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Taehyung

Plötzlich ertönt ein Knall...

Rückartig bleibe ich stehen. Ohne Vorwahrnung fließen mir die Tränen aus den Augen, wie als wären sie ein Wasserfall. Die Leute um uns herum drehen sich geschockt um und sehen Jungkook an, genauso wie ich.

Jungkook hatte sich umgedreht, sodass er mich jetzt ansehen kann. Er hat einen roten Fleck auf seinem weißen T-Shirt. Genau an der Stelle, wo sein Herz ist. Bei diesem Anblick bricht mein Herz in tausend Stücke.

Wie in Zeitlupe lässt er die Ringe aus seiner Hand fallen. Die Ringe landen auf dem kalten Beton. Jungkook fasst sich ans Herz und sieht dann seine -mit Blut vollgeschmierte- Hand an. Er schaut mir wieder in die Augen und kurz danach kippt er um. Doch bevor er auf dem Boden liegen kann, renne ich zu ihm und fange ihn auf.

So setze ich mich auf den Boden und lege Jungkook's Kopf auf meinem Schoß ab. Er hat genauso wie ich Tränen in den Augen. Der einzige Unterschied ist, dass seine nicht wie ein Wasserfall über seine Wangen laufen.

"Jungkook...", hauche ich und streiche sanft seine Wange. Dann nehme ich seine blutige Hand und drücke sie auf die Wunde.

"T-tae-hyung...", bringt er schwer raus.

"J-jungkook...nicht reden...streng dich n-nicht an...", sage ich und drücke unsere Hände noch stärker auf die Wunde.

"J-jemand soll einen Krankenwagen rufen, bitte!", schreie ich an die Leute, die um uns stehen und uns erstarrt anschauen. Ein alter Mann zieht sofort sein Handy raus und ruft an.

"Tae-hyung...e-egal was passiert...vergiss n-nicht, dass i-ich dich über al-les liebe...ver-sprich mir, d-dass du m-mich nicht ver-vergessen wirst...", haucht Jungkook. Einpaar Tränen von mir landen auf seinen Wangen, als ich zu ihm runterschaue.

"Sag soetwas n-nicht, Jungkook...du wirst im-mer bei mir bleiben, okay?", sage ich mit zittriger Stimme.

"Ver-versprich es mir..."

"Ich verspreche es dir, Jungkook"

Es vergehen einige Minuten, die sich wie Stunden anfühlen und der Krankenwagen ist noch immer nicht da.

"Jungkook, es wird alles gut...", flüstere ich ihm immer wieder zu und streiche durch seine Haare und seine Wange.

"T-taehyung, m-mir ist so k-kalt...", murmelt er. Ich ziehe ihn noch näher an mich und versuche ihn so gut wie möglich zu umarmen. Dabei wird mein weißes Hemd mit Blut verschmiert, aber das ist mir in diesem Moment einfach nur egal. Das einzige an was ich denke, ist Jungkook.

"Taehyung...", haucht Jungkook müde. Ich entferne mich einbisschen von ihm und schaue in seine glasigen Augen, die kurz davor sind, sich zu schließen.

"Jungkook...du darfst nicht schlafen. Lass deine Augen offen, Jungkook...", sage ich und streiche wieder seine weiche Wangen.

"Ich bin s-so mü-de, Tae.."

"Halte durch, Jungkook...der Krankenwagen ist gleich da...", Jungkook nickt schwach und ich küsse leicht seine Stirn und lege seinen Kopf wieder auf meinen Schoß.

Immer wieder schließen sich seine Augen, die er versucht mit Kraft aufzumachen.

"Taehyu-ng...ich liebe dich..", haucht er und schließt seine Augen. Seine Hand, welches auf seinem Bauch liegt, fällt auf die Seite und landet auf dem harten Asphalt.

"Jungkook...Jungkook!", ich schlage leicht auf seine Wangen, um ihn wieder zu wecken, doch vergebens. Er wacht nicht auf. Mir fließen noch mehr Tränen aus den Augen und landen auf seinem wunderschönen Gesicht.

"JUNGKOOK!!", schreie ich und umarme ihn fest. Mehrere Schluchzer verlassen meinen Mund.

Plötzlich klingelt mein Handy und nach langem Zögern nehme ich den Anruf an. Es ist eine unbekannte Nummer.

"H-hallo?", murmle ich mit zittriger Stimme.

"Du hast nicht aufgepasst, Taehyung. Wegen so einem kleinen Fehler stirbt eine unschuldige Person. Na na na, Taehyung, so kann das nicht weitergehen... Kannst du dich noch an diese Nacht erinnern? An diese eine Nacht, wo wir uns nach zwei Jahren wieder gesehen haben? Ich habe dich damals darum gebeten mit mir zu kommen und was hast du gemacht? Ganz genau, du hast abgelehnt. Du hast die Polizei angerufen und mich wieder einsperren lassen. Aber jetzt bin ich draußen. Taehyung du wirst mich nicht los und dein liebster Jungkook verlässt dich jetzt auch. Am Ende wirst du nur noch mich haben! Und wehe du sagst der Polizei etwas, dann verlierst du auch deine geliebten Freunde!", höre ich die bekannte Stimme sagen.

Fassungslos kann ich nichts machen, außer den Jungen vor mir anzustarren, der kurz vor dem Tod ist. Bevor ich antworten kann, legt die bekannte Stimme auf. Ich lasse meine Hand sinken und umarme Jungkook fest.

"Es tut mir so leid, Jungkook", flüstere ich in sein Ohr.

Von weitem kann man die Sirenen hören und ein blaues Licht ist zu sehen. Der Krankenwagen hällt bei uns an und sofort steigen mehrere Personen aus. Sie nehmen eine Liege und bleiben vor Jungkook und mir stehen. Sie versuchen Jungkook von mir zu lösen, doch ich will ihn nicht loslassen.

Ich will ihn nicht verlieren...aber wenn ich ihn jetzt nicht loslasse, dann...können sie ihn nicht mehr retten...oder?

Mit diesen Gedanken lasse ich Jungkook los und sofort transportieren sie ihn in den Krankenwagen. Ich steige mit ihnen ein und wir machen uns auf den Weg ins Krankenhaus.

Only You || Vkook || fanficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt