Bye, Bye Durmstrang

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Es war ja so glasklar.
Immer ich.
Immer muss mir was passieren.
Und das war vielleicht mein Ende.
Kein Schulabschluss kein Beruf.
Er wird mich rauswerfen, soviel steht fest.

Nervös zupfte ich am Ledersessel. Ich war traurig. Er war gemein und es war noch nicht mal mit Absicht. Karkaroff wird mich ohne widerrede rauswerfen. Ich war sehr wütend auf jemanden. Und dann kam unser Schulleiter vorbei und da ich meine Magie nicht unter Kontrolle halten konnte klebte er auch schon an der Decke. Es war nicht absichtlich und es gab auch noch keine Zeugen. Im Zweifel für den Angeklagten. Im sehr großen Zweifel. Meine Eltern werden mich umbringen, sobald sie hören, dass ich von der Schule geflogen bin. Am liebsten will ich gar nicht nach Hause gehen, ich will hier bleiben für immer und ewig. Hier, bei Viktor und meinen anderen Freunden. Wo soll ich denn dann hin? Es gab keine andere Option, keine andere Möglichkeit mich irgendwo unterzubringen. Und wenn doch, werde ich bestimmt wieder den Schulleiter an die Decke kleben oder ihn sogar in die Luft jagen. Wer weiß was mir noch so passieren wird.

Die Tür sprang auf und Professor Karkaroff kam herein geschritten. Sein Blick durchbohrte mich sofort. Er sah wütend aus, sehr wütend. Er ließ sich auf seinen Sessel fallen und beugte sich über den Tisch. Instinktiv wich ich vom Tisch weg. So etwas macht der nur wenn das sehr ernstes ist:„ Ich hoffe du bist dir im klaren, was du angestellt hast, Kowatschew!", raunzte die ölige Stimme von Karkaroff. Ich schluckte:„ Äh, ja, glaube schon", meinte ich etwas eingeschüchtert. Ich hatte nie vor gehabt mit Karkaroff alleine in einem Raum zu sein. Es war irgendwie gruselig. Er war gruselig. Ich hoffe für mein späteres Leben, dass ich ihn nie wieder zu Gesicht bekommen werde:„ Schulverweis! Das ist äußerst peinlich für einen Sposobnyy uchenik!", bellte Karkaroff. Das war's, endgültig... Ich stand schon auf und wollte gehen als Karkaroff„ Halt!" rief. Ich drehte mich um:„ Jah?", fragte ich:„ Setz dich doch bitte noch einmal, Kowatschew", sagte er und deutete auf den Ledersessel. Ich setzte mich:„ Wo willst du hingehen?", fragte er, wieder mit seiner typischen öligen Stimme:„ Ähm, ich weiß nicht so recht... Das Schiff fährt erst in einer Woche...", überlegte ich laut. Karkaroff lehnte sich an:„ Ich glaube, wenn du noch eine Woche hierbleibst, mit dem Durmstrang-Schiff zum Hafen, von dort aus mit deinen Eltern nach Hause dissaperierst und dann dich in Hogwarts anmeldest, werden sie dich bestimmt aufnehmen..." Ich blinzelte:„ Hogwarts?", platzte es aus mir raus:„ Ja, Hogwarts", erwiderte Karkaroff. Ich atmete tief durch. Es gab doch noch eine Option, einen Ort wo ich untergebracht werden konnte:„ Noch eine Frage, Professor... Wissen sie, wie es in Hogwarts ist?", fragte ich neugierig. Karkaroff auf lachte mit seiner öligen Stimme, dass wie ein Bellen klang:„ Das musst du schon selber herausfinden", meinte er laut. Na klasse, jetzt weiß ich noch nicht mal wie es in Hogwarts ist. Ich stand wieder auf und verließ den Raum. Ich wusste wo ich hingehen werde. Zu meinen Freunden, zu Viktor und sie noch so lange genießen, bis ich sie nie wieder sehe...

Die Woche verging schneller als gedacht. Manchmal würde man sich wünschen dass die Zeit nie wieder gehen würde... Wieso habe ich keinen Zeitumkehrer? Das wäre doch viel schöner... All seine Momente, seine glücklichen Momente noch einmal zu erleben. Ich freute mich nochnicht Mal auf die Sommerferien. Die letzte Hoffnung war Hogwarts. Wenn sie mich nicht annehmen werden bin ich vollkommen verloren. Im Durmstrang-Schiff war es ziemlich langweilig. Ich dachte viel nach. Was wohl passieren wird, in Hogwarts. Ob ich Freunde finden werde, Feinde, nette Lehrer, doofe Lehrer. Und besonders dachte ich darüber nach wie der Schulleiter sein wird. Das einzigste, was ich hoffe, ist, dass er nicht so eine ölige Stimme hat wie Karkaroff. Das war echt obernervig und hoffentlich wird der Schulleiter von Hogwarts besser sein.

Ich merkte, dass wir wo anstoßen. Wir waren am Hafen angelangt. Ich blieb noch sitzen. Es hätte sich sowieso nicht gelohnt, denn es stürmte sofort eine riesen Schülermasse aus dem Schiff. Ich blickte aus meiner Kabine in den Gang... Naja, Gang kann man das nicht mehr nennen. Ich sehe bloß noch verzweifelte Schüler, die nicht weiterkommen. Wie ich das vermissen werde. Minuten war endlich meine Kabinen-Tür frei und ich konnte hinausgehen. Ich war allein dort. Viktor war bei den Elitnyye studetnys, deswegen konnte er nicht mit mir in einer Kabine sitzen. Er wartete immer draußen am Hafen auf mich. Durmstrang war unterteilt in Leistungsklassen. Es gab die Elitnyye studetny, die Eliteschüler, sie waren die begabtesten und höchsten. Sie hatten das Tier Drache. Danach kamen die Sposobnyy uchenik, wo ich war. Wir hatten den Thestral. Die ersten zwei Leistungsklassen zählten zu den magisch-Begabten Schülern. Schließend kam die Klasse der Master-zaklinaniy, den Zaubermeistern, die das Einhorn als Tier hatten und die volshebnik, die Zauberkünstler, mit einem Werwolf als Tier. Es gab sehr wenige Eliteschüler und deswegen bekam sie auch den puren Luxus rund um die Uhr und wurden immer bevorzugt. Ziemlich unfair ehrlich gesagt, aber was soll's. Bringt es nicht mehr, mich darüber aufzuregen, bin ja eh schon fort. Ich öffnete die Kabinentür und ging hinaus. Es schmerzte sehr, dass alles hinter mir zu lassen. Ich stieg vom Schiff und sofort umarmte mich jemand. Es war Viktor:„ Ich werde dich sehe vermissen, Jelena", meinte er und küsste mich:„ Ich dich auch, Viktor", erwiderte ich. Er drückte mir etwas in die Hand. Es war quadratisch und fest:„ Ein kleines Geschenk für dich", sagte er und lächelte. So ein Charmeur. Ich öffnete die Schatulle und fand eine Kette mit einem Drachen und einem Thestral wieder. Der Drache war einwenig mit dem Thestral verschmolzen und prahlte in den Farben Ultramarin blau und feurrot, wie die Farben der Klassen. Der Drache war Ultramarin blau und der Thestral feuerrot. Bei den Master-zaklinaniy war es beige und bei den volshebnik ein dunkles lila. Es war wunderschön:„ Danke, Viktor!", sagte ich überglücklich und umarmte ihn erneut. Ich holte die Kette aus der kleinen Schatulle und legte sie an:„ Du siehst so hübsch damit aus", schwärmte er. Ich lächelte ihm zu und seufzte:„ Ist ja gut, Jelena. Solange du die Kette um hast, werde ich immer bei dir sein", meinte er sanft:„ Nein", sagte ich sofort. Viktor schaute mich verwirrt an:„ Ich habe dich schon in meinem Herzen", sagte ich grinsend. Viktor grinste auch:„ Mach's gut", meinte Viktor traurig:„ Mach's gut", sagte ich ebenfalls:„ Und vergiss nicht, Viktor. Veritas valebit" „Veritas valebit", wiederholte er. Ich lief los und drehte mich auf halber Strecke noch Mal um. Viktor stand noch genau dort, wo er vor ein paar Minuten stand und blickte zu mir. Ich lächelte, drehte mich um und ging weiter. Ich hasse es, Abschied zu nehmen. Meine Eltern warteten schon in der Apperierzone auf mich um nach Hause zu dissaperieren. Mein Leben war so schön. Doch jetzt beginnt ein neues für mich. Aber ein Satz werde ich nie vergessen, egal wie viele Leben ich haben werde:

Veritas valebit




Und, wie findet ihr mein neues Buch?
Die Leistungsklassen habe ich mir nur ausgedacht😅
Und ach ja, bitte kritisiert mich nicht, dass auf Durmstrang nur Jungs gehen. Ich weiß es ja selber, aber ein Buch darf nicht eingeschränkt sein. Es ist der Ort, der Fantasie, ohne jede Regel, die man beachten muss, es gilt nur, dass zu schreiben, was man denkt.
Bis bald, SilverCrouch 😘
PS: Bitte korrigiert mich, wenn Grammatik oder Rechtschreibfehler vorhanden sind!

𝚅𝚎𝚛𝚒𝚝𝚊𝚜 [✎]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt