K A P I T E L 4.

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Heute war endlich Freitag und ich hatte meine erste Woche hier in Malibu hinter mir. Quinn hatte mich jetzt jeden Tag mit dem Auto mitgenommen, in unser neues Zuhause hatte ich mich eingewöhnt und auch die Schule erschien mir schon fast normal, wären da nicht ein paar Menschen die denken sie wären etwas Besseres. Und genau wie aufs Stichwort kamen zwei von diesen Personen auf uns zu.

Ich stand mit Quinn vor ihrem Spind und gemeinsam sahen wir wie Hunter und am Arm sein Liebchen Hennessy gerade wegs auf uns zu stolzierten. "Manhatten, Rotschopf." Begrüßte Hunter mich und Quinn. "Aha Quinn und die neue öko Tante. Wie heißt du noch mal gleich? Achja Francis." Ich machte einen plappernen Mund mit meiner Hand nach und schielte dabei an die Decke. "Musst du nicht zu irgendeiner Misswahl?" Fragte Quinn genervt. "Wohl eher Miss Piggy." Ergänzte ich lachend. Hunter konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Schhh, ich rede nicht mit dir, Sojamilch." Ab da ignorierte ich Hennessy einfach. Soll die Barbie vor mir doch erzählen was sie will. "Tja normalerweise würde ich dich ja nicht einladen Quinn, aber dein Bruder ist nunmal der DJ, also darfst du kommen." Wiederwillig übergab Hennessy Quinn einen pinken Glitzerumschlag und dann drehte sie sich zu mir. "Oh das tut mir leid jetzt habe ich keine Einladung mehr für dich." Sagte sie gespielt traurig. "Macht nichts, jetzt hat sie eine." Und schon riss Quinn ihre Einladung in zwei Teile und reichte mir eine Hälfte rüber. "Dann sehen wir uns wohl doch heute abend." Sie lächelte uns kurz fake an und zog dann mit Hunter an der Hand von Dannen.

"Quinni das hättest du echt nicht machen brauchen." Sie legte einen Arm um meine Schultern und ging mit mir raus. "Doch meine liebe Franny das war ein Muss! Obwohl ich Hennessy auch echt nicht ausstehen kann, sind ihre Partys echt immer der Hammer, besonders ihre jährliche Schulanfangsparty in der Villa von ihrem Dad." "Na wenn du das sagt muss ich mich wohl drauf einlassen." "Eben! Und außerdem lass ich mir so ein Event doch nicht ohne dich entgehen." Lachend fuhr sie mich nach Hause.

"Nimm ein Bad, mach ein Nickerchen, zieh dir was heißes an und wir sehen uns dann gegen zehn auf der Party." "Und warum können wir nicht zusammen fahren? Ich bin eh schon unerwünscht, dann will ich da nicht noch alleine aufkreutzen." Jammerte ich rum. "Sorry, aber mein Bruder nimmt mich mit und er muss schon früher da sein, weil er doch die Musik macht." "Okayyy, dann bis später." Ich warf ihr einen Luftkuss zu und ging in mein Haus.

Nachdem ich ungefähr zwei Stunden geschlafen hatte, ging ich duschen und glättete mir danach die Haare. Ich war so nervös wegen der Party später, dass ich dringend eine Stresskippe brauchte. Ich zog meinen Bademantel über und setzte mich auf die Stufen vor dem Haus. Ich zog genüsslich an meiner Zigarette als gegenüber ein Auto hielt und Hunter's beste Freunde ausstiegen. Hunter kam auch aus der Haustür und vereint beobachteten sie mich. "Noch nie ne Zigarette gesehen?" Rief ich genervt zu den Jungs rüber. "Pff!" Als mein Blick auf Hunter fiel, sah der mich bereits finster an und schüttelte den Kopf. Keine Ahnung welche Wirkung dieser Junge auf mich hat aber ich fühlte mich ertappt also drückte ich schnell meine Kippe an der Stufe aus. Kurz darauf gingen die Jungs in sein Haus und auch ich ging nach oben in mein Zimmer um mich fertig zu machen.

Ich legte eine Platte von Billy Idol auf und zog mich an. Ich trug nur etwas Lippgloss auf, legte mein Schmuck an und schlüpfte in meine Airforce.

"Clint könntest du mich zu einer Party fahren und eventuell auch wieder abholen?" Und nur weil meine tolle und einzige Freundin nicht konnte, ließ ich mich tatsächlich von Clint zu der beliebtesten Party des ganzen Schuljahres fahren. "Stopp." Er bremste und ich öffnete die Beifahrertür. "Danke ab hier lauf ich zu Fuß, ist nicht weit." Und schon sprang ich aus dem Jeep und sah wie er umdrehte und wegfuhr. Ich konnte auf einen Fall riskieren, dass mich jemand sieht wie ich von einem Elternteil gebracht wurde wie ein kleines Kind und dann auch noch von Clint. 

Schon von weitem hörte ich die Musik aus den Boxen dröhnen. Einige Leute standen im Vorgarten und rauchten, oder übergaben sich im Gebüsch. Genau deswegen schmeiße ich nie eine Party bei mir zu Hause. Ich atmete nochmal tief durch und ging dann durch die riesige Eingangstür in die Villa. Gerade lief Mr.Brightside von The Killers. Es war proppe voll und es roch nach Schweiß und Alkohol. Als ich mich etwas durch die Menge gezwängt hatte wurde meine Sicht klarer und ich entdeckte Hunter, mit der Barbie auf dem Schoß, auf einem Sofa sitzen. Was auch sonst. Er fühlte sich unwohl und als auch er mich sah schob er sie von sich runter. Etwas hilflos stand ich zwischen den Leuten währen die beiden auf mich zu kamen. "Du bist tatsächlich gekommen, Francis." "Hallo Hennessy." Hunter ignorierte ich einfach, denn ich wusste nicht wieso, aber er machte mich plötzlich so nervös. Vielleicht lag es auch an seinem Look, denn das offene Seidenhemd lieferte einen kleinen Einblick auf seine Brustmuskeln. "Nette Party." "Ich weiß." Sie stemmte die Hände auf die Hüfte und dabei quitschte ihr pinkes Latexkleid. Ich sag ja Miss Piggy. "Aus dem hässlichem Entlein ist ja doch noch ein Schwan geworden." Dabei sah sie sich mein enges, schwarzes Kleid genau an. "Ich war schon immer ein Schwan, aber vielleicht brauchst du ja auch einfach eine Brille, Süße." Zwinkerte ich ihr zu. Sie sah beleidigt zu Hunter, welcher aber nur Augen für mich hatte. "Na dann, schmoll du ruhig weiter, aber ich hole mir jetzt was zu trinken." Und schon suchte ich den Weg in die Küche.

Tanzend schlürfte ich an meiner Vodka-Energy Mische während Hunter sich hinter mich stellte und mir zuflüsterte. "Du siehst echt...wunderschön aus." Dabei hauchte er mir ein sanften Kuss auf den Nacken. Sofort fing die Stelle an zu kribbeln und ich drehte mich geschmeichelt zur Seite. Plötzlich tauchte ein anderer Junge neben mir auf. "Hey ich bin Chase." "Emma." Wir mussten schon fast schreien, da die Musik so laut war. Dieser Junge Namens Chase war blond, hatte blaue Augen, war etwas größer als ich und trug ein langweiliges Outfit, typisch California Boy halt. "Willst du tanzen?" "Klar gerne." Und schon zog er mich in die Menge auf die Tanzfläche.

Wir tanzten eng aneinder, seine Hände lagen auf meiner Taille und gemeinsam kreisten unsere Hüften im Einklang zur Musik. Die ganze Zeit über spürte ich einen brennenden Blick auf mir. Ab und zu warf ich provokannt einen Blick über meine Schulter und sah Hunter wütend am Fenster stehen. Er fixierte mich mit seinem Blick. Sein Kiefer war angespannt und sein Blick böse wie noch nie. Je länger ich mit Chase tanzte, desto unwohler fühlte ich mich. "Oh Baby du bist so heiß..." Jetzt entfernte ich mich etwas von ihm, aber als plötzlich seine Hand unter mein Kleid glitt, schupste ich ihn kräftig weg. "Du spinnst wohl!" "Was denn du willst es doch auch." Und wieder kam er torkelnd auf mich zu, grade wollte ich ihm eine verpassen, da riss mich jemand am Arm weg. "Du sollst sie nicht anfassen! Sie will das nicht, verstanden?" Knurrte Hunter den Jungen an. Dann zog er mich an der Hand mit in den Garten.

"Ich wollte deine Hilfe nicht! Ich hätte das auch gut ohne dich geschafft!" Schrie ich ihn an. "Ha das ich nicht lache." Er hielt immer noch meine Hand, aber als ich das sah zog ich sie aus seiner. "Nein Hunter, du kannst nicht immer auftauchen wann und wo du willst den Helden spielen und mich ansonsten wie den letzten Dreck behandeln, verstehst du das."  "Aber Emma..." "Hunter..." Ich sah ihn warnend an. "Wer weiß was der Dreckssack dir angetan hätte, wenn ich nicht gekommen wäre." Ich ging ein Schritt auf ihn zu und legte meine Arme um sein Nacken, dabei entsapnnte er sich etwas und atmete durch. "Ich will es mir gar nicht vorstellen." Flüsterte er und zog mich dabei ganz dicht an sich. Unsere Körper waren so eng aneinander gepresst, sodass ich jeden einzelnen Muskel von Hunter an mir spürte. Seine eine Hand wanderte weiter runter zu meinem Po und seine andere umfasste fest meine Taille. Ich legte sanft meine Hand auf seiner Wange...

...unsere Lippen kamen sich immer näher, sodass ich seinen warmen Atem, welcher nach Jack Daniels uns Cola roch, auf meinem Gesicht spürte. Kurz bevor sie sich berührten, zog ich zurück. "Hunter ich werde dich nicht küssen, wenn du mit diesen Lippen eben grade noch deine kleine Barbie geküsst hast." Langsam ließ er mich los und ohne mich nochmal umzudrehen ging ich weg.

Ohne Quinn auch nur gesehen zu haben ließ ich mich abholen und fuhr nach Hause.

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