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Taehyung

Im Krankenhaus angekommen, steigen wir schnell aus und sofort kommen ein Arzt und mehrere Krankenschwester angelaufen. Während wir zum OP-Saal laufen, gibt der Arzt den Schwestern irgendwelche Befehlungen.

Mir laufen die Tränen noch immer wie ein Wasserfall die Wangen runter. Ich halte Jungkook's Hand fest und laufe mit ihnen mit.

Vor dem OP-Saal angekommen, stopt mich eine Krankenschwester und bittet mich, draußen zu bleiben. Ich lasse Jungkook's Hand langsam los und schon wird die Tür zugemacht.

Ich wische mir die Tränen weg und gehe zu einem der Stühle, um mich zu setzen. Ich stütze meine Arme auf meinen Knien und vergrabe mein Gesicht in meine Hände. Wieder fließen mir unendliche Tränen die Wangen entlang und landen auf dem Boden.

Plötzlich kommen mir meine Hyungs in den Sinn und mit zittrigen Händen ziehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche raus und wähle irgendeine Nummer.

"Taehyung?", höre ich die Stimme von Hobi Hyung.

"Hy-hyung...kom-mt bitte so schenll w-wie möglich ins Krankenhaus...", stottere ich.

"Was ist den passiert, Taehyung? Geht es euch beiden gut?", will Hobi wissen.

"Kommt einfach...b-bitte...", hauche ich in den Hörer.

"Okay, wir sind gleich da", ist das letzte, was ich höre und er legt auf.

Es vergehen unzählige Minuten, bis ich endlich Schritte höre. Ich hebe meinen Kopf von meinen Händen und schaue uninteressiert in die Richtung, von wo die Schritte kommen. Es sind meine Hyungs. Ich lege meinen Kopf wieder in meine Hände und schluchze. Ich bemühe mich bereits nicht mehr sie weg zu wischen. Es ist einfach unnötig.

"Taehyung...", höre ich Jimin flüstern, aber hebe meinen Kopf nicht.

"Tae...wo ist Jungkook?", fragt er jetzt. Er setzt sich zu mir und legt seine kleine Hand auf mein Rücken. Ich schaue auf und sehe genau in seine Augen. Seine Augen sind glasig.

"Er-er wird operiert...", murmle ich und vergrabe mein Gesicht wieder in meinen Hände.

"Was? Wie ist das passiert? Was ist passiert? Wer hat das getan? Geht es ihm gut?", will Jin aufgebracht wissen. Ich antworte nicht. Ich will nicht mehr. Ich will nichts sagen, nichts machen, nicht da sein. Gar nichts. Ich will nur zu Jungkook.

"Taehyung, antworte verdammt!!", schreit Jin. Ich erhebe mein Kopf wieder und stehe wütend auf.

"ER WURDE ERSCHOSSEN!! REICHT DAS JETZT?!", brülle ich und gehe einfach an ihm vorbei. Ich weiß nicht wohin ich gehe, aber ich will nicht das Krankenhaus verlassen und Jungkook alleine lassen.

Ich gehe einfach zu den Toiletten. Ich bleibe vor dem Spiegel stehen und stütze mich auf meinen Händen ab. Ich schaue mir tief in die Augen. Meine Augen sind schon sehr rot und angeschwollen. Mein Herz pocht wie was weiß ich was und von meiner Wut möchte ich garnicht sprechen.

Ich will das alles nicht mehr. Warum Jungkook und nicht ich? Jungkook ist doch garnicht Schuld an dem ganzen. Er ist unschuldig.

Ich hebe meine Faust und will sie mit voller Wucht auf den Spiegel hauen. Doch ich stope meine Hand ganz knapp vor dem Spiegel. Dafür aber haue ich mit meiner Faust auf das Waschbecken.

Ich schließe meine Augen und atme tief durch, um mich halbwegs zu beruhigen. Ich öffne sie wieder und wasche mein Gesicht. Nachdem ich mein Gesicht getrocknet habe, betrachte ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel und verlasse die Toiletten.

Ich stehe wieder vor dem OP-Saal und lehne mich an die Wand. Yoongi ist gerade dabei Jimin zu umarmen, während dieser leise schluchzt. Namjoon steht auch an die Wand gelehnt und starrt die milchige automatische Schiebetür an. Jin hockt auf dem Boden und hat sein Gesicht in seinen Händen vergraben und Hobi streicht beruhigend sein Rücken.

"Es tut mir leid, Jin", flüstere ich. Jedoch laut genug, sodass es alle hören können.

"Nein, geht schon. Es ist meine Schuld. Es tut mir leid", murmelt er zurück.

"Hyung-"

"Tae, es ist wirklich meine Schuld. Jetzt lass das sein", unterbricht mich Jin. Ich nicke und schaue zur automatischen Schiebetür.
-
Nach einer Stunde ist der Arzt noch immer nicht draußen. Wir haben uns bereits alle beruhigt und sitzen auf den Stühlen.

Nach einer weiteren halben Stunde geht die Tür auf und der Arzt kommt raus. Sofort springe ich auf und laufe zum Arzt.

"Herr Kim, es war eine schwere Operation und es hat lange gedauert. Er wurde an einer gefährlichen Stelle getroffen, doch wir konnten ihn retten. Das heißt er ist noch am Leben", erklärt der Arzt. Wir atmen erleichter aus und ich schaue den Arzt dankend an.

"Ich danke Ihnen, Herr Go", ich verbeuge mich tief. Er nickt lächelnd und redet weiter.

"Er wird jetzt in ein Zimmer untergebracht. Danach können Sie ihn sehen", lächelt der Arzt. Ich nicke und verbeuge mich wieder, als er sich verbeugt und geht.

Only You || Vkook || fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt