Als der Bus vor meiner Schule hält, bleibe ich noch einige Sekunden auf meinem Platz sitzen und steige schließlich als letzte aus dem Bus aus.
Der Schulhof ist zu dieser Zeit immer recht voll. Es treffen sich alle Cliquen, um dann gemeinsam die Flure der Schule zu betreten. Ich ließ schnell meinen Blick über die Schülermassen streifen und entdecke dann Gina, die auf einem der Fahrradständer sitzt und liest. Gina ist generell ein Hingucker in der Menge. Obwohl sie mit ihren 1.60 m durchschnittlich groß ist, fällt sie durch ihren bunten Kleidungsstil auf. Sie trägt sehr oft bunte Kleider und dazu passende (bunte) Accessoires. Heute trägt sie ein knallrotes schulterfreies Kleid mit einem braunen Gürtel um die Taille. Ihre hellblonden Haare, um die ich sie sehr beneide, trägt sie offen. Sie ist die Einzige in dieser Schule, die ich am ehesten als meine Freundin bezeichnen würde. Obwohl wir beide grundverschieden sind, verstehen wir uns richtig gut.Äußerlich bin ich das genaue Gegenteil von ihr. Ich bin mit meinen 1.78 m viel größer als sie, und habe auch keine blonden Haare, die mir wie Wellen über den Rücken fallen können und auch keine blauen Augen. Nein, ich habe rotbraune schulterlange Haare und braune Augen. Voll langweilig.
Während Gina mehr Wert auf ihr Äußeres legt und die Schule dabei auch mal stark vernachlässigt wird, zähle ich wohl zu den sogenannten Strebern, den Nerds, den Außenseitern, ... nenne es wie du willst.
Es grenzt schon nahezu an ein Wunder das Gina und ich sowas wie Freundinnen sind. Denn im Prinzip sind wir grundverschieden.In den Schulfluren herrscht ein reges Treiben - überall stehen kleine oder größere Schülergruppen. Ihr müsst wissen, wie an jeder anderen Schule auch, gibt es eine unausgesprochene Hierarchie.
Es gibt die Beliebten. Und die Unbeliebten. Drei Mal dürft ihr raten zu welcher Gruppe ich mich zähle. Doch ich gehöre auch zu denen, die keine Probleme möchten. Ich leg' mich mit niemandem an. Hauptsache ich bleibe unsichtbar und kann ganz entspannt mein Abitur machen.
Die Beleidigungen die ich ab und zu mal an den Kopf geworfen bekomme, lasse ich einfach an mir abprallen (zumindest in der Schule, Zuhause weine ich mich dann meistens aus).
"Jetzt starre da nicht so hin. Oder willst du, dass sie dich sofort auf dem Schirm haben?", reißt Gina mich aus meinen Gedanken.
Ertappt schaue ich schnell zu Boden.
"Ich starre nicht", murmele ich leise.
"Das sehe ich", antwortet Gina mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.Wisst ihr, was das Schlimmste an der ganzen Sache ist? Nämlich dass ich heimlich für den Jungen schwärme, dessen Clique mich schon meine ganze Schulzeit beleidigt und ärgert. Und trotzdem fasziniert mich diese Clique. Gerade laufen sie an uns vorbei. Sie sind in dem Fall Theodor und Liam. Sogar Gina muss zugeben, dass Theodor und Liam echt gut aussehen (Die Genen will ich mal haben).
Beste Freunde seit dem Kindergarten, Herzensbrecher, 1.0 - Abiturschnitt- Kandidaten (Ich habe sie noch nie lernen gesehen!) und ... unerreichbar. Sie gehören zu den beliebtesten Singles der Oberstufe. Ihr Freundeskreis ist DIE It-Clique der Schule. Bei vielen werden sie auch die "Unantastbaren" genannt. Unantastbar weil sie schlicht und ergreifend unzerstörbar sind. Sie sind beliebt, sehr gut in der Schule, feiern die "tollsten" Partys und sind natürlich "steinreich". Das totale Klischee. Sie halten immer zusammen, egal was passiert.
Fast jeder in der Schule schaut zu ihnen auf und möchte genauso so eine Clique finden, oder am Besten einfach dazugehören. Aber wer möchte das nicht?
(Ich natüüüürlich nicht!)Aber er ist einfach eine Nummer zu groß für mich.
Ich spreche in dem Fall von Liam.
"Mary Neelson! Erde an Mary."
Vor mir taucht Ginas Gesicht auf.
"Sag mal geht es dir gut? Du siehst etwas durcheinander aus."
"Ja. Mir geht's gut", antworte ich schnell.
"Bist du aufgeregt wegen deiner Präsentation? Schließlich entscheidet diese Note über deine Semesternote", fragt Gina mitfühlend.
Welche Präsentation? Ach stimmt. Ich muss in Deutsch meine Ausarbeitung über einige Werke Goethes präsentieren. Ich murmele etwas Unverständliches in Richtung Gina und hoffe, dass sie sich damit zufrieden gibt. Ich habe mindestens fünfmal meinen Text laut vorgelesen. Es muss einfach klappen.Gemeinsam betreten wir den Klassenraum, ich sehe Liam und seine Freunde bereits auf ihrem Platz sitzen. (Was selten ist, da sie meistens die Letzten sind.)
Ich stelle zügig meine Sachen ab und laufe vor zum Lehrertisch, um mich auf die Präsentation vorzubereiten.Ich merke wie unruhig ich werde.
Meine Hände fangen an zu zittern und mir wird plötzlich kalt. Na toll. Das ist gerade der ungünstigste Moment!
Ich schließe kurz meine Augen und versuche bis zehn zu zählen.
Als ich die Augen öffne, schaut mich bereits Frau Dansk (meine Deutschlehrerin) mit erwartungsvollen Blick an.
"Alles in Ordnung bei dir? Wenn du müde bist, würde ich dir raten, eher ins Bett zu gehen", sagt Frau Dansk.Gedämpftes Gelächter in der Klasse.
Als ich aufschaue sehe ich, wie Theodor Liam etwas ins Ohr flüstert, mich geradeaus anschaut und dann beide anfangen leise zu lachen.Rasch blicke ich wieder auf meinen Notizzettel in meinen Händen.
Dann beginnt auch schon Frau Dansk:
"Also dann. Guten Morgen alle zusammen. Wir werden in dieser Stunde eine Präsentation von Mary Neelson zum Thema 'Sturm und Drang' mit Beispielen aus Goethes Werken anhören. Bitte hört aufmerksam zu, damit wir im Anschluss noch eine kleine Diskussionsrunde durchführen können."
Erwartungsvoll dreht sie sich zu mir um und nickt mir aufmunternd zu.Ich beginne meine Präsentation mit einem Zitat Goethes und fühle mich schon deutlich besser. Frau Dansk schaut im Großen und Ganzen auch recht zufrieden. Ohne es bewusst zu beeinflussen, blicke ich für einen Moment zu Liam, der mich mit einem herausfordernden Blick anschaut. Moment, starre ich ihn gerade an?
Plötzlich stocke ich in meinem Redefluss. Wo war ich nochmal? Hastig schaue ich auf meine Notizen. Die Stille im Raum ist unerträglich. Ich höre vereinzeltes Lachen und Flüstern.
"Äh und dann. Ähm... Genau, deshalb. Mmh ja", stammle ich und versuche verzweifelt meinen Stichpunkt wiederzufinden. Gefühlte Stunden später finde ich meinen Stichpunkt und kann an das Gesagte anknüpfen. Toll, das war ja ein totales Blackout
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Hey, alle zusammen!!
An allererster Stelle möchte ich euch danken, dass ihr diese Geschichte lest (egal aus welchen Gründen ;-)). Es ist meine erste Geschichte auf Wattpad und ich habe noch nicht so viel Erfahrung damit. Deshalb bitte ich euch meine Rechtschreibfehler und andere Fehler zu entschuldigen. Und versprochen: Die Story wird besser.
Also Danke nochmal an jeden!!!
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♡ let's write our own story ♡
(Lwoos)

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Finding Truth
Roman d'amour》The truth doesn't cost anything, but a lie could cost you everything.《 Was würdest du tun, wenn der heißeste und beliebteste Junge der Schule plötzlich auf dich aufmerksam wird? Wenn er dich in seine Clique führt? Wenn er sich in dich verliebt? K...