Du willst nicht herzlos sein

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Derek sah noch den Schatten des Mädchens, und wie sie Stiles packte. Sie war in Eile gewesen, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass Derek aufwachen würde, nicht so schnell jedenfalls.

Doch Derek war stark, stärker als andere, mental und physisch. Er hatte sich gegen die hypnotisierende Wirkung ihrer Augen widersetzt, und die leichten Stromschläge, die die Vanth verteilte, wenn sie einem die Hand auf die Brust legte, hatte er, auch wenn er kurz ohnmächtig wurde, schnell vergessen. Nur ein dumpfer Druck war geblieben, genau an der Stelle, wo das Herz des Wolfes war.

Die Dämonin hatte Stiles mitgenommen, doch daran, dass sie ihn getötet hatte, glaubte Derek nicht. Sie war vor dem Alpha geflüchtet, weil dieser sie verfolgt hatte, und hatte nicht genug Zeit gehabt, um ihre ‚Prozedur’ an dem Menschen durchzuführen.

„Wenigstens etwas Gutes..“ murmelte Derek, rieb sich die linke Brust, und sah sich um.

Zu seiner linken war der Wald, in den Derek gegangen war, als er Stiles allein gelassen hatte. Der Werwolf machte sich jedoch keine Vorwürfe, schließlich war der Mensch derjenige gewesen, der aus dem Haus weggerannt war, und der Derek selbst dann, gefesselt an eine Grabstatue, noch genervt hatte. Er war sicher, dass jeder in dieser Situation genug vom jungen Stiles gehabt hätte, also brauchte er sich nicht das Hirn mit sinnlosen ‚Ich bin so ein schlechter Mensch’ – Gedanken vollzustopfen.

Was Derek brauchte waren Hinweise und Fakten die ihm sagen konnten, wo Stiles  war.

Vor ihm stand die Statue, an der der Junge vor gerade einmal einer halben Stunde noch gehangen hatte. Die Seile, die zu dieser Zeit seine Handgelenke umschlossen, lagen da, durchschnitten vom Messer der Vanth. Der Ebereschen – Kreis war zerstört, wahrscheinlich hatte das Mädchen ihn durchbrochen während es mit Stiles geredet hatte, um an ihn heranzukommen.

Derek trat näher an den ehemaligen Kreis heran, bückte sich, und da fiel ihm etwas auf – hier roch es extrem nach Stiles’ Verwirrung. Selbst die Angst, die stetig seinen Körper durchflossen haben muss, war schwächer, und wurde leicht verdeckt. Über was hatte der Junge sich so sehr gewundert?

Derek versuchte aufzustehen, doch er hielt mitten in der Bewegung an und stöhnte. Langsam ging er näher an die Statue heran und stützte sich ab, während er mit krummen Rücken versuchte, seine Schmerzen unter Kontrolle zu bringen.

‚Komm schon Derek, hab dich nicht so, das war nur ein Stromschla – argh!’ dachte der Werwolf und sackte wider zusammen, als er schon fast wieder aufrecht gestanden hatte. Die Schmerzen waren zu groß. Es war wie ein andauerndes Aufpumpen seinen Brustkorbes mit Luft, doch wenn er sich bewegte oder sich anstrengte, dann fühlte sich sein Herz an, als würde es in Fetzten gerissen - immer und immer wieder.

Mit einem Ruck sprang der Werwolf vom Boden auf, hoch in die Luft, und stieß ein so gewaltiges Heulen aus, dass selbst die Wölfe in Südamerika es noch hätten hören können. Die Zeit die Dereks Körper brauchte, um aus der Luft wieder auf den Boden zu fallen, nutze er, um sich zu beruhigen, und so landete er endlich, nach den erfolglosen Versuchen zuvor, erfolgreich auf den Beinen.

Die Brust des Werwolfes brannte, doch das hielt ihn nicht davon ab sich weiter umzuschauen. Er drehte sich um und lief zwischen den Bäumen hindurch, den Pfand zurück, den er vorhin gefunden hatte. Er führte zu einer kleinen Lichtung, auf der ein großes Familiengrab platziert war. Total übertrieben, fand Derek, doch ein perfekter Platz für einen Kampf zwischen Werwolf und Vanth, wie der Ältere ihn vorhin erlebt hatte.

Er war in den Wald gelaufen, von der Nervensäge Stiles weg, und hatte sie gefunden, wie sie kniete, mit dem Rücken zu Derek. Er hatte sich ihrer genähert, und erkannt, dass sie betete, zum Mond, doch das hielt den Grießgramwolf nicht davon ab sie anzugreifen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 27, 2014 ⏰

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