Kapitel 2 "No matter how hard life is, don't loose hope."

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Manche sagen, man verspürt Freiheit, wenn man endlich das los ist, was man schon immer sagen wollte. Aber dies verspürt Harry nicht. Er hat noch mehr Angst und es wäre ihm lieber, er hätte diesen Satz nie gesagt. 

Seine Eltern haben sofort aufgehört zu essen und gucken ihn fassungslos an. Keiner sagt etwas. Aber Harry weiß, dass es gleich mächtigen Ärger geben wird. Es wird ja nicht einfach so hingenommen, Immer hin wird die ganze Familie umgebracht, wenn einer davon Wind bekommt.

Der Regen von draußen peitscht noch mehr gegen das Fester in dem Esszimmer und lief die Fensterscheibe runter. 

Kennt ihr das, wenn ihr etwas gesagt habt und wisst , dass wenn ihr spricht, nur ein Wimmern raus kommt? Harry wusste das dies jetzt der Fall sein würde. Aber ihm war die Stille zu lang. Zu schmerzvoll. Er hat das Gefühl mit Stille und seinen Schuldgefühlen bestraft zu werden. Und wenn Harry sich Schuldgefühle macht, macht er sich richtig welche.

"I-I.. Ich weiß d-das..", fängt er an doch wurde von seinem scheinend wütenden Vater unterbrochen, der total verkrampft seine Gabel in der Hand hält. "Sei still. Du. Hast. Das. Nie, NIE, gesagt.", brummt er und wirft seinem Sohn einen strengen Blick zu. Harrys Blick wechselt zu seiner Mutter, die ihn enttäuscht und voller Sorge anguckt. Und dann zu seiner Schwester, die ihn total geschockt  anblickt. Er fühlt sich geschlagen. Als hätten ihm seine Familie eine reingehauen.

"Aber Dad-", fängt er wieder an. 

"SCHWEIG! Geh in dein Zimmer und rede nie wieder darüber!", schreit sein Vater ihn förmlich an, Harry jedoch legt sein Besteck weg und steht auf, bleibt aber an seinem Platz stehen. "Ich werde zu ihnen gehen.", sagt der Lockenkopf nun entschlossen für seine Freiheit zu kämpfen. Sein Vater steht ebenfalls auf, schmeißt förmlich die Gabel auf den Tisch und stützt sich mit seinen Armen auf dem Tisch ab. Sein Blick ließ Harry an seiner Meinung etwas zweifeln, aber sein Entschluss stand nun feste. Er möchte zu den Fightern, will sich aber nicht zwischen ihnen und seiner Familie entscheiden müssen.

"Bist du dir eigentlich bewusst, was du da sagst?", mit jedem Wort wird sein Vater lauter und strenger. "Bist du dir bewusst, dass wir dann alle sterben werden?!", sagt er nun etwas leiser. Sein Vater sprach jedoch nur leiser, weil die Gefahr bestand, dass ihn die Nachbarn hören. 

Aber Harrys Überzeugung konnte der Vater nicht beeinflussen: "Aber Dad! Das ist unsere Chance! Sie werden uns finden und wir werden... frei sein!", sagt der Lockenkopf mit funkelnen Augen und einem Lächeln der Götter. Die Hoffnung und den Glauben an die Fighter konnte ihm sein Vater einfach nicht nehmen. 

"Wir werden nicht frei sein! Die Regierung wird ständig hinter uns her sein, wir werden verfolgt und nie, NIE in Ruhe gelassen werden. Ist es das was du willst, Harold?!", sagt sein Vater nun noch strenger und er tritt auf den Jungen 20 Jährigen zu, dessen Lächeln starb. Harry hat Tränen in den Augen, unterdrückt sie jedoch. "Dad, bitte.."

"Was macht dich so sicher, dass sie uns finden werden, geschweige denn uns haben wollen?" Es hört sich so an, als würde sich der Vater über seinen Sohn lustig machen. Harry wollte aber nicht seine Hoffnung aufgeben. "No matter how hard life is, don't loose hope."

"Ich werde mit euch, oder ohne euch zu ihnen gehen." Harry will an seinem Vater vorbei, dieser hält ihn jedoch am Arm feste. Zu feste. Es tat ihm weh, sein Vater hat einen zu festen Griff. "Du tust mir weh."

"Harold, ich sage es dir jetzt zum letzten mal: Du wirst diese Sache vergessen und dieses Thema nie wieder ansprechen. Haben wir uns da verstanden?" Normalerweise verspürt Harry für seinen Vater nur Liebe, alles Gute, aber in diesem Moment verspürte der Lockenkopf nur puren Hass. Gemischt mit Mitleid. Er konnte nicht verstehen, wie sein Vater sich so aufgeben konnte. Denn sein Vater war doch immer die Person, die immer über die Freiheit sprach.

"Vielleicht hat Harry ja Recht.", murmelt seine Schwester und erntet von ihrem Vater einen überraschten Blick, woraufhin er seinen Sohn loslässt. Das kam für den Vater der 2 Kinder total unerwartet, denn seine Tochter war immer diejenige, die sich mit dem Leben so abgefunden hatte, wie es nun mal war. "Gemma?!", brummt der Vater streng, doch sie steht auf und stellt sich aufrecht hin. "Dad, er hat Recht. Wir wären.. frei. Wenn sie uns rechtzeitig finden würden."

Die einzige, die sich an dem Gespräch nicht beteiligte, war die Mutter. Sie saß still schweigend dort und blickte an die Wand, ganz in ihren Gedanken. 

"Ich würde lieber sterben, als zu denen zu kommen.", ist das letzte, was der Vater sagt, als er wütend aus der Haustür verschwand. Gemma und Harry wechselten kurz Blicke, bis sie zu ihrer Mutter guckten, die immer noch still dort saß und langsam anfängt, die Teller einzusammeln.

"Mom..", sagen beide Kinder gleichzeitig, aber die Mutter sagt nichts, sondern verschwindet in der Küche. Beide gehen ihr nicht hinterher, da sie wissen, dass ihre Mutter jetzt wohl nicht mit ihnen sprechen möchte. Sie hatten Angst, dass sie die Familie zerstört haben. Gemma war die Schuld deutlich ins Gesicht geschrieben, weshalb Harry sie umarmt und sie nach ein paar Sekunden wieder loslässt. "Wir überlegen uns etwas..", sagt Harry leise und Gemma nickt kurz. 

Als sie die Treppen zu ihren Zimmern hochgehen, bleibt Gemma stehen und wendet sich an Harry. "Was glaubst du, wo Papa hingegangen ist?" Ihr Satz war so voller Schuld und Enttäuschung geprägt, dass es Harry kalt den Rücken runter lief. "Keine Ahnung. Wahrscheinlich macht er nur einen Spaziergang."

___

Die Nacht wird Harry von lauten Geräuschen wie dem Zerbrechen von Fenstern und Schreien geweckt. Sofort öffnet Harry die Augen und steht auf, sprintet zuerst in das Zimmer in das seine Schwester normalerweise schläft, aber er findet sie dort nicht vor. Er bleibt einige Sekunden dort stehen, untersucht noch mit seinem Blick den ganzen Raum. "Harry!", schreit eine weibliche Stimme, die er als die von seiner Mutter einordnet. Sofort rennt er die Treppen runter und muss mit ansehen, wie seine Schwester und seine Mutter von mehreren schwarz gekleideten Männern gepackt werden und ihnen eine Pistole an die Schläfe gesetzt wird. Ihn durchfährt erst die Angst und dann der Beschützerinstinkt. Er will zu den Männern rennen, aber er wird von hinten von weiteren Händen gepackt und zurückgezogen. Harry versucht alles um sich zu befreien, aber es gelingt ihm nicht. Der Griff ist zu stark. Als ihm dann selbst eine Pistole an die Schläfe gesetzt wird, erstarrt er und heftet seinen Blick an seine Mutter. Verzweifelt sucht Harrys Blick dann seinen Vater, der aber nirgends zu sehen war. Seine Gedanken spielen verrückt, er will seiner Mutter und seiner Schwester helfen, aber gleichzeitig wundert er sich, wo sein Vater steckt und ob er schon tot sei. 

Gleichzeitig wundert er sich, wieso die Wachen der Regierung aufkreuzen, da sie unmöglich erfahren konnten, dass außgerechnet er vorhat ein Fighter zu werden. Immer hin ist das erstmals 4 Stunden her.

Und da bekam Harry so eine Ahnung. 

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