Kapitel 4-Stadt Thaunos

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Gemeinsam trabte die kleine Gruppe durch das Stadttor. Livas Ohren waren gespitzt und drehten sich in alle Richtungen. Durch ihre Nüstern sog sie die vielen verschiedenen Gerrüche auf die durch die Gassen zogen. Ihre Hufe klapperten auf dem Steinboden und selbst zu später Stunde herrschte noch reges Treiben in der Stadt. Ifis beobachtete sie amüsiert. Sie bogen in eine dunkle Gasse ein und mit einem Mal verebbten die Gerräusche. Eine laue Brise strich Liva um die Ohren und zerzauste ihre kurze Fohlenmähne. Ifis stoppte vor einer schiefen Holzhütte und drückte die Tür auf die nur noch halb in den Angeln hing. In der Hütte war es dunkel doch Liva erkannte den Gerruch der durch die geöffnete Hintertür strömte. Plötzlich fühlte sie sich wie zu Hause. Die Pferde betraten den hinteren Berreich der Hütte und der Gerruch verstärkte sich. Es roch nach Feuer und Eisen. Die Glut der Schmiedeesse erlosch mit einem Zischen als das Wasser über die heißen Kohlen lief. Ein kleiner Ponyhengst stellte den Eimer ab und grinste fröhlich als er Ifis und Auria erkannte. Doch Liva blickte nur traurig in das erloschene Feuer. ,,Erinnert es dich an etwas?" fragte Ifis besorgt. Schnell schüttelte Liva den Kopf und wandte sich dem Pony zu dessen Fell von Ruß bedeckt war. Er war wohl ein Mausfalbe doch sein Fell war schwarz vor Ruß. Er lächelte Liva freundlich an. Obwohl er wohl den ganzen Tag an diesem düsteren Ort verbrachte leuchteten seine Augen vor Freude. ,,Cassco, Ich brauche ein Schwert für diese junge Stute." schnaubte Ifis. ,,ja, ja, ich habe einige schöne Stücke übrig." lächelte das Pony und verschwand in einem weiteren Zimmer. Es schepperte laut und kurz darauf kam Cassco zurück und ließ einige Schwerter vor Livas Hufen auf den Boden fallen. Liva neigte ihren Kopf und began in dem Haufen zu stöbern. Sie zog ein langes Schwert hervor. Die Klinge war zwar noch stumpf aber sehr schlank geschmiedet. Der Griff war mit braunem Leder umwickelt in das Verzierungen gebrannt war. Es war weich damit die Zähne nicht zu schnell abgenutzt wurden. Das Schwert war leicht und somit gut zu führen. ,,Ja,ja, eine gute Wahl!" Cassco nickte. Ifis schob ihm zwei Gulden zu. ,,Aber Ifis, das kann ich doch nicht...!" Ifis lächelte und schob sie aus der Tür. Auria sprang fröhlich hinter ihnen her. Ifis führte die beiden einige steinerne Treppen hinauf an das andere Ende der Stadt. Und dort bot sich ihnen ein wunderschöner Anblick. Die Sterne standen bereits am Himmel und die dünne Mondsichel schob sich hinter einer Wolke hervor. Auria sprang auf und ab. ,,Wir werden hier über Nacht bleiben und früh am Morgen weiterziehen wenn alle noch schlafen, ich habe hier einge Feinde und würde mir eine Begegnung mit ihnen gerne ersparen." erklärte Ifis. Liva nickte. Sie ließ sich nieder und legte ihr Schwert zwischen die Vorderbeine. Langsam schloss sie die Augen und begann zu dösen. Auria gesellte sich zu ihr und kuschelte sich an ihre Flanke. Liva hatte sie bereits ins Herz geschlossen. In den letzten Stunden hatte sie soviel erlebt wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Dafür war sie den beiden Pferden sehr dankbar...

ANURA-Königin des FeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt