Schwarz-Staffel 1-*Finale*

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!Achtung! Zeitsprung


12 Jahre sind seitdem
vergangen. 12 verdammte Jahre und es ist immer noch nichts passiert.
Meine Tochter und ich wohnten noch immer bei meinem Bruder, ich wollte da nicht eher weg, bis diese Sache endgültig erledigt war, auch wenn ich die Hoffnung auf Gerechtigkeit insgeheim längst begraben hatte. Aber auch, weil mein Bruder der einzige war, der mich in der dunklen Magie schulen konnte, musste ich einfach dort bleiben. Es gab viel zu viele offene Fragen, deren Antworten ich in dieser Zeit endlich erfahren hatte. Lilian war mittlerweile zu einem reifen Mädchen herangewachsen, ich hatte ihr immer erklärt, dass ihre Mutter es damals nicht aus unserem Haus geschafft hatte. Die Wahrheit, dass dahinter noch viel mehr steckte, wusste sie immer noch nicht. Doch an diesem Tag sollte sich alles ändern, als mein Bruder an diesem Abend in die Stadt fuhr, um etwas zu erledigen, sollte auch meine Tochter in den dunklen Strudel der letzten Jahre hineingerissen werden...
„Mein Gott ist dieser Film langweilig.", stöhnte ich, während ich meinen Tee mit der Hand umschloss. „Psschht, du bist halt nicht mehr im neusten Trend!", mahnte meine Tochter mich mit einem giftigen Blick. „So, so, ganz schön vorlaut, junge Frau." „Nenn mich nicht immer so, Dad, ich bin gerade mal 18." „Ja, ist ja gut, zu meiner Jugendzeit war das halt noch etwas...anders..." „Echt gut, dass diese Zeit lange vorbei ist." „Wie man es nimmt, zu meiner Zeit wirkten Filme wenigstens noch realistisch." Lilian gab ein übertriebenes Gestöhne von sich. „Hast du Mom eigentlich auch immer so verärgert?" „Noch viel mehr, meine kleine Zuckermaus." „Jetzt ist Schluss!" Lilian sprang auf und stampfte die Treppe nach oben. „Ich geh duschen!", rief sie mir verärgert zu. Ich lehnte mich zurück, lächelte innig auf. Ich wollte gerade die Augen schließen, um die kurzzeitige Ruhe zu genießen, als ein lautes Gekreische durch das Haus hallte. Als wenn man einen Schalter umgelegt hätte, sprang ich nach oben. Lilian lief halbnackt die Treppe herunter. „Mein Gott, wenn das wieder so ein Prank ist, oder wie man das nennt, dann finde ich das alles andere als lustig, junge Frau!" „Dad, draußen laufen irgendwelche Männer herum!!!" In diesem Moment erwachte etwas in mir, eine alte Wachsamkeit, die über ein Jahrzehnt geruht hatte, keimte erneut in mir auf.
„Lilian, versteck dich!" „Aber...aber!" „Sofort, tu einmal, was dein Vater dir sagt!" Doch da wurde die Haustür bereits eingetreten und mehrere Männer, ganz in Schwarz gekleidet, stürmten herein. Voran ging ein großer, bedrohlich wirkender Mann mit langen welligen Haaren und einem musterhaft sorgfältig verarbeiteten Mantel. „So treffen wir also wieder aufeinander." In diesem Moment wusste ich ganz genau, wer dort vor mir stand. „Du...Du Dreckschwein..." „Aber, aber, nicht gleich so störrisch." Freddy, der Söldner der Hölle, lächelte kühl, während er seinen Leuten ein Zeichen gab. „Dragov, bring mir mal die Kleine dort!" Ruckartig sprang ich vor meine Tochter. „Rühr sie einmal an und ich zerfetze dich!" Freddy lachte wieder, ein ekelhaftes, grausames Lachen, dass seine Boshaftigkeit perfekt widerspiegelte. „Ich will nur die Kette, ihr interessiert meinen Auftraggeber nicht weiter." „Dann komm und hol sie dir!" Und dann passierte etwas mit mir, meine rechte Körperhälfte veränderte sich. Sie verwandelte sich in einen wild umherwirbelnden Rauch. Auch meine rechte Gesichtshälfte war davon betroffen, sie ähnelte einem Totenschädel, umhüllt von Dunkelheit. „Du bist also noch nicht ausgereift, umso leichter wird es mir fallen, die Kette zu kriegen." „Dad, was ist das alles hier?!" Lilians verzweifelte Laute drangen nur knapp hörbar Zu mir durch?  „Wir beide haben noch eine Rechnung offen!", knurrte ich und dann sprang ich auf den Söldner zu.
Zwei seiner Männer versuchten mich aufzuhalten, doch nach wenigen Hieben waren nur noch Einzelteile, die auf den Boden regneten, von ihnen übrig. Freddy konterte geschickt, ohne große Anstrengung schlug er mich zu Boden. Ich röchelte, spuckte schwarzes Blut, während er mich wieder nach oben zog. „Wo ist die Kette?", fragte er, während er wieder und wieder zuschlug. „Daddy, tu was!", rief Lilian verzweifelt. „Mach keinen Fehler, du hast bereits deine Frau dafür geopfert, reicht das nicht?", fragte mein schlimmster Feind, während er auf mich eintrat. Und dann wurde ich bewusstlos. „Ein Jammer, vielleicht sagst du ja mehr, Kleine...bringt sie mir," Doch Lilian kam von alleine, schreiend stürmte sie auf ihn zu. „DU SCHEUSAL, MÖRDER, MONSTER!" Sie packte ihn fest am Hals. „Wie langweilig.", ein unsanfter Hieb und Lilian landete blutend vor Freddys Stiefeln. Er beugte sich über sie, packte ihren Kopf und schlug herzlos zu. Die Schreie meiner Tochter brachten mich wieder zur Besinnung, langsam erhob ich mich. „Dieses Mädchen rührst du nicht noch einmal an...Bastard..." „Du bist ja noch dämlicher als dieser Schwächling Cliston es war." „Dieser Schwächling war gewiss kein Freund von mir, sicher ein Verrückter, aber er war ein Mann, der Gerechtigkeit wollte und kein größenwahnsinniger Satan...wie du einer bist..."Und dann stürmte ich erneut auf ihn zu, wütend trafen meine Fäuste auf ihn ein. „Na los, war das schon alles?!", rief ich. Alles Menschliche schien aus mir gewichen, ich sah nur noch tot, tot für meine Feinde. Doch dann wurde ich von Dragov gepackt und erneut niedergeschlagen. Freddy beugte sich bedrohlich über mich. „Das wirst du mir büßen, du und deine Tochter, ihr werdet euch wünschen, nie geboren worden zu sein, für aufständische Kreaturen wie dich hat mein Auftraggeber eine Sonderbehandlung!" Ich streckte hilflos die Hand nach meiner vor mir liegenden Tochter aus. Herzlos landete ein Stiefel auf meinen Fingern. „Dragov, nimm die Kleine und den Kerl hier mit, der Governor erwartet uns bereits!"

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