Die Quiddicht-Weltmeisterschaft Teil 2

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Malfoy, dieser komische Kauz.
Wollte er mich echt wieder sehen?
Tz, was für ein Idiot.
Als ob ich mich mit ihm verabreden würde oder so.
Wie komme ich nur auf solche Gedanken?
Ahhh, Kopfkino.
Er ist verheiratet, er hat ein Sohn.
Ich hoffe, dass ich ihn nicht wieder sehe.
Er war zwar etwas nett, nur ein ganz kleines bisschen.
Aber nur zu mir.
Nicht zu den Weasleys.
Er hat mir sogar die Hand gegeben.
So wie er wirkt, macht er das nur bei besonderen Personen...

Als die zwei Malfoys weg waren, schauten mich alle misstrauisch an. Hab ich was falsch gemacht? Sorry, dass ich mich Mal mit jemandem unterhalte:„ Was ist los? Was schaut ihr so?", fragte ich:„ Du musst wissen, Jelena, es gibt Familien, wie die Malfoys, die so viel Wert auf ihr Blut legen, dass sie andere Familien nicht ausstehen können, die etwas mit Muggeln zu tun haben. Man nennt sie Blutsverräter... Aber unter kultivierten Leuten verwendet man das Wort nicht", erklärte Hermine mir:„ In Russland wird man bestraft, wenn man Reinblüter ist und ein Halbblut oder Muggelstämmige heiratet... Man darf zwar mit ihnen befreundet sein, aber nicht heiraten... Man bekommt zehn Jahre Haft, in einem schlimmen Gefängnis", sagte ich und eine unnatürliche Stille herrschte, obwohl um uns ein Stimmengewirr war:„ Ist es so wie Askaban?", fragte Ron:„ Nein, nicht ganz... Es ist eher wie ein KZ...", murmelte ich:„ Was ist ein KZ?", fragte Harry. Hermine wusste, was es war:„ Hast du je in Geschichte der Zauberei aufgepasst?", fragte sie. Harry und Ron schmunzelten. Das war wohl ein nein:„ Ich erkläre es dir irgendwann Mal, Harry. Aber nicht hier und nicht jetzt. Los gehen wir noch, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln." Wie auf Kommando gingen alle die Treppe hoch. Ich war die Letzte die hoch ging. Eigentlich wollte ich gleich wieder an der Treppe stehen, aber ich ließ es bleiben. Ich ging so weit ich konnte, bis ich auf eine Hauselfen stieß.

Sie bestezte den letzten Platz der Sitzreihe. Sie ignorierte mich. Sie zitterte am ganzen Leib. Ihr Gesicht hatte sie in den Händen vergraben. Ich setzte mich so hin, das ein Platz zwischen uns frei war. Hier oben war es kalt, also zog ich mir meine Jacke über. Als ich mir meinen rechten Ärmel überzog, hätte ich schwören können, etwas gespürt zu haben. Ich schüttelte den Kopf. Warscheinlich habe ich jetzt noch Hallozination. Ich hörte wie jemand eine Rede hielt. Es war der Zauberminister. Erneut drehte ich den Kopf zur Elfe. Ich wurde neugierig:„ Ähm, hallo Elfe. Wie heißt du denn, und was hast du hier oben zu suchen?", fragte ich vorsichtig. Sie hob den Kopf und schniefte:„ Ich bin Winky, Miss- Winky die Hauselfe", antwortete sie:„ Mein Meister sagt, dass ich seinen Platz für ihn einnehmen soll. Er hat so furchtbar viel zu tun", piepste Winky und schluchzte heftig. Sie tat mir irgendwie leid. Wer war so verrückt, kauft sich ein Ticket, geht nicht zum Spiel, sondern schickt seine Elfe hoch? Und warum jammert sie denn so?:„ Winky, warum bist du so traurig?", fragte ich:„ Traurig?", piepste Winky:„ Ich bin nicht traurig, Miss! Aber diese Höhe..." Sie schluchzte noch mehr. Jetzt tat sie mir richtig leid. Am liebsten würde ich mir den Mann vorknüpfen, seine Elfe, obwohl sie doch so schreckliche Höhenangst hat, in die höchste Sitzreihe zu schicken. Und dann auch noch ganz allein...

„ Wer ist denn dein Meister?", fragte ich:„ Meister Barty Crouch, Miss!", antwortete sie. Wer zu Hölle ist Barty Crouch?:„ Arbeitet er im Ministerium?", fragte ich. Ich hatte noch so viele Fragen:„ Oh ja! In der Abteilung für Internationale magische Zusammenarbeit!" Ich hatte echt keine Ahnung vom britischen Zauberministerium. Ich weiß bloß, dass Mr Weasley im Ministerium arbeitet. Ich kann ihn ja Mal Fragen. Ich glaube, dass wir sogar noch 20 Minuten Zeit haben, bis das Spiel losgeht. Ich stand auf und ging zu Mr Weasley. Ich hoffe, er weiß mehr:„ Ähm, Mr Weasley?", fragte ich. Er blickte zu mir:„ Bei Merlin's Bart, Jelena! Was gibt's?", fragte er freundlich:„ Was wissen sie über Barty Crouch." „ Mh... So einiges. Ich weiß, dass er in der Abteilung für Internationale magische Zusammenarbeit arbeitet. Früher war er Mal ein ganz hohes Tier im Ministerium. Angesehen. Er stand kurz davor Zauberminister zu werden. Bis sein Sohn nach Askaban geschickt wurde..." „ Sein Sohn ist in Askaban?", meinte ich und schlug die Hände vor den Mund:„ Ja... Ein Jahr danach ist er gestorben..." „ Er hat seinen eigenen Sohn nach Askaban geschickt? Wer macht sowas? Und wieso ist er nach Askaban gekommen?", fragte ich nach. Jetzt verspürte ich noch mehr Hass und Abscheu gegen Mr Crouch:„ Sein Sohn war ein Todesser. Und der alte Crouch ist kalt geblieben. Lebenslang. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat, aber es war wahrscheinlich sein größter Fehler, den er je getan hat. Er verlor seinen guten Ruf, den Status als angeseher Ministeriumsangestellter und wurde dekradiert... Seine Frau ist kurz nach seinem Sohn gestorben. Er ist der einzigste aus der Familie Crouch. Wenn er stirbt, dann ist die älteste Reinblütige Familie ausgestorben..." Er machte eine kurze Pause und fragte dann:„ Warum fragst du?" Meine Miene von Entsetzen und Mitleid ging in Hass über:„ Er hat seine Elfe hier hoch geschickt, um für ihn das Spiel zu sehen, weil er doch so unendlich viel zu tun hat. Und Winky hat auch noch Höhenangst." Mr Weasley zuckte mit den Schultern:„ Das sind Hauselfen, Jelena. Das ist nun Mal ihr Job. Da kann man nichts dagegen tun" „ Nagut... Danke, Mr Weasley", sagte ich und ging von dannen.

Echt unerhört. Wer schickt seinen eigenen Sohn nach Askaban? Der Sohn von Mr Crouch tat mir echt leid. Und dann ist er auch noch gestorben... Ich ging zurück zu Winky und setzte mich:„ Wo waren sie Miss?", fragte Winky:„ Nur kurz was Fragen", meinte ich:„ Der Sohn von Mr Crouch tut mir leid", sagte ich. Winky schluchzte kurz. Erneut hörte ich wie der Zauberminister sprach. Dann sah ich die Irische Mannschaft los fliegen. Sie ließen ein Feuerwerk los. Es war das Irische Maskottchen. Es tanzte. Ganz nett. Doch dann flogen die Bulgaren durch das Feuerwerk. Es war so weit weg, ich konnte es nicht ganz genau erkennen. Ich konnte ihn nicht ganz genau erkennen. Ich stellte mich ans Geländer. Jetzt sah ich ihn. Es war, als würde es schon Jahre her sein, als wir uns das letzte Mal sahen. Ich blickte zu ihm. Er machte einen einhändigen Handstand auf seinem Besen. Wow, er sah so gut dabei aus. Hoffentlich sieht er mich... Was für eine unerreichbare Vorstellung... Ich sah ihn an. Er kam auf mich zu geflogen. Es sah zumindest so aus. Er kam näher, doch bog dann nach links ab. Wohin wollte er? Was hatte er vor? Und dann sah ich, wie er vor jemanden stehen blieb, etwa auf gleicher Höhe wie wir es waren, nur weiter weg. Und ich sah diesen jemanden. Es war ein Mädchen. Ein anderes Mädchen...

𝚅𝚎𝚛𝚒𝚝𝚊𝚜 [✎]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt