Kapitel 1 "Some People.."

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•Kapitel 1 "Some People feel the rain. Others just get wet."•

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Schon seit längerer Zeit liegt der braune Lockenkopf auf seinem etwas ungemütlichen Bett, starrt an die Decke und lauscht dem Regen, dessen Regentropfen mit voller Wucht gegen das Fenster in der Schräge prasselt. Seine Atmung geht flach, seine Augen sind glasig und seine Gedanken sind ganz woanders. In ungefähr einer Woche müsse er für die Regierung arbeiten gehen. In ungefähr einer Woche ist er einundzwanzig Jahre alt und somit erwachsen. Als er damals achtzehn Jahre alt wurde, hieß es 'Bye Bye' Schule und Wilkommen zur weiteren Ausbildung zum Beruf 'Architekt'.

Doch der Lockenkopf wollte kein Architekt werden. Das wollte er nie. Er wollte immer etwas mit Autos machen, sie reparieren und sie zum glänzen bringen. Und was muss er jetzt machen? Häuser entwerfen, für die Regierung und für die Bewohner. Es ist schon sehr unfair, dass die Bewohner sich nicht einmal ihren eigenen Beruf aussuchen können, findet er.

Wenn es regnet, stellt er sich immer vor, wie es wäre mit einem Mercedes oder einem BMW durch den Schlamm zu rasen, wie die Regentropfen auf die Windschutzscheibe prasseln aber ihn nicht aufhalten können. Wie gerne er doch ein Rennfahrer werden würde. Und wenn dies nicht klappen würde, würde er auch Fußballer werden wollen. Die typischen alten Kindheitsträume, die einen sogar noch bis ins erwachsen werden verfolgen und an denen manche sogar hängen und glauben. Und Harry hat die typischen Jungsträume. Aber diese Träume wurden ihm alle gestrichen.

Wieso Architektur? Er versteht die ganze Sache einfach nicht. Er wird zwar darauf getrimmt, dass er handwerklich und künstlerisch begabt sein soll, aber gefallen findet er daran ja nicht. Aber es bleibt ihm keine andere Wahl. Er muss diesen Beruf lernen und ihn dann auch machen, wenn er nicht zu den Obdachlosen gehören möchte und umgebracht werden will.

Im Hinterkopf spricht aber die ganze Zeit sein Gewissen zu ihm:

"Es gibt eine Möglichkeit. Fighter, fighter, fighter. "

Der braune Lockenkopf setzt sich auf und atmet einmal tief ein und wieder aus.

Dann schüttelt er den Kopf und fährt sich einmal durch die Haare. Das darf er nicht. Er würde doch alles riskieren! Nicht nur sein Leben würde er auf's Spiel setzen, sondern auch das von seiner Schwester und seinen Eltern.

Eigentlich ist ihm sein Leben ganz egal, er würde gerne zu den Fighter'n gehören, auch wenn das bedeuten würde, dass egal wo er hin möchte, ihm der Tod droht, es wäre ihm egal. Denn er wäre frei. Er könnte machen was er wollte, keiner würde es ihm verübeln. Außer die Regierung.

Harry seufzt. Diese Gedanken lassen ihn einfach nicht los!

Auch wenn es für ihn ein Segen wäre zu den Fighter'n zu gehören, kann er doch nicht das Leben seiner Familie auf's Spiel setzen!

Seine Schwester Gemma, die glücklich ist, da sie jetzt einen Freund hat, mit dem sie viel Zeit verbringt. Seine Mutter, die immer für ihn da ist und ihn unterstützt, sowie sie alles mit seinem Vater aufgebaut hat. Sein Vater, wie er hart arbeitet und mit ihm, als er klein War und sein Vater Zeit hatte, draußen gespielt hatte.. Das konnte er doch nicht alles opfern. Das wäre doch zu egoistisch!

Harry will schreien. Er will gegen den Regen gegen seine Gedanken und ganz besonders gegen die Regierung schreien. Wie konnte man vor Jahren diese bescheuerten Regeln aufstellen? Und wieso haben die Menschen sich so blenden lassen können von den ganzen Versprechungen?

'Ein besseres Leben'

'Bessere Gemeinschaft=Bessere Gemeinde'

'Bessere Wirtschaft'

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