Only You || Vkook || fanfic

~65~

Taehyung

Energisch packe ich eine Jogginghose und ein Hoodie in meine Tasche, stopfe mein Handy in die Hosentasche und verlasse mein Zimmer. Dabei knalle ich die Tür so zu, dass die anderen aus ihren Zimmern rauskommen und mich verwundert anschauen.

"Tae? Wo gehst du hin?", fragt Jin und will mein Handgelenk packen, doch ich ziehe meine Hand zu mir, bevor er es überhaupt berühren kann.

"Tanzen", gebe ich harsch von mir ohne einen von den fünf anzuschauen. Mit schnellen Schritten gehe ich aus dem Haus und knalle die Haustür ebenfalls zu. Ich gehe an meinem Auto vorbei, weil ich gerade in diesem Zustand nicht fahren kann. Außerdem in das Entertainment nicht weit weg, also kann ich mich auch bisschen anstrengen.

Normalerweise beruhigt mich die frische Luft im Gegensatz zu jetzt. In diesem Moment macht es mich nur noch aggressiver als ich es eh schon bin. Noch dazu fragen die Fans schon fast jeden Tag, wieso sie nichts von Jungkook hören.

Wieso ich so aggressiv bin? Wegen Sunwoo. Wegen was auch sonst? Dieser Mann hat schon früher mein Leben zerstört, dabei war er doch so ein guter fester Freund, mit dem ich mal heiraten wollte. Dann ist dieser Tag gekommen, an dem ich auf ihn gewartet habe, wie jeden Tag eigentlich. Doch anders als erwartet war er wütend, als er wieder zurück kam. So war er noch nie und ich weiß auch nicht, wieso er damals so wütend war. Auf jeden Fall habe ich versucht ihn zu beruhigen, weil er schon angefangen hat, die Sachen im Haus zu zerstören. Das hat dazu geführt, dass er mich gegen die Wand gestoßen hat und ich mich am Kopf verletzt habe. Dann ist er einfach in die Küche gegangen und als er wieder zurück kam, hatte er ein Messer in seiner Hand. In mir stieg die Panik und trotzdem machte ich, Dummkopf, mir Sorgen um ihn. Er war die Liebe meines Lebens und dass er plötzlich so wütend wird lässt mich so fühlen. Weil ich nach dem Stoß auf dem Boden saß, zog er mich rauf und stellte mich aufrecht hin. Mir tropften bereits die Tränen aus den Augen, bis er plötzlich mit dem Messer knapp neben meinem Kopf in die Wand stach. Ich blieb erstarrt stehen und traute mich nicht einmal zu atmen. Danach grinste er nur pervers und zog mich in den Keller. Dort hat er mich dann vergewaltigt. Und das einzige, was ich machen konnte, war nur um Hilfe schreien. Ich hatte nicht die Kraft dazu, ihn von mir zu stoßen. Ab dem Tag an hat sich dann alles verändert. Noch mehr Vergewaltigungen, verhungern lassen, foltern und und und.

Und jetzt kommt er zurück und zerstört erneut mein Leben, wo ich doch endlich glücklich war. Mit Jungkook. Und vor zwei Tagen kommt er zu mir nach Hause und entschuldigt sich, als ob mir diese Aktion Jungkook wieder zurückbringen könnte.

Vor dem Entertainment angekommen, gehe ich ohne jemanden zu begrüßen in unser Proberaum und sperre die Tür hinter mir. Die Lichter mache ich an und die Musik ertönt in kurzer Zeit durch die Boxen.

Ein letztes Mal schaue ich mich im Spiegel an und fange dann an zu tanzen. Jedoch hat das, was ich mache, nichts mit dem Tanzen zu tun. Normalerweise tanze ich mit Gefühl, meine Füßen landen immer sanft auf dem Boden und ich fühle mich geborgen, wenn ich tanze. Jetzt ist es nur das Gegenteil. Meine Schritte sind aggressiv und das einzige, was ich fühle, ist Wut.

Während sich meine Gefühle an meinen Schritten wiederspiegeln, starre ich mir im Spiegel direkt in die Augen.

Musste Jungkook sterben, nur damit du dich endlich von mir fernhälst, Sunwoo? Wieso bist du überhaupt zurück gekommen? Wieso bist du nicht einfach dort geblieben, wo du warst? Wieso musstest du mein Leben erneut zerstören, wo ich doch endlich alles im Griff hatte und nach langer Zeit wieder glücklich war?

Ich unterbreche meinen Tanz und laufe auf den Tisch zu, wo ein leeres Gals steht, den ich in die Hand nehme.

"Wieso?!", schreie ich und schmeiße es mit voller Wucht gegen den großen Spiegel. Dabei schaue ich mich noch immer an und Tränen laufen mir über die Wangen. Das Glas zerbricht und der Spiegel hat viele große Risse. Ich werfe mich mit den Knien zu den Glasscherben und weine laut. Ich höre nebenbei, wie einige Leute vor die Tür kommen, anklopfen und manche besorgt nach mir fragen, doch ich antworte nicht.

Ohne Jungkook macht mein Leben keinen Sinn mehr. Wieso lebe ich überhaupt noch? Wenn Jungkook nicht mehr bei mir ist, dann bin ich auch nicht mehr da. Dort wo Jungkook ist, gehöre ich auch hin.

Mit diesen Gedanken wische ich meine Tränen weg und nehme mit zittrigen Händen eine Glasscherbe in die Hand, ehe ich sie an mein Handgelenk ansetzte, genau wo meine Pulsader ist. Ich schaue ein letztes Mal durch den gerissenen Spiegel auf mein Gesicht und wende mich mit einem leichten Lächeln wieder meinem Handgelenk zu.

"Ich bin gleich bei dir, mein Schatz. Mich kann keiner mehr aufhalten, weil die Tür sowieso gesperrt ist. Wir müssen nur noch bisschen warten, dann sind wir wieder zusammen", flüstere ich und obwohl ich lächle, tropfen einige Tränen auf mein Handgelenk.

"Ich liebe dich, Jungkook", sage ich noch und schließe meine Augen. Ich atme noch einmal durch und will schon mein Handgelenk schneiden.

Jedoch werde ich von einer Vibration in meiner Hosentasche unterbrochen. Ich will es ignorieren, aber da ich so neugierig bin, seufze ich und öffne wieder meine Augen. Ich lege die Scherbe auf den Boden und ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche.

Nicht einmal sterben kann man hier in Ruhe.
Als ich sehe, dass das eine unbekannte Nummer ist, seufze ich wieder genervt und öffne widerwillig den Chat. Doch als ich die Nachricht lese, bleibt mein Herz fast stehen und erneut verlassen dir Tränen meine Augen.

Unbekannt
Taeddybär...

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