Teil6

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„Du wusstest es, oder? Duwusstest, wer sie ist!" fragte Loki seine Mutter mit vorwurfsvollemTon.

Er war gerade zurückgekehrt und direktzu ihr gegangen.

„Ich habe es vermutet, war mir abernicht ganz sicher." erwiderte Frigga.

„Und? Wie soll es jetzt weitergehen?" Loki ließ sich in den Sessel neben seiner Mutter fallen.

„Ich kann doch nicht weiter zusehen,wie sie vor mir auf den Knien rumrutscht und die Böden schrubbt."

„Ich werde mir etwas überlegen. Bisdahin sollten wir alles beim Alten belassen, auch wenn es dir schwerfällt. So lange sie ihre Erinnerungen nicht wieder hat, ist es wohlbesser so." Frigga legte ihre Hand auf Lokis Knie.

„Und was ist, wenn sie sich nie mehrerinnert?" Frustriert fuhr sich Loki durch die Haare.

„Das wird sie irgendwann. Du musstnur Geduld haben."

„Ich wünschte, ich könnteirgendetwas tun, um ihr zu helfen. Noch nie habe ich mich so hilflosgefühlt." Niemals hätte er einen solchen Gedanken laut geäußert,aber er wusste, das er seiner Mutter vertrauen konnte. Sie war dieEinzige, die ihn wirklich verstand. Außer Eria. Die Eria, die ereinst kannte.

Seinen Gedanken nachhängend trat erans Fenster. Von dort aus hatte er einen Ausblick über denFestplatz. An eine Mauer gelehnt sah er eine Dienerin. Ihre Fingerkrallten sich in die Fugen der Mauersteine.

„Morgen ist das Mittsommerfest.Danach sehen wir weiter." unterbrach Frigga seine Gedanken.

„Und Loki, du solltest nicht zu vielnachdenken! Die Grübelei bringt dich nicht weiter."

Loki nickte und verließ dann FriggasGemächer.


In der Nacht hatte er nicht viel Schlafgefunden. Der Gedanke an Eria hatte ihn fast die ganze Nacht wachgehalten. So war er bereits wach, als Emma leise seine Räume betrat.

„Guten Morgen, Emma." grüßte ersie. Emma zuckte erschrocken zusammen.

„Guten Morgen He... Loki" erwidertesie. „Ich bin doch nicht etwa zu spät?"

„Nein, nein, keine Sorge. Ich warschon früher wach." beruhigte er sie. „Übrigens, ich werdeheute mit meiner Familie frühstücken. Du kannst dir also wenn dumein Bad fertig hast den Rest des Tages freinehmen. Schließlich istheute Mittsommer."


Emma ging schnell ins Bad, um wiegewohnt Lokis Wanne zu füllen. Während sie dem Wasser zusah, wie esaus den Hähnen floss, hing sie ihren Gedanken nach. Irgendetwasirritierte sie an Loki. Sein Verhalten war irgendwie anders als sonstund seine Stimme hatte etwas trauriges, fast melancholisches. Emmaschüttelte den Kopf über ihre Gedanken. Selbst wenn dem so war, wasging sie das schon an?


Emma schüttelte gerade die Kissen vonLokis Bett auf, als dieser das Bad verließ.

„Du bist ja noch da!" stellte er ansie gewandt fest.

„Ja, ich wollte zumindest noch dasBett richten und das Bad wieder in Ordnung bringen."

„Du lässt dich wohl nicht davonabhalten, oder?" bemerkte er mit einem Schmunzeln. „Danach willich dich aber für den Rest des Tages nicht mehr sehen. Amüsieredich! Hab Spaß heute Abend auf dem Fest."

„Es reicht übrigens, wenn du morgeneine Stunde später kommst. Die Nacht wird sicher lang werden."meinte er dann noch, als er den Raum verließ.

Die Schöne und das BiestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt