Teil4

192 9 1
                                    


Es war der erste Tag seit demZwischenfall. Loki hatte ihr noch erlaubt, sich noch zwei Tage länger zu erholen. Dafür war sie ihm dankbar, hatte sie doch das Ankämpfengegen den Schmerz viel Kraft gekostet.

Nun hatte sie der Alltag wieder. Wie gewohnt stand Emma über die Wanne gebeugt und hielt ihre Hand unter das Wasser, das aus dem goldenen Hahn lief. Die Temperatur war perfekt, so wie Loki es bevorzugte.


„Guten Morgen, Emma" grüßte Loki, als er nur mit einer Hose bekleidet das Badezimmer betrat.

„Guten Morgen, Herr." antwortetesie mit leicht geröteten Wangen. Für einen Moment blieb ihr Blick an seinem nackten Oberkörper hängen.

„Gefällt dir der Anblick?" fragte er, begleitet von einem kurzen Auflachen.

Ertappt blickte sie zu Boden. Ihr Gesicht wurde noch knallrot. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie sich seine Daumen in den Bund seiner Hose schoben.

„Ich muss... EuerFrühstück." stammelte sie nervös und rannte dann förmlich aus dem Bad. Hinter der geschlossenen Tür sank sie zu Boden. Aus dem Nebenraum konnte sie sein Lachen hören. Er hatte sie tatsächlich in Verlegenheit gebracht.


Einige Minuten vergingen, ehe sie sich wieder gefasst hatte. Dann lief sie eilig zur Küche.

„Du bist aber spät heute. Was hat dich denn aufgehalten? Oder sollte ich lieber fragen, wer? Na komm, erzähl schon! Ist es wahr, was man sich über ihn erzählt?" wollte die alte Köchin; Marthe war ihr Name; wissen. Sie war für etwas Klatsch über die Königsfamilie immer zu haben. Emma ignorierte ihre Fragen einfach. Sie hatte noch nie viel auf das Gerede gegeben.

Als die Köchin keine Antwort bekam, drückte sie Emma schon fast beleidigt das Tablett in die Hand. „Sei morgen lieber pünktlich da! Sonst gibt's nur Ärger. Wir wissen ja alle, wie er ist." gab die alte Frau ihr noch mit auf den Weg. Ja, Emma wusste, wie er ist, aber darüber würde sie nie ein Wort verlieren.


Geschickt balancierte sie das Tablett in ihren Händen während sie mit dem Ellbogen die Türklinke runterdrückte. Mit einem Fußtritt öffnete sie die schwere Tür. Sie trat ein und gab der Tür einen Kick, die darauf hin laut krachend ins Schloss fiel.

Loki, der an seinem Tisch saß, blickte sie an. „Was hat dich denn so lange aufgehalten? Ich dachte schon, ich muss mir mein Frühstück selbst holen."

„Ich bitte um Verzeihung, Herr. Die Köchin..." Weiter kam sie nicht.

„Ah, die gute alte Marthe. Was gibt's denn Neues im Palast?" fragte er schon fast belustigt.

„Das weiß ich nicht, Herr. Ich interessiere mich nicht für dieses Gerede."

Mit einem kurzen „Mhm" kommentierteer ihre Worte, widmete sich dann wieder seinem Frühstück.


Loki legte die Serviette auf den Teller und trank seinen letzten Schluck Tee. „Du kannst abräumen. Ich bin fertig." wies er Emma an.

Diese nahm wortlos und ohne ihn anzusehen das Geschirr und stellte es auf das Tablett.

Gerade wollte sie gehen, als Loki sie am Arm festhielt.

„Erklärst du mir mal, was das soll?"fragte er.

„Ich weiß nicht, was Ihr meint, Herr."

„Genau das meine ich. Du sprichst mich nicht mehr mit Namen an. Überhaupt scheinst du mir heute distanzierter."

Die Schöne und das BiestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt