte schlagartig auf. Der Werwolf hatte nicht bemerkt, das Stiles soeben aus deinem Zustand aufgewacht war, und ihn mit halb geschlossenen Augen anblickte.
„Stiles! War das die Vanth, wo ist sie hin?“ begann Derek hastig zu fragen, während er, auf dem Boden kniend, die Erde vor sich nach der Ursache seines Scheiterns absuchte.
„Ja schon klar. Mir geht’s NICHT gut, falls du vorhattest zu fragen, mein Körper fühlt sich an wie Matsche und-„
„Stiles, hier geht es grad nicht um dich, also ich meine du bist nicht das wichtigste! Ich kann eh nicht an dich ran und dich befreien, also sag mir einfach wo die Vanth hin ist und ich komme dann später wieder!“
„WAS? Ohh nein, du wist sicher nicht weggehen!“ fing der Gefesselte an zu brüllen und im nu tat sein Oberkörper dermaßen weh, dass er aufstöhnte. Da war so ein höllisches Stechen in seiner linken Brusthälfte, irgendwo genau unter dem Herzen.
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Ich spüre dich, immernoch.
FantasyDerek muss eine schwere Entscheidung treffen, deren Auswirkungen das gesamte Leben des jungen Stiles beeinflussen könnten. Wenn er zu viel riskiert, stirbt Stiles, doch wenn er auf Sicherheit spielt, tut er es ebenfalls. Wie wird sich Derek entschei...