Vier

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Samstag, eine Woche nach dem Umzug.

Bucky, Christopher, Teddy und Rebecca werden nicht zur Schule gehen.

Charlie bereitete sich schon auf das College vor.

Emma - um sich selber zu beschäftigen - war meistens außerhaus auf der Suche nach Arbeit. Zum einen, um ihren Eltern zu helfen, aber auch, um ihr Taschengeld etwas aufzustocken.

Bucky fand es nicht so schlimm, nicht zur Schule zu gehen.

Na gut, es störte ihn schon etwas aber sich darüber zu beschweren brachte ihn letztendlich auch nicht weiter.

Nebenbei, er lernte schon viel durch Steve.

Bucky hatte es sich zur Mission gemacht, sich mit dem Blonden anzufreunden. Er kam rüber, wann immer er konnte, also nach dem Steve von der Schule kam, die anspruchsvolle Schule / Modernes Hogwarts, von welcher Bucky's Das gesprochen hatte.

Bucky sprang auf den Balkon, setzte sich schnell auf das Geländer und verschränkte die Arme. "Hey, Steve Baby, neckte er. Steve rollte mit den Augen und lächelte ihn kurz an.

Momentan saß er über den Sozialkunde-Hausaufgaben.

"Ich verstehe diesen Spitznamen immer noch nicht, Buck.", erinnerte Steve. Es störte ihn nicht, er hatte nur noch nie einen Spitznamen.

"Passt zu dir.", erklärte Bucky. Steve's Lächeln wurde nur noch breiter, als er den Kopf schüttelte.

Bucky setzte sich neben ihn und sah ihm über die Schulter.

"Bürgerkrieg.",

sagte Steve, zeigte ihm die Seite und biss sich während er dachte auf die Lippen.

Bucky sah ihm leise zu. "Die Teile Amerika's stritten sich darüber, ob Sklaverei gut war oder nicht. Der Süden und der Norden.",

überlegte er laut. Bucky stützte sein Kinn auf seiner Hand ab und hörte zu, wie Steve Informationen auflistete, die er sich nie merken könnte.

"Was machst du noch?"

Bucky lag auf dem Rücken, sah ihn kopfüber an während seine Beine zwischen den weißen Balken des Balkons hingen.

"Ein bisschen Sport, ab und zu mal Theater, Kunstkurs.",

sagte Steve abwinkend. "Was ist mit dir?"

Bucky grinste. "Ich werde mir diesen Mist nicht antun. Steve hob eine Augenbraue und bedeutete ihm somit, weiter zu erzählen. "Na ja, man könnte sagen, ...wir sind nicht die Reichesten in der Siedlung.",

sagte er mit leiser Stimme.

Steve zuckte mit den Schultern. Also, ähm, wir sind noch nicht in der Schule. Ich bin zu Hause, passe auf meine jüngeren Geschwister auf, Sorge dafür, daß es Ma gut geht."

Steve nickte verstehend.

"Egal. Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert. interessiert.",

fuhr Bucky mit leuchtenden Augen fort. Steve schwelgt in diesem Moment und war froh, jemanden zu sehen, der mit etwas so glücklich war, was von anderen sonst als unbedeutend angesehen wurde.

Er war umgeben von seinen Eltern und Schülern, die es gewohnt waren, Erste Klasse zu reisen. Niemand, den er kannte, würde sich 15 Minuten Zeit nehmen, um bis ins kleinste Detail zu erklären, warum das Universum so schön war.

Steve blinzelte, als er sah, wie Bucky mit der Hand vor seinem Gesicht herumwedelte. "Bist du noch da, Stevie?"

Er lächelte und lehnte sich gegen die Tür. "Ja. Mach weiter, Buck."

Er könnte den ganzen Tag hier sitzen und ihm zuhören.

////

Bucky hatte während der letzten Tage entschieden, daß er Steve mochte.

Steve, der immer noch sehr ruhig war, der einen komplizierten Humor hatte, welcher aber eher unbemerkt blieb. Steve, der es heimlich liebte Cartoons zu zeichnen, es aber nie wirklich tat, da er Angst hatte, danach beurteilt zu werden. Steve, der stur war und hitzköpfig - und unglaublich schlau.

Bucky seufzte leise während er mit seiner Mutter an einem Puzzle arbeitete. Seine Geschwister waren draußen und genossen die Sonne. Steve war in der Schule - Bucky war drinnen.

"War das ein enttäuschter Seufzer oder...?" Winifred sah ihn an. Bucky lächelte entschuldigend.

"Ich denke nur nach.",

meinte er während er ein Puzzleteil in den Händen drehte.

Sie beäugte ihn und wurde weicher, ein Lächeln im Gesicht als sie leise vor sich her summte.

"Was?"

"Ich weiß, was da läuft."

"Ach, wirklich?", versuchte Bucky sarkastisch zu sagen. Seine Mutter stupste ihn an und er sah erneut hoch. Sie hatte dieses Grinsen auf dem Gesicht. Bucky wurde sofort rot.

"Jep! Da ist jemand, oder nicht?",

bemerkte Winifred.

Bucky stotterte: "Was? Nein! Wie?"

Sie schüttelte den Kopf: "Irgendwo ist da jemand und ich wage zu sagen, du magst diese Person."

"Wa- Du hast keine Beweise!", antwortete Bucky und legte das Puzzleteil an seinen Platz. Sie schaute ihn selbstgefällig an.

"Mm." Sie blieb still und ließ Bucky in seinen Gedanken versinken. "Warum sollte man auf mich hören? Ich meine, ich bin nur eine alte Frau, also..."

"Nein!", sagte Bucky hastig. Seine Mutter lächelte ihn an und strich ihm übers Haar.

"Mütter wissen sowas." Sie küsste seine Stirn und rieb sich den Kopf als sie aufstand. "Ich gehe ins Bett, Liebling. Mein Kopf bereitet mir gerade etwas Stress."

"Ich werde Abendessen machen.", antwortete er. Sie lächelte ihn liebevoll an.

Er setzte sich und dachte nach; er hörte seine Geschwister rufen.

Kopfschüttelnd erhob er sich und gesellte sich zu ihnen.

Er hatte nun Zeit, um herauszufinden, was er herausfinden musste.

Gegensätze ziehen sich an! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt