Chapter 6

142 13 3
                                    

Immer wieder sah er nach oben. Ich war ihm scheinbar egal, denn auf einmal begann er schneller zu laufen, um sich hinter einer Hauswand zu verstecken. Schnell rannte ich hinterher und stellte mich vor ihn.

"Was sollte das?", wollte ich wissen und stemmte meine Hände in die Hüfte. Ja, ich hatte Angst davor, dass er verloren geht und ich ganz alleine zum Hauptquatier der Engel muss. Ganz zu schweigen, dass ich nicht einmal eine Ahnung hätte wie ich dort hinein kommen würde.

"Weißt du, weiße, große Engelsflügel sind nicht so einfach zu verstecken", entgegnete er trocken. Die Engelsarmee ging an dem Haus vorbei und sobald die Luft rein war rannten wir über die Straße. Dann sah er mich eine ganze Weile an und seufzte schließlich. Fragend sah ich ihn an.

"Vertraust du mir?", fragte ich. Mit so einer Frage hätte ich im Leben nicht gerechnet. Tat ich das denn? Die Antwort wäre eigentlich 'vielleicht', denn sicher war ich mir da nicht, doch das war nicht meine Antwort.

"Habe ich eine andere Wahl?" "Die hast du indem du einfach hier bleibst", sagte er, doch ich schüttelte den Kopf. Ich würde meine beste Freundin nicht im Stich lassen. Ich konnte es nicht. Er seufzte.

"Dann dreh dich um", wieß er mich an. Verwirrt tat ich was er mir sagte, aber mit der Angst, dass ich nun sterben würde. Doch das passierte nicht. Stattdessen legte er seine Arme um meine Tailler und flog los. Wow, er flog. Das war das Einzige was ich an Engeln beneidete: Sie konnten fliegen. Doch eigentlich trugen Engel keine Menschen. Für soetwas würden sie sich die Hände normalerweise nicht schmutzig machen. Ich lächelte leicht.

Es fühlte sich toll an oben in der Luft zu sein. Man fühlte sich...frei. Nie hatte ich mich in den letzten Wochen so gut gefühlt. Nach einer Weile flog er tiefer, bis er mich schließlich im Wald absetzte. Kurz dachte ich, er würde einfach weg fliegen, doch er tat es nicht. Stattdessen landete er nicht weit von mir entfernt. 

"Wo sind wir?", fragte ich ihn, denn ich konnte nicht einordnen wo wir hingeflogen waren. "In einem Wald", antwortete er knapp. Wow, das wusste ich auch schon. Doch dann begann er loszulaufen und ich folgte ihm einfach stumm. Während wir durch den Wald liefen kramte ich meine Wasserflasche aus dem Rucksack und trank einen Schluck. Erst jetzt fiel mir auf, dass er ja keine hatte.

"Ehm...möchtest du auch einen Schluck?", fragte ich ihn. Er war zwar ein Engel, aber dennoch brauchte er Wasser, um zu überleben und ich finde ich bin es ihm schuldig, denn er hilft mir schließlich. Er nickte nur und nahm die Flasche. Er trank ein wenig und reichte mir die Flasche wieder. Dann bedankte er sich.

Die ganze Zeit sprachen wir kein Wort miteinander. Als wir den Ausgang des Waldes erreichten wusste ich, dass wir uns schon in der Nähe von New York befanden. Mussten wir einfach. Eine ganze Weile liefen wir bis wir das Ortseingangsschild von New York City sahen. Gut, jetzt mussten wir nurnoch ins Hauptquatier. Doch Justin blieb stehen.

"Du brauchst eine Pause", sagte er. "Außerdem haben wir noch eine Weile Zeit." Ich nickte und wir versteckten uns hinter einer Hecke. Einer echt großen Hecke. Ich musste zugeben, auch wenn ich ziemlich nah an New York lebte war ich nie hier. Es war die typische Großstadt gewesen. Jedenfalls früher. Heute flogen hier alle paar Minuten Engels-Heere durch die Luft. Da fiel mir eine Frage ein.

"Wo genau hast du eigentlich gearbeitet?", wollte ich neugierig wissen. Justin sah mich an und überlegte, ob er es mir sagen sollte, oder nicht. Scheinbar entschied er sich für die erste Variante.

"Ich war der oberste Heeresleiter. Hätte ich noch ein paar hundert Jahre weiter dort gearbeitet wäre ich zu einem Erzengel ernannt worden, doch ich hatte Streit mit Raphael weshalb ich rausgeschmissen wurde. Nun werde ich gejagt wie die Gefallenen und die Nephilim", antwortete er. Nephilim? Waren das nicht die angeblichen Kinder von Engeln und Menschen? Ich dachte immer, die seien nur ein Mythos.

"Wieso werden Nephilim gejagt?" "Du solltest wissen, dass alles was Engel nicht kennen oder kontrolieren können gleich schlecht oder böse ist. Wie Nephilim", entgegnete er. "Glaubst du das auch?", wollte ich wissen.

"Ja", antwortete er knapp. Also dachte er, Nephilim sind böse. Nur weshalb? Warum sollten sie überhaupt? Nur, weil sie zur Hälfte menschlich sind? Oder weil ihre böse Engelsseite dominiert? Obwohl ich nach wie vor der Meinung bin, dass nicht alle Engel gleich böse sind.

Doch mittlerweile brandte sich auch eine andere Frage in mein Gehirn. Wie würden wir dort rein kommen? Genau diese Frage stellte ich ihm und er sah mich eine Weile an, als würde er überlegen, ob er es macht oder nicht.

"Durch Stacy", antwortete er. "Und wenn sie uns schnappen?", wollte ich wissen. "Dann sind wir beide tot."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 10, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Can I Trust An Angel?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt