#93

514 24 3
                                    

Riku

Durch den schönen aber auch gleichzeitig anstrengenden Tag schlief ich am nächsten Morgen relativ lang. Gähnend schlug ich die Augen auf und rollte mich im Bett herum, da ich bereits wusste, das Samu aufgestanden war. Seine Bettseite fühlte sich kalt an und ich hatte uneingeschränkten Blick auf den blauen Ozean. Mein Langschläfer mutierte, seitdem wir uns im Urlaub befanden langsam zum Frühaufsteher. Was mir ganz und garnicht gefiel. Ich wollte doch kuscheln und in seinen Armen aufwachen.
Ich stand auf, lief ins anliegende Bad und sprang unter die Dusche. Kurz kam mir der Einwand meinen Blonden zu mir zu holen, jedoch hatte er das nach dieser Aktion nicht wirklich verdient.
Absichtlich, nur in Shorts bekleidet lief ich nach unten. Irgendwie musste ich ihn ja ärgern. Seine Stimme hörte ich bereits im Flur. Schnell lief ich in die Küche und lehnte mich in den Türrahmen. Mein Grinsen wurde breiter. Er bewegte sich elegant zur Musik die aus dem Radio kam, dabei schwang er passend den Kochlöffel in der Pfanne. Mein Blick blieb an seinen Hüften hängen. Da solle er noch einmal sagen er könnte nicht tanzen. Oh und wie er es konnte. Ich war schon des öfteren in den Genuss gekommen und konnte definitiv bestätigen, das er nicht dieser 'Mr. I don't dance' war, der er immer vorgab zu sein. Meine Gedanken verflogen und ohne es zu bemerken leckte ich mir über die Unterlippe. Dieser Mann brachte mich komplett aus dem Konzept.
"Morgen Liebling"
Ich sah auf, blieb er gerade auf vor mir stehen und blickte mich von unten nach oben an. Kurz biss er sich auf die Unterlippe. Punkt für mich.
"Hmm Rajamaa.."
Seine Hände legten sich an meine Hüfte, fuhr er mit dem Daumen über meine Haut, während er mit seinen Lippen an meinem Hals entlang strich. Schmunzelnd hob ich mein Kinn.
"Nicht gut?"
"Im Gegenteil, sehr gut", hauchte er und gab mir einen Augenblick später einen leidenschaftlichen Kuss. Meine Arme schob ich auf seine Schultern, lies ich es nicht zu das er sich erneut so schnell von mir lösste. Er seufzte. Ziel erreicht. Seine Fingerkuppen strichen unter den Stoff meiner Boxer, waren dabei mir den immer enger werdenden Stoff von den Beinen zu ziehen, als er sich fast schon schreckhaft lösste und zurück zum Herd lief.
"Die Omlettes! Scheiße!"
Trotz dieser, im wahrsten Sinne des Wortes verzwickten Situation entwich mir ein Lachen. Vielleicht wäre so eine kleine Nummer unter der Dusche doch von Vorteil gewesen. Da hätte er mir nicht weglaufen können. Zumindest wäre es schwieriger gewesen. Denn nicht nur er hatte jetzt ein Problem.
"Lach nicht!"
"Und wenn doch?", neckte ich ihn und half flink das Frühstück auf den Tellern anzurichten.
"Dann bekommst du keinen Nachtisch"
"Ist es das, was ich denke das es ist?"
Samu zog fragend die Augenbraue nach oben, bevor er mit zwei Tassen Kaffee zu mir auf die Terasse kam.
"Ich hab keine Ahnung wovon du redest"
Mit seinem Bein strich er an meinem entlang, lehnte sich vor und gab mir mit einem Grinsen einen Kuss auf den Handrücken. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Dieser Finne war wirklich eine Eigenart für sich.

"Hast du heute etwas geplant Hapa?"
Kurz sah er zu mir, strich mit seinen Fingerkuppen über meine Brust. Nach dem Frühstück hatte er mir keine Zeit gelassen und sich direkt meinem Problem und gleichzeitig süßem Nachtisch gewidmet. Liebevoll fuhr ich ihm durch seine blonde Mähne, als er seinen Kopf an meine Schulter lehnte. Jetzt hatte ich doch das, was ich heute morgen gewollt hatte. Kuscheln im Bett. Konnte der Tag noch schöner werden?
"Ich dachte, nach den Sightseeing Tagen wäre heute ein bisschen Relaxing ganz gut. Strand?"
"Ja, lass uns heute hier bleiben"
Wie auch er, zog ich mir meine Badehose über und lief mit Gitarre und Kamera runter zu unseren kleinen Strandabschnitt. Was ein toller Anblick. Nur wir zwei und die Weiten des Meeres. Unsere Privatsphäre garantiert. Entspannt lag ich neben Samu auf dem Handtuch und genoss die Wärme die mich umgab. Immer mal wieder begann er meinen Rücken zu massieren, verfielen wir jedoch letztendlich wieder ins Knutschen. Ich konnte diesem Mann einfach nicht widerstehen. Er gab mir das Gefühl angekommen zu sein, gebraucht zu werden. Das ich in diesem Moment genau das alles hier verdient hatte, ihn verdient hatte. Meine Selbstzweifel rückten vermehrt in den Hintergrund. Das ich mit ihm über meine "Vergangenheit", wenn man es so nenne konnte reden musste, war mir bewusst, jedoch durfte ich das hier gerade genießen und genau das tat ich jetzt auch.
Schmatzend lösste er sich von mir und sah von oben auf mich herab.
"Hast du Wünsche für morgen Rick?", zärtlich strich er mir eine Strähne hinters Ohr und hauchte mir einen erneuten Kuss auf die Lippen. Das hatte ich noch garnicht bedacht. Morgen war Silvester, der letzte Tag in diesem Jahr. Unglaublich wie das letzte halbe mein komplettes Leben ins Positive verändert hatte. Das musste aufjedenfall gefeiert werden. Und wie konnte man das besser als in Kapstadt zusammen mit der Liebe seines Lebens?
"Hauptsache ich bin bei dir", flüsterte ich und legte meine Hand auf seine, die sich an meiner Wange befand. Er lächelte.
"Das lässt sich sicherlich einrichten". Er zwinkerte und ich musste schmunzeln. Schnell blickte ich an ihm vorbei zum rauschenden Meer.
"Kommst du mit ins Wasser? Ein bisschen Abkühlung tut uns sicherlich ganz gut", hauchte ich etwas erotisch und wollte ihm erneut einen Kuss geben, fiepte aber erschrocken auf, als er sich promt aufsetzte und mich automatisch über seine Schulter warf.
"Nichts lieber als das Liebling"
Diese Szene kam mir irgendwie bekannt vor.
"Samuuuuu!!!"

We Can Do This TogehterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt