life

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"Mach langsam, du wirkst schon sehr betrunken." 
Ich schaute zu meiner rechten uns sah Lin neben mir. Sie schenkt mir ein leichtes Lächeln und ich runzelte kurz die Stirn. Seit wann redet sie mit mir? Sonst ignorieren wir uns doch nur. "Danke, aber ich weiß wo meine Grenzen sind.", erwiderte ich und leerte meinen Becher. "Die du jedes Mal immer und immer wieder überschritten hast?", konterte sie und ich sah in meinen leeren Becher. "Hier zieh!", rief Tobi mir ins Ohr als er plötzlich neben mir erschien und einen Arm um meine Schulter legte. Er hielt mir den Joint entgegen und ich biss mir kurz auf die Lippen. Manuels Gesicht schoss mir ins Gedächtnis. Ich hatte ihm gesagt, dass ich es lassen würde. Aber er war nicht hier. Und es wäre ja nur ein Zug gewesen. Kurzerhand nahm ich ihn entgegen und zog dran. Meine Lungen füllten sich und genüsslich pustete ich den Rauch aus den Lungen. Zum Glück fahre ich morgen erst zurück.
"Wolltest du nicht damit aufhören?", zischte Lin. Woher wusste sie das alles? "Spionierst du mir hinterher?", fragte ich zurück und nahm einen erneuten Zug. Gut, dann waren es halt zwei anstatt einer. "Als du Fabi dein Herz ausgeschüttet hast, über deinen Freund Manuel und so weiter, da saß ich neben dran.", antwortete sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Also belauscht du mich.", stellte ich fest. Doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich mag das neue Ich von dir."
"Du kennst es doch gar nicht. Und mein altes Ich kanntest du auch nicht." Wütend zog ich erneut dran. Sie nervte mich. War sie meine Mutter? Was ging es sie an, was ich tat und was ich nicht tat? "Dein altes Ich kenne ich sehr wohl." Sie deutete auf den Joint in meine Hand. "Die alte Kira die ständig zugedröhnt ist. Die immer Party macht und vor ihren Problemen weg rennt. Die die lieber irgendwelche Freunde hat, statt bedeutende Freunde." Ich runzelte die Stirn. "Wir waren mal beste Freunde.", fügte sie hinzu. Jedoch waren ihre Worte genuschelt. "Ja, bis du dich von mir distanziert hast.", konterte ich und nun verschränkte ich ebenfalls die Arme vor der Brust. "Weil du vollkommen abgedriftet bist. Kiffen, saufen und Party standen bei dir nur noch auf dem Plan." Kurz machte sie eine Pause, ehe sie weiter redete. "Und vergessen wir nicht deine Vorliebe für Typen." Ich verdrehte die Augen und und wollte an ihr vorbei laufen, ehe sie mich an der Schulter festhielt und ich mich wieder zu ihr drehte. "Ich mochte die neue Kira. Ich glaube, dass dir dein Freund ziemlich gut tut." Sie seufzte. "Aber das was du nun tust, wird er auf dauer nicht dulden. Zu mindestens denke ich das, nachdem du sagtest, wie er dazu steht." Ein schlechtes Gewissen keimte in mir auf und ich sah zu Boden. Sie hatte Recht. Wenn Manuel das hier herausfinden würde, war ich mir nicht sicher, ob er mich vor die Tür setzte. Aber wieso fiel mir das so verdammt schwer, damit aufzuhören? Ich liebte ihn. Reichte das nicht.
"Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist." Ich sah Lin erneut an. "Aber du musst dich entscheiden, was dir auf dauer wichtiger ist." Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen, welches ich erwiderte, ehe ich ein "Danke", hauchte und ging. 

Abseits von der Party setzte ich mich auf eine Bank und wählte die Nummer von Manuel. Es dauerte einen Moment, ehe er ran ging. Vermutlich nahm er auf. "Alles okay?", fragte er sofort und ich musste Lächeln. "Kommt drauf an.", erwiderte ich und hörte, wie er Luft holte. "Du hast gekifft." Es war eine Feststellung, keine Frage. Dafür kannte er mich dann doch zu gut. Als ich nicht antwortete, seufzte er laut und ich wusste, dass er sauer war. "Und deswegen rufst du an?", fragte er. Er versuchte, sich selbst unter Kontrolle zu haben. Das hörte ich daran, wie seine Stimme bebte. "Ja. Es tut mir Leid. Ich will ehrlich sein, deswegen." Den Rest des Satzes nuschelte ich. "Und wieso? Wieso hast du es getan." Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Ich kann mich nicht davon los reißen. Ich hätte nicht herkommen sollen."
Tränen standen mir in den Augen und ich fragte mich, seit wann ich so nah am Wasser gebaut war. "Doch.", sagte Manu plötzlich. Meine Augen weiteten sich. "Du hast mir die Wahrheit gesagt. Und nicht erst ein paar Tage später oder nachdem ich dich fragen muss. Du hast es von dir aus getan." 
"Ich hab so ein schlechtes Gewissen. Und so Angst, dass du mich raus schmeißt, weil ich dir sagte, dass ich es nicht tun würde. Es tut mir so wahnsinnig leid.", sagte ich und während ich sprach, fing ich an zu weinen. "Kira, es ist alles gut.", sagte Manuel und seine Stimme war so ruhig, dass mein schluchzen nachließ. "Ich werfe dich nicht raus und ich liebe dich immer noch.", sagte er und ich glaubte ihn. "Komm nur bitte wieder heim.", fügte er hinzu in einem jämmerlichen Ton weswegen ich lachte. "Vermisst du mich?", fragte ich schmunzelnd. "Ja! Sehr." Wieder lachte ich. "Ich vermisse dich auch. Ich bin gegen morgen Vormittag wieder da.



Find das Kapitel irgendwie ziemlich süß. 

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