Teil 1
In den vielen Jahren, die er schon auf der Welt lebte, wurde Henriks eine Sache besonders klar: Er hasste es zu warten. Er war der, der die Macht hatte, der Puppenspieler und Fädenzieher und jetzt erdreistete dieser Acorne es sich tatsächlich, ihn warten zu lassen. So erbost Henriks auch war, er wusste, dass das Warten sich lohnen würde, denn es gab keinen Söldner auf dieser gottverdammten Welt, dessen Fähigkeiten auch nur ansatzweise an die von Anton Acorne herankamen. Und dann war es endlich soweit: Anton Acorne, ein Mann, groß und gefährlich kam durch die Tür herein. Ein breites Lächeln zog sich über die Lippen des Söldners. Der Govenor zwang sich ebenfalls ein falsches Lächeln auf. Er wusste, dass Acornes guter Laune nicht zu trauen war. Mit diesem Mann musste er ganz vorsichtig umgehen. „Govenor.", grüßte der Söldner barsch und ohne jegliche Anzeichen von Respekt. „Mister Acorne, ich bin doch sehr erfreut, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid." „Natürlich, mir geht es nicht um Geld, sondern einfach um die Leidenschaft.", lautete Acornes Antwort, während dieser voller Stolz sein Schwert betrachtete. „Aber das kann nicht der ganze Grund sein...da steckt doch mehr dahinter." „Ich möchte ehrlich sein, ja...eine Frau führt mich hierher, seit Monaten jage ich sie nun schon und ihre letzte Spur führt geradewegs auf das Anwesen." „Wenn Ihr sie findet, bringt sie ruhig um, das ist nichts Besonderes." „Wenn das so einfach wäre...die Kleine ist listig wie ein Fuchs..."
Keuchend erreichte die maskierte Frau ihr Ziel. Eine Zelle, klein, schäbig und nur durch ein Feuer hell erleuchtet. Die Frau, die ihre Maske schon jahrelang trug, schlich vorsichtig in den Raum. Wie ein Schatten kam sie auf mich zu und irgendwas ließ eine Sehnsucht in mir erwachen, ich kannte die Frau nicht, doch wollte in diesem Moment einfach bei ihr sein und den Rest meines Lebens mit ihr verbringen. „Du sahst schonmal besser aus, Sweetie.", hauchte sie, während sie über meine Brust strich. „Ahhhhh...wer bist du denn?!", keuchte ich, noch von der letzten Folter benommen. „Das wirst du noch erfahren, ich hab‘ gesehen, wie sie euch hier rein gebracht haben, ich will euch hier rausholen." „Ich kenne dich nicht...ich trau in diesem Drecksloch hier niemandem...außerdem...du bist eine Söldnerin und mit deinesgleichen verhandel ich nicht!" „Das wirst du müssen, mein Schatzi." Das wurde mir alles zu viel, die zarten Berührungen, diese angenehme Stimme...ich musste echt stark sein, um der Unbekannten nicht zu unterliegen. „Dad...es ist unsere einzige Chance...", wimmerte meine völlig verschandelte Tochter. „Kommt nicht in die Tüte...lieber verreck ich, als dass ich mit Söldnern fliehe!" „Ich muss los...du wirst mir trauen müssen, danach können wir gerne weiter gegeneinander kämpfen." Sie machte eine Luftkussbewegung und verschwand im nächsten Moment leise in der Dunkelheit. Verträumt sah ich ihr nach...diese Frau...sie hatte mich in ihren Bann gezogen... „Das ist ja wieder mal typisch!", grunzte Lilian eingeschnappt. „Was?" „Nichts, Dad." „Dann ist ja gut." „Da kommt jemand!" „Na, gut geschlafen, Kremerseele?", spottete Freddy, der mit einer Eisenstange bewaffnet auf mich zukam. Unsanft zog er an den Ketten, sodass ich wackelig auf den Beinen stand. „Na los, mach es wenigstens schnell!", knurrte ich. „Du irrst, ich mache, aber ich mache sehr langsam." Und dann schlug er zu, wieder und wieder spürte ich das gnadenlose Eisen in meinem Fleisch. „Rede du Abschaum!" „Du hast gewonnen...ich rede..." „Na dann los!" „ICH REISS DIR DAS HERZ AUS DER BRUST!" „Haha." Und dann drückte Freddy mir fest in den Bauch, sodass ich keuchend nach vorne fiel. „Tut ganz schön weh, was?", spottete er, während er die Zelle verließ. Ich knurrte, eine schwarze, nach Öl stinkende Flüssigkeit lief aus meiner Nase. Überall traten meine Adern hervor... „Dad...Oh Dad...", sagte Lilian wimmernd...
Teil 2
Es war soweit, der Tag an dem mein Leben enden würde. Der Tag, an dem man mich hinrichten würde. Lilian und ich wurden in einen extra Trakt geführt, hier saßen Männer, Frauen, Kinder...allesamt unschuldige Menschen und sie würden alle sterben, weil Govenor Henriks es so wollte. „Daddy, ich hab‘ dich lieb.", wimmerte meine Tochter, die am ganzen Körper zitterte. „Ich dich auch, mein Kind...komm in meine Arme." Lilian drückte ihren Kopf fest an meinen Brustkorb, sie weinte, zitterte, fror...wir wussten, dass es dieses Mal keine Rettung für uns gab. „Es wird niemand kommen, oder?" „Nein...wir werden sterben, aber wir sterben mit dem Gedanken, dass dieses Schwein den Kristall niemals in seine schmutzigen Finger kriegen wird." „Kein Harrison, kein Mitch..." „Nein, mein Kind, aber ich lass dich nicht los..." Und dann wurde der Trakt geöffnet und Sergeante Emil, ein Mann voller Stolz und „Ehre" führte eine Familie die aus Mann, Frau und Kind bestand auf den Hinrichtungsplatz. Der Govenor saß zufrieden auf einem Stuhl und lächelte stolz auf die drei Leben, die nun kniend vor ihm flehten, nieder. Durch ein schäbiges Fenster konnte ich alles beobachten, dieser Mann war der Teufel in Person. „Habt Gnade, bitte!" Der Govenor tat einen Moment lang so, als würde er überlegen, dann überkam ein boshaftes Lächeln seine Lippen. „Ich möchte einmal Gnade walten lassen...Sergeante, stellt das Mädchen an den Galgen, aber so, dass ihre Eltern sie sehen können." „Jawohl, eure Exzellenz." Das völlig verschüchterte Mädchen wurde auf eine Holzplatte, auf welcher ein mittelalterlicher Galgen stand, geführt. „Und jetzt schaut gut zu und lernt, was mit Leuten passiert, die mich hintergehen!" Freddy hängte die Schlinge um den Hals des Mädchens. „Noch irgendwelche letzten Worte, kleine Prinzessin?", fragte er lächelnd. Das Mädchen schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Na dann.", sagte Freddy, während er an einer Schnur zog. Das Mädchen wurde ein Stück angehoben, keuchend hing es in der Luft. „Ich...liebe euch...", schrie sie ihren Eltern mit letzter Kraft zu und dann war sie nicht mehr. „DU SCHWEIN, ICH REISSE DIR DEINE GEDÄRME HERAUS, DU BIST TOT...TOT!!!" Der Vater des Mädchens zog ein Messer aus seiner Jackentasche und rannte auf Govenor Henriks zu, dieser zuckte zusammen. Doch ehe der Mann seine Tochter rächen konnte, wurde auch sein Leben durch einen flinken Messerstich von Freddy beendet. Und nun war die Frau an der Reihe, doch in diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und zwei tote Söldner fielen herein. Die Frau mit der Maske durchtrennte die Ketten von mir und meiner Tochter. „Was willst du schon wieder hier?!", keuchte ich. „Na, euch hier rausholen, was denn sonst, du Esel?" „Hast du wenigstens einen Plan?!" „Die Wachen draußen sind alle tot, wir schleichen hinten rum und dann durch die Wälder, los, kommt, oder wollt ihr hier sterben?" Meine Tochter sah mir in die Augen. „Wir haben keine Wahl, los, Dad!" Eine halbe Stunde später machten wir auf einer Waldlichtung halt. Es hatte tatsächlich funktioniert, wir waren frei! Voller Genuss atmete ich die frische Luft ein. „Na, hat doch gut geklappt.", sagte die Frau stolz. „Und was willst du jetzt machen, uns für ein Kopfgeld umbringen?!" „Nein, du Vollpfosten, ich...brauche dich für etwas..." „Aha, wusste ich doch gleich, dass die Sache einen Haken hat!" „Ich habe euch geholfen, also bitte...ich brauche nur deinen Schutz." „Dad", sagte meine Tochter mit ihren unschuldigen Augen. „Sie hat Recht, wir sollten ihr helfen." „Also gut, worum geht's?", antwortete ich genervt. „Ich werde gejagt...von einem üblen Typen namens Anton Acorne." „Ah, lass mich raten, ich soll den Kerl umbringen?" „Ja, das wäre nett..." „Ok, ok, wir gehen erstmal zu meinem Bruder und dann suche ich den Typ, nach der Sache haben WIR aber nichts mehr miteinander zu tun." „Ihr braucht mich nicht zu suchen.", sagte Acorne, der lächelnd aus einer Böschung hervorkam. „Oh, jetzt wird's interessant.", sagte die Frau mit der Maske, während der Söldner langsam auf uns zukam...
Teil 3
Die kühlen Augenpaare blickten uns ausdruckslos entgegen. Missbilligend schaute der Söldner durch uns hindurch. Dann, als er unsere Retterin genauer betrachtete, huschte ein mörderisches Lächeln über die sonst so stumm liegenden Lippen. „Endlich habe ich dich gefunden.", sagte er voller Zufriedenheit. „Das ist er also?", sagte ich unsicher zu der geheimnisvollen Frau, deren Gesicht ich noch nie gesehen hatte. Sie nickte stumm. „Verschwinde, dich hat keiner eingeladen.", sagte ich stur. Der Mann lachte heiser auf. „Du interessierst mich nicht, du kannst gehen, aber die Frau dort kommt jetzt mit mir." Schützend stellte ich mich vor sie. „Auf keinen Fall." Der Mann namens Anton Acorne machte einen Schritt nach vorne, verärgert runzelte er die Stirn. „Geh mir aus dem Weg, du Wurm...sonst werde ich ungemütlich..." „Sonst noch was? Du bist einer und wir sind zu dritt, also entweder bist du vollkommen irre oder..." Und da bewahrheitete sich meine Vorahnung bereits. Zwei weitere Männer, von denen einer die gleiche Maske wie die Frau hinter mir trug, erschienen neben Acorne. „Oder ich bin nicht alleine, richtig." „Spike?", fragte die Maskenfrau plötzlich fassungslos. „Melina, so sehen wir uns also wieder, nur, dass du jetzt leider auf der falschen Seite stehst.“, antwortete der andere Söldner mit der Eisenmaske. „Ich wurde von der Organisation ‘Schwarzes Auge‘ geschickt, um die Frau dort mitzunehmen, also entweder, du überlässt sie mir freiwillig, oder du bist als erstes an der Reihe.", knurrte Acorne. „Dann komm und hol sie dir!" Der Söldner sah mir tief in die Augen. Einige Sekunden war alles still um uns herum, dann sackte er plötzlich knurrend zusammen. „Spike...Migel...Wir ziehen uns zurück.", keuchte er schwach, während er eine schwarze Kugel aus seiner Manteltasche zog. Er nahm die Kugel in den Mund und ich konnte erkennen, dass seine Kraft zurückgekehrt war. „Glück gehabt, aber das ist noch nicht vorbei...nächstes Mal nehme ich dich mit, ob du willst oder nicht!" Und dann verschwanden die drei Männer.
„Was sollte das denn gerade?!", fragte ich immer noch völlig überfordert. „Anton Acorne ist ein Vampir, er muss mehrmals am Tag ein seltenes Mittel einnehmen, damit er nicht zu Staub zerfällt...unser Glück nur, dass das gerade jetzt soweit war." „Und was meinte er mit dieser Organisation und woher kannte der andere Typ dich?" „Das schwarze Auge ist eine weitreichende Söldnerorganisation, die hauptsächlich für Govenor Henriks arbeitet.", antwortete Melina, welche mir immer seltsamer vorkam. Lilian sagte dazu gar nichts, seit dem Auftauchen der drei Männer war sie still, gespannt lauschte sie unseren Gesprächen. „Vor langer Zeit...habe ich selbst für diese Organisation gearbeitet. Seit meinem Austritt verfolgt Acorne mich jetzt schon." „Super, du bringst nur Unglück.", stöhnte ich. „Hey, ich hab‘ dich gerettet, Prinzessin." Lilian lachte kühl und mir wurde klar, dass beide sich bereits gegen mich verschworen hatten. „Ganz großes Kino...eine Frage hätte ich aber noch...wie genau hast du es geschafft uns da rauszuholen?" „Kontakte...Sir Alan Richards, ein guter Freund von mir, hat mir wichtige Informationen ausgehändigt. Ohne ihn wäre die Sache nicht so glatt verlaufen." „Sir Richards ist ein guter Mann, während unserer Gefangenschaft kam er oft in meine Zelle, um mir Wasser und Brot zu bringen.", fügte Lilian lächelnd hinzu. „Also gibst du dich auch schon mit Söldnern ab?!" „Dad, nicht alle davon sind solche Arschlöcher.", sagte meine Tochter, während sie ihre Augen genervt rollen ließ. „Na schön...ich sage nichts mehr dazu. Wir sollten jetzt zu meinem Bruder und dann...machen wir dieses Schwein von Govenor kalt!"
Henriks tobte vor Wut. Man hatte ihn gedemütigt, ihn bloßgestellt. „Wie kann es sein, dass meine schlimmsten Feinde vor meinen Augen fliehen?!", brüllte er. Freddy verneigte sich ehrfürchtig „Exzellenz, ich bin sicher sie...“ „Ach, sei still! Ihr macht mir alle Waffen scharf, sichert mir das ganze Gelände ab!", rief er und packte dabei Emil am Kragen. „Jawohl, Mister Henriks!", keuchte dieser straff. „Diese Bastarde werden wiederkommen...", schnaufte er: „Und dann werde ich ihnen die Haut abziehen lassen!" „Nun, ich habe gleich gesagt, dass Ihr die Frau nicht unterschätzen solltet.", erwiderte Acorne, den die hitzige Debatte scheinbar kühl ließ. „Dieses Miststück...Freddy, Dragov, Acorne...bringt sie um. Und sorgt dafür, dass der Tod dieser Hure so qualvoll wie möglich wird!" „Mit dem größten Vergnügen.", lächelte Anton, der Vampir.
*Finale*
Nach der Begegnung mit den unheimlichen Söldnern machten wir uns wie geplant auf den Weg zu meinem Bruder. Mitch war überglücklich, dass meine Tochter und ich nach all den Qualen noch am Leben waren. Auch Melina wurde warmherzig von ihm aufgenommen, nur Harrison, der alte Spürhund, hatte starke Zweifel an ihrer Loyalität. Doch für mich war dieses Kapitel noch nicht beendet. Ich wollte Rache an all jenen, die mir schadeten. Rache an jenen, die mein Leben zerstört hatten. Und so sammelte Harrison eine große Spezialeinheit, bestehend aus den besten Männern und Frauen in diesem Amt, um sich, um das Anwesen unserer Gegenspieler zu stürmen.
Durch meine Tochter kamen wir an Sir Alan Richards, der bereits am hinteren Eingang des Anwesens auf uns wartete heran. „Ok, alles wie geplant, ich habe die Wachen, die hier stationiert waren, bereits erledigt, die liegen dort hinten in der Böschung." „Bist du auch sicher, dass dich keiner gesehen hat?", flüsterte Lilian unsicher. „Ganz sicher, Henriks und der Rest werden nicht damit rechnen, dass euer Angriff so schnell kommt, denke ich." „Wenn das hier vorbei ist, lade ich Sie zu einem Drink ein.", sagte ich lächelnd. Sir Alan grinste verschmitzt. „Ich habe genug gesehen...mir geht es um die Gerechtigkeit und davon haben Männer wie der Govenor beileibe keine Ahnung." „Ich hab‘ doch gesagt, dass nicht alle gleich sind.", sagte meine Tochter, die scheinbar Gefühle für den jungen Mann entwickelt hatte. „Hin und her, jetzt müssen wir aber langsam los!", drängte Harrison. „Schon gut, Lilian, Melina und ich werden die Bande ablenken, in der Zwischenzeit gehst du mit Mitch, Richards und deinen Männern um das Anwesen herum, um die Wachposten auszuschalten." „In Ordnung." „Viel Glück, Bruder.", sagte Mitch, der mir anerkennend auf die Schulter klopfte. „Danke, euch auch."
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging ich zusammen mit Melina und meiner Tochter über den Haupthof. Jeden Moment würde hier die Hölle los sein. „Da seid ihr ja.", rief Freddy plötzlich. „Umstellt sie!", befahl er und sofort wurden wir von sechs Männern umkreist. Govenor Henriks kam lächelnd aus dem Haus. „Für so verblödet hätte ich nicht mal euch gehalten." „Ich bin nur gekommen, um Euch etwas auszurichten...‘Exzellenz‘." „Dann rede, du Teufel, das wird das letzte sein, was du von dir gibst." „Ihr alle hattet die Chance auf ein gutes Leben...doch ihr seid Abschaum, Blutsauger, die sich an den Armen und Schwachen vergreifen...Und jetzt...WERDET IHR ALLE GRAUSAM VERRECKEN!"
Und dann ging es los, Männer und Frauen stürmten von allen Seiten heran. Schüsse ertönten, Blut spritzte umher. Es war das reinste Chaos. Ich konnte nur noch erkennen, wie Melina sich auf Acorne stürzte und dieser sie mit einem unsanften Faustschlag empfing. Harrison hatte sich an Dragov geheftet und Mitch war in einen heftigen Zweikampf gegen Emil verwickelt. Ich lief auf Sir Richards und meine Tochter zu, denn beide kämpften gegen Freddy. „Du Bastard, ich werde dich zerteilen!", knurrte er, während er auf Alan Richards einschlug. Doch Richards war nicht zu unterschätzen, gezielt blockte er die Angriffe ab. Dann sprang ich neben ihn, um ihm Unterstützung zu leisten. Freddy knurrte und lief auf uns zu, aus seinen Händen bildeten sich lange Flammenwände, die er wie Schwerter auf uns schlug. Einen Moment lang sah es so aus, als hätten Richards und ich die Oberhand, doch dann drehte Freddy durch. Brutal schlug er um sich. Ich flog unsanft auf den Boden. Der Ohnmacht nahe konnte ich nur noch erkennen, wie er auf Richards einstach. Immer und immer wieder bohrte er seine Flammen durch das Opfer hindurch. Und dann lag Alan Richards blutend auf dem Boden. Meine Tochter stürmte weinend auf ihn zu. „Nein, nicht...bleib bei uns!" Doch Richards wusste, dass es vorbei war. Freddy packte mein Kind am Hals. „Du Schlampe...ihr werdet nicht lange getrennt sein!" Dann wurde er von hinten mit einer Klinge durchbohrt. Das war Richards letzte Tat, bevor er keuchend sein Leben aushauchte. Freddy keuchte und torkelte auf Lilian zu, diese trat nur panisch nach ihm aus. Und dann war es soweit... Ich explodierte... Ich spürte, wie eine dunkle Flammenwand mich einhüllte und eine unvorstellbare Macht mich durchflutete. „Jetzt schick ich dich zurück zur Hölle, du Bastard!", rief ich, während ich Freddy mit der rechten Hand attackierte. Er keuchte und schlug noch einige Male nach mir, doch er war zu schwach um vernünftig gegen mich ankämpfen zu können. Immer wieder landete er auf dem Boden. Immer wieder rappelte er sich verzweifelt auf und immer wieder schlug ich auf ihn ein. „Du willst aufstehen, oder?", knurrte ich, während ich ihn unsanft über den Boden schleifte. „Dann komm, steh auf!!!" Und dann landete er wieder auf dem Boden. Er war tot. Ich war wie von Sinnen, ich konnte noch erkennen, wie Dragov und Emil mit aufgeschlitzter Kehle zu Boden fielen. Harrison und seine Leute waren damit beschäftigt die letzten Söldner zu erledigen, von Melina fehlte jede Spur. „Und jetzt hol ich mir den Govenor...WO IST ER?!", brüllte ich. „Weg, den erwischen wir nicht mehr, wir müssen hier weg, es ist vorbei!", rief Mitch. „ICH HOL MIR DIESES SCHWEIN UND NIEMAND WIRD MICH DARAN HINDERN, NIEMAND!!!"
Melina hatte währenddessen die Oberhand gewonnen. Acorne kniete kraftlos vor ihr. „Noch irgendwelche letzten Worte?", sagte sie keuchend, während ihre Klinge seinen Hals berührte. „Dein Freund wird euch alle umbringen...nur mit meinem Mittel könnt ihr ihn retten...", hustete der Vampir. „Her damit!" Acorne lächelte. „Lass mich gehen und ich gebe es dir." Melina zog langsam die Klinge zurück. Acorne stand vorsichtig auf. „Das ist noch nicht vorbei.", zischte sie. „Ganz sicher nicht, Kleine.", sagte Acorne lächelnd und dann verschwand er. Dort wo er zuletzt gestanden hatte, lag eine schwarze Kugel.
Ich brüllte und tobte immer noch. Ich merkte nicht, wie Melina sich von hinten an mich heranschlich. Und dann, als ich im Begriff war Mitch zu attackieren, stopfte sie mir die Kugel in den Mund. Einen Moment knurrte ich noch und dann war alles vorbei. Kraftlos stand ich auf. „Geschafft.", keuchte Mitch. „Ja...aber hier sollen nie wieder Unschuldige sterben...brennt das Anwesen nieder.", befahl Harrison. Eine Stunde später standen wir zusammen mit den letzten Polizisten vor dem brennenden Haus. Gnadenlos wurde alles von den Flammen verschluckt. „Jetzt...werden wir sie jagen, jeden einzelnen.", sagte Mitch, der ehrfürchtig in die Flammen blickte. Ich wandte mich ab und ging zu Melina. „Das wars dann wohl erstmal mit uns.", sagte sie. „Werden wir uns wiedersehen?", keuchte ich schwach. „Ganz bestimmt..." Und dann zog sie mich sanft zu sich. Sie schob ihre Maske nach oben und ich spürte, wie unsere Zungen aufeinandertrafen. Nach einer Weile löste sie sich von mir und verschwand. Ich sah ihr noch eine Weile hinterher.ENDE Von Staffel Zwei
Kleine Frage: Wie findet ihr es besser wenn ich die Teile und das Finale einzel hochlade oder als gesamt packt?
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schwarz und Weiß
FantasyMein Name ist Ken Hiller, ich bin 38 Jahre alt. Wer das hier liest, der ist weit weg von den aktuellen Ereignissen. Da ich nicht weiß, wie viel Zeit mir und meiner Tochter noch bleibt, habe ich beschlossen diese Dokumente anzufertigen. Ja, das ist k...