Teil7

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Loki!" rief Frigga, als sie seinenRaum betrat. Sie hatte nicht einmal angeklopft. „Loki!" rief sieerneut. „Es ist... Eria... Heilkammer." Sie war nicht einmal inder Lage, einen Satz zustande zu bringen.

Loki begriff sofort und stürmte ohneein weiteres Wort davon.


Kurz hatte man ihm berichtet, das manEmma am Morgen schwer verletzt aufgefunden hatte. Sie war bewusstlosund hatte viel Blut verloren. Die Heiler hatten ihr Bestes gegeben,selbst Eir wurde von der Königin selbst hinzugezogen. Ob sie jedochüberleben würde, konnte Loki nicht einmal sie sagen.


Völlig emotionslos saß er neben demBett, in dem das bewusstlose Mädchen lag. Zumindest wirkte es aufAußenstehende so. Er hatte eine Illusion über sich gelegt. Niemandsollte sehen, wie es ihm tatsächlich ging. Hinter der Maske verbargsich ein Mann, der verzweifelt war. Seine Augen waren geschwollen vonden Tränen, die er vergossen hatte. Er hielt ihre Hand in seiner.Mit jeder Minute, die verging, schien das Leben mehr aus ihrem Körperzu weichen.

„Wir haben getan, was in unsererMacht steht. Der Rest liegt bei ihr." sagte Eir und legte Loki eineHand auf die Schulter.


„Bitte, Eria, verlass mich nicht! Ichhabe dich doch gerade erst wieder gefunden! Ich brauche dich doch!Bitte, meine Liebste, komm zurück zu mir!" Es war nicht mehr alsein Flüstern. Erneut liefen Loki Tränen über's Gesicht. Liebevollstrich er ihr über die Wange, ehe er sie sanft küsste.





Immer weiter lief Emma den Weg, soals würde sie von einem unsichtbaren Band gezogen. Zuerst war sieumgeben von saftig grünem Gras,welches sich je weiter sie ging ineine trockene Steppe verwandelte. Jetzt war sie umgeben von einerWüste. Nur vereinzelt waren verdörrte Bäume zu sehen. Eineleichter Wind umwehte sie. Fast hatte sie den Eindruck, als würde erihr etwas zu wispern, als würde er flüstern „Verlass mich nicht.Ich brauche dich." Emma schüttelte ihren Kopf bei dem Gedanken.


Plötzlich vernahm sie von irgendwoher eine Stimme. „ Halt! Keinen Schritt weiter!"Emma bliebtatsächlich stehen und sah in die Richtung, aus der sie die Stimmevernommen hatte. Sie sah eine Frau auf sich zu kommen. Sie schienmehr zu schweben, als zu gehen. Neben ihr ein riesiger Hund, der fasteinem Wolf glich, mit rot glühenden Augen. Bedrohlich knurrte erEmma an, so das ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief.DieFrau strich der Bestie über den Kopf und raunte ihm etwas ins Ohr,was Emma nicht verstehen konnte. Darauf hin lief das Tier in dieRichtung, aus der die Frau gekommen war, nicht jedoch ohne Emma nocheinmal bedrohlich die Lefzen zu zeigen.


Was führt dich denn hierher?Deine Zeit ist doch noch nicht gekommen." wandte sich die Frau dannEmma zu. Erst jetzt nahm Emma die Frau richtig wahr und erschrak beiihrem Anblick. Die eine Körperhälfte sah völlig normal aus. Daslange schwarze Haar umrahmte ein durchaus schönes Gesicht. Das Auge,das ihr entgegen blickte war strahlen blau. Sie war in feinsteGewänder gehüllt.

Die andere Hälfte ihres Körpersjedoch hatte nichts menschliches an sich. Ihre Kleidung war einfachesgraues Leinen, schmutzig und löchrig. Aus dem Ärmel ragte eineHand, die nur noch ein Skelett war. Wo einst das Gesicht war, warjetzt nur noch der blanke Schädel zu sehen. Das Auge war trüb undhing aus der Augenhöhle heraus.


Ängstlich wich Emma einen Schrittzurück. Die Frau bemerkte dies und kicherte amüsiert.

Die Schöne und das BiestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt