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Riku

Leise stöhnend vergrub ich meinen Kopf erneut bei Samu. Mein Schädel brummte. Nervende Kopfschmerzen waren die eine, ein festen Schlag auf den Hinterkopf und eine Platzwunde eine andere Sache. Kam ich erst wieder zu mir, als ich Osmos Hand an meiner Wange, und darauffolgend Samus leicht panische Stimme an meinem Ohr spürte und hörte. Keine Ahnung wie lange ich dort gelegen hatte, das Zeitgefühl war mir verloren gegangen. Und jetzt wollte ich einfach nur noch schlafen. Aber es gelang mir nicht. Zu viele Gedanken flogen in meinem Kopf umher. Diese Stimme, dieser Geruch. Ich kannte diesen Mann, wollte mir nur nicht einfallen woher und in welchem Zusammenhang. Aber war das wahrscheinlich den starken Tabletten zu verdanken. Konnten sie nicht endlich wirken??
"Rick?", hauchte die tiefe Stimme direkt neben meinem Ohr. Mein Blondschopf hatte mich umklammert, hielt mich fest und strich abwechselnd liebevoll über Rücken und Nacken. Er hatte wohl bemerkt das ich wieder wach lag.. Seine Nähe beruighte mich ungemein.
"Hm?"
"Hast du noch Schmerzen?"
Seine Fingerkuppen fuhren über meine Stirn, massierten unter meinen verstrubbelten Locken vorsichtig meine Schläfen. Nach einem stillen Moment des Genießens nickte ich schließlich.
"Stark?"
"Ich kann nicht schlafen"
Ja.. sie waren stark, wollte ich ihn jedoch nicht weiter beunruhigen. Er schien mir, allein durch die Tatsache das ich nicht schlafen konnte, besorgt zu sein. Hatte ich im Gefühl.. Also hielt ich meinen Mund. Samu hob seinen Arm, lies mich los, wie sich herausstellte um auf seine Armbanduhr zu sehen. Er seufzte.
"Kurz nach 3", flüsterte er und legte zärtlich seine Hand an meine Wange, strich fürsorglich mit dem Daumen auf und ab.
"Möchtest du etwas trinken Liebling?"
"Hm hm"
Tief stieß er die Luft aus seinen Lungen.
"Hast du das Schwein erkannt? Es hat dich doch jemand angegriffen oder?", sprach er mit Bedacht und ich konnte seinen Blick auf meinem Körper spüren, ohne das ich meinen Blick heben musste.
"Ich weiß es nicht Hapa", schüttelte ich schnell, aber leicht meinen Kopf. Wie gesagt, die Beunruhigung. Außerdem wollte ich nicht das er was tat, was ihn oder vorallem die Band und unsere Beziehung in Schwierigkeiten bringen oder was er im Nachhinein bereuen könnte. Ich kannte Samu. Für seine Liebenden würde handgreiflich werden. Und das wollte ich nicht. Ich musste ihn schützen.
"Mein Kopf tut einfach weh", schloss ich an, um meine Aussage mit meinem Gesundheitszustand abzudämpfen. Was gelang. Schien er kurzzeitig zu überlegen, ob es richtig gewesen war, mich an diesem Zeitpunkt überhaupt danach zu befragen.

"Kann ich irgendetwas tun, damit es dir besser geht?"
Ohne meine Gedanken laut aussprechen zu müssen, nahm er sich nur sekunden später sanft meine Lippen. Mit einem schwachen Lächeln erwiedete ich den Kuss, lehnte mich näher an jenen Mann, der mir all das gab was ich mir je von einer Beziehung gewünscht hatte. Liebe, Vertrauen, Sicherheit. Egal was er tat, er tat es immer mit einem Hauch Leidenschaft. Und ich liebte ihn dafür. Vorallem in so einer Situation. Mein Oberkörper berührte erneut seinen, konnte ich sein schnell schlagendes Herz unter dem dünnen Stoff seines Shirts spüren. Ob es nun der Kuss oder die Beunruhigung war, konnte ich in meinem Zustand nicht beurteilen. Jedoch fühlte es sich wundervoll an. Seine Körperwärme war so angenehm, seine Haut so weich. Meine Hand klammerte sich in seinen Nacken, hatte ich das Gefühl das mir bei diesen Küssen schwindlig werden könnte. Schmatzend lössten wir uns voneinander, spürte ich sogleich seine Stirn an meiner liegen. Diese Geste. Wie einer dieser vielen, die er immer und immer wieder ausführte.
"Konzentrier dich auf meine Stimme okay?"
"Okay Hapa"
Mit seinen Fingerspitzen in meinem Haaransatz, begann er zu kaum hörbar zu summen. Eine Melodie, die ich sofort erkannte, die mich augenblicklich zurück an einen großartigen Urlaub meine schönen Erinnerungen erneut erleben lies. Es war dieser eine Song, zudem mich Samu Haber himself das erste Mal zum Tanzen aufgefordert hatte. In Kapstadt auf einem Boot, bei romantischem Sonnenuntergang. Zugegeben einer meiner absoluten Lieblingsssongs von John Mayer. Grinsend schloss ich die Augen und dachte an diese wundervollen Momente zurück. Und da gab es einige. So dauerte es nicht allzu lang, bis meine Gedanken tatsächlich abwichen und mich ins Land der Träume trugen. Samu kannte mich zu 100% und wusste einfach, wie er zu handeln hatte.
"Gute Nacht Liebling, ich liebe dich. Morgen wird es dir schon besser gehen"

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