Korb

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"Leon mein Junge! Ich hab dich so vermisst", überschwänglich schloss mich meine Mum in ihre Arme, was sicherlich lustig aussah - bei unserem Größenunterschied. "Ich dich ja auch", lachte ich leicht und löste mich anschließend von ihr. "Gutes Spiel Junge!", stolz lächelnd schlug mein Vater mit mir ein und umarmte mich anschließend brüderlich. Ich hatte schon immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und war ihnen auch sehr dankbar, dass sie mich früher in allem unterstützt haben. Selbst, wenn ich Mal wieder scheiße gebaut hatte, standen sie am nächsten Tag wieder hinter mir und halfen mir so manche Male aus der Patsche. "Glückwunsch zum Sieg Brüderchen", grinsend wuschelte mir die jüngste meiner 3 Schwestern durch die Haare und umarmte mich noch bevor ich mich über ihre vorherige Aktion beschweren konnte. "Dankeschön", grinste ich und tat das selbe anschließend bei ihr. Lediglich 2 Jahre war ich jünger als sie, dennoch war ich der größte unter uns Geschwistern. Klar, war ich auch der einzige Junge, dennoch war es immer und immer wieder lustig meine Schwestern damit aufzuziehen.

"Ich hol mir Mal schnell was zu trinken, nh?", gab ich meiner Familie schnell bescheid, nachdem wir uns wieder an den Tisch gesetzt und über mein neues Leben in München geplaudert hatten. Durch das ganze Gerede war mein Mund bereits ganz vertrocknet und schrie teilweise nach Wasser, weshalb mein Weg direkt zur Bar führte, wo ich ein Wasser mit Kohlensäure orderte. Stilles ist nicht so mein Ding. Geht zwar auch voll klar, dennoch bevorzuge ich dann doch lieber das mit Sprutz. "Was machst du hier?", wurde ich aufeinmal von der Seite angesprochen und sah anschließend in das deutlich verwunderte Gesicht meiner hübschen, blinden Feindin. "Mir was zu trinken bestellen?", fragte ich es eher als ich sagte. Ich meine, was soll man an einer Bar sonst groß machen. "Aber solltest du nicht eigentlich im Bus sein?", hakte sie weiter nach.
Ach, danach weht der Wind. Grinsend nahm ich einen Schluck meines Wassers, welches gerade vor mir abgestellt wurde. "Nö. Darf übers Wochenende hier in der Heimat verweilen", grinste ich sie siegessicher an, woraufhin sie nervös ihre Unterlippe penetrierte. Ich hörte, wie sie ein leises 'fuck' murmelte, was mein Grinsen nur noch vergrößerte. "Warum denn?", fragte ich scheinheilig nach. Erneut warfen ihre eisblauen Augen Giftpfeile in die meine. Holla, war die geladen. "Ach nur so.. wieso hast du dem Team nichts davon erzählt?", riss sie sich wieder zusammen, dennoch merkte ich, wie ihr diese Tatsache missfiel. "Muss ja nicht jeder wissen nh? Ich bin dann Mal wieder bei meiner Familie, schönen Abend noch", zwinkernd verabschiedete ich mich von ihr.
Dieses Gespräch rundete den heutigen Tag nochmal perfekt ab. Eij weiterer Sieg für mich. Leon zwei. Victoria null.

Grinsend setzte ich mich mit meinem Wasser in der Hand wieder zu meiner Familie, die mich erwartungsvoll ansah. Verwirrt schaute ich in die Runde. Was wollen die alle von mir. Ein Facepalm war die erste Reaktion meiner Schwester nachdem ich nichts gesagt hatte. "Wann stellst du uns endlich deine Freundin vor?", platzte es anschließend direkt aus meiner Mum. Mein Gesicht glich mittlerweile sicherlich dem des Emojis, der die eine Augenbraue verwirrt anhebt.
"Na die junge Frau mit dem du gerade geredet hast, Leon!", klärte mich mein Vater letztendlich auf, woraufhin ich erstmal begann zu lachen. "Ihr denkt ernsthaft die ist meine Freundin?", belustigt sah ich zu meiner Familie. "Also Leon, so redet man über keine Frau!", ermahnte mich meine Mutter direkt, als ich das 'die' betont hatte. Nachdem ich mich entschuldigt hatte, fand meine Schwester wieder zum Wort. "Aber sie ist doch genau dein Typ. Klein, kein Stock, natürlich" - "provokant, böse, frech? Nene nicht so mein Typ", vervollständigte ich ihren Satz. "Uhhhh anscheinend hat da jemand einen Korb bekommen", lachte aufeinmal wer hinter mir, den ich, als ich mich umdrehte als Max indentifizieren konnte. Lachend sprang ich auf "Mäxcheeeeen", sofort verfielen wir in eine kumpelhafte Umarmung, was wie immer sehr ulkig aussehen musste, bei unserem Größenunterschied. "Was machst du hier kleiner?", fragte ich ihn lächelnd, als er sich mit zu uns an den Tisch gesetzt hatte. "Ich kann mir doch kein Spiel meines besten Freundes gegen seinen Ex Verein entgehen lassen", grinste er, "Nein Spaß, musste noch Dinge wegen dem Umzug regeln und da hat sich das angeboten", setzte der blonde lachend nach. Ebenfalls lachend boxte ich ihm leicht gegen die Schulter.
Ich musste ehrlich zugeben, dass ich den blonden Zwerg neben mir schon etwas vermisse. Klar, versteh ich mich mit Josh, Serge, David, Nik und und und ebenfalls blendend.. aber niemand kann halt meinen kleinen Max ersetzen.

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"Und jetzt erzähl von deinem Korb!", fragte mein bester Freund, als er sich auf mein Sofa warf. Über dieses Wochenende, wo ich im Ruhrpott verweilte bezog ich die alte Wohnung in meinem Elternhaus, die ich glücklicher Weise behalten durfe. Und da der Flug von Max eh erst morgen geht, hab ich ihm angeboten bei mir zu nächtigen, damit er sich nicht erst ein Hotel nehmen muss. "Da gibt's keinen Korb?", verwirrt sah ich den Knirbs an, welcher bereits meine Playstation angeschaltet hatte. "Aber du stehst auf sie", setzte er grinsend nach und reichte mir während dessen einen Controller. "Du interpretiert da eindeutig zu viel rein", lachte ich und suchte mein Team aus. "Dann findest du sie wenigstens heiß", grinste er weiterhin und wählte anschließend seinen aktuellen Verein Crystal Palace. "Ich finde auch dich heiß Maxi", grinste nun ich und wartete dabei auf seine Reaktion. "Wähhh,  was sind die Bayern bitte für nen Schwulenverein", angewiedert sah Max auf meine Mannschaftsauswahl, "aber ich dich auch Leon Schatz", setzte er in schwuler
Sprachweise nach, was uns beide zum Lachen brachte.

"Aber jetzt erzähl Mal von derjenigen, von denen deine Family getalkt hat.", sprach er in perfektem Denglisch, als er das Spiel startete. Das ganze Spiel über erzählte ich ihm von der Story, welche uns beide umgab. Von One-Night-Stand, über die Fifa-Verarsche bis hin zum heutigem Spiel. Lediglich Beschwerden über den Schiri, unsre Torjubel oder Aufreger über den anderen unterbrachen meine Erzählung. Das war ein Grund, weshalb Max mein bester Freund ist. Er fragt nicht nach, beziehungsweise noch nicht. Er hört mir immer zu, egal, was mir auf dem Herzen liegt, lässt mich ausreden und fragt oder redet erst anschließend.
"Darf ich dir was sagen?", fragend sah der Blonde mich an. Das Spiel unsrer Mannschaften hatte ich bereits mit 4:1 gewonnen, weshalb ich meinen Blick von Bildschirm abwendete und den kleinen verwirrt ansah. "Was sich neckt, das liebt sich", grinste er nur, was mich die Augen verdrehen ließ. "Ich lieb sie nicht. Sie ist meine Feindin.. nicht mehr und nicht weniger." - "Red es dir bloß noch weiter an", lachte Max. "Ich brauche auch keine Freundin.", setzte ich trotzig nach, weshalb er jetzt die Rolle des Augenverdrehenden einnahm. "Dein Frauenverschleiß ist ja schlimmer als der von meinen Fußballschuhen". Ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Max brauchte wirklich jede 2 Wochen ein neues Paar unsrer Arbeitsschuhe, da er es immer irgendwie schaffte, diese zu schrotten. Es war ein Wunder, wenn Mal ein paar ganze 3 Wochen aushielt. Auch ein Grund, weshalb er bei uns in der Kabine immer aufgezogen wurde.

"Du bist selbst nicht besser", lachte ich und deutete damit auf unsre Schalker Zeiten an, wo wir nahezu jedes Wochenende gemeinsam feiern waren und dabei so gut wie immer den Club mit weiblicher Begleitung verließen. "War nicht besser", verbesserte mich der Kleine neben mir, was mich dazu veranlasste, ihn verwirrt anzusehen. "Nein. Sag bloß.. woah.. erzähl mir alles!", wie bei einer Erleuchtung kam mir die Erkenntnis, was er damit gemeint hatte. Mein kleiner Maxi Spatzi war in festen Händen.

Verkehrte Welt | Leon Goretzka FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt