Ende III

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„Juli, jetzt sind wir die einzigen Singles in der Gruppe, wir sind Ersatzrad fünf und sechs.", jammert Trajan. Dann richtet er mit einem Mal wieder seinen Kopf auf, zuckt zusammen und verzieht sein Gesicht vor Schmerz. „Ach fuck, ich habe mir einen Nerv geklemmt.", stöhnt er auf. „Egal, was ich eigentlich sagen wollte: Juli, wollen wir aus Ersatzrad Nummer fünf und sechs die Achse drei machen?"

Alle gucken erstmal verwirrt, ich verstehe es als erstes und breche in Gelächter aus.

„Nero, was sagt er?", hakt Juni nach.

„Er hat deinen Bruder gerade gefragt, ob er sein fester Freund sein will, damit sie nicht mehr von uns Pärchen ausgeschlossen werden und wir Trippledates haben können.", pruste ich und schüttle mich vor Lachen.

Julius wird weiß wie eine Wand.

„Jetzt sei nicht gleich so fies!", beschwert sich Trajan, „Es war doch nur ein Scherz."

„Nein, nein, das ist es nicht.", murmelt Juli und kippt dann zur Seite.

Juni stürzt als erstes zu seinem Bruder, wir alle folgen ihm und ich helfe Juni seinen Zwilling auf eine Liege neben den Pool zu legen. „Juli?", schluchzt Juni und greift die Hand seines Bruders.

Leander rüttelt an Julius Schulter, er regt sich nicht.

„Ich ruf einen Krankenwagen!", meint Zara stumpf und eilt zu ihren Sachen, wo ihr Handy liegt.

Ich sehe Juni und Juli an, irgendwie behalte ich einen kühlen Kopf. „Juni, du musst dir jetzt was anziehen, damit du mit Juli mitfahren kannst! Ich hole schnell eine Tasche, wo wir Julius' Sachen einpacken können. Wir fahren dann hinter her!"

Juni nimmt mich nicht wirklich wahr.

„Junius!", sage ich erneut und lauter, dann berühre ich ihn an der Schulter und reiße ihn aus seiner Trance. „Zieh dich an."

Juni nickt wie ein Roboter und nimmt seinen Blick nicht eine Sekunde von seinem Zwilling, selbst während des Anziehens nicht.

„Wir gehen nach vorne, um die Sanitäter zu empfangen.", sagt Zara und zieht den immer noch leicht geschockten Leander hinter sich her.

Ich folge ihnen und hole aus meinem Zimmer einen Rucksack, zurück am Pool stopfe ich alle Sachen von Julius hinein.

Juni hat sich gerade die Schuhe zugemacht und wieder neben Juli gekniet, da kommen Zara und Leander mit den Sanitätern zusammen zurück.

Ich lenke Junius' Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Lass die Sanitäter ihren Job machen." Ich ziehe ihn vorsichtig nach hinten und nach oben.

„Ich habe Angst.", murmelt Juni und umarmt mich halb, sodass er den Blick von Juli nicht abwenden muss.

„Das wird schon.", murmele ich ihm aufmunternd zurück.

„Ich hoffe."

Die Sanitäterin richtet sich auf und wendet sich Juni automatisch zu. „Sie sind der Bruder?"

Juni nickt.

„Wir werden ihren Bruder ins Krankenhaus bringen, Sie können mitkommen, mehr können leider nicht im Krankenwagen mitfahren.", erklärt sie.

„Er fährt mit.", antworte ich für meinen Freund. „Sie bringen Julius ins Krankenhaus in der Schlossstraße?"

Sie nickt.

„Wir kommen so schnell wie möglich nach, Juni, du musst jetzt für Juli da sein, außerdem kennt ihn niemand besser als du!", sage ich und blicke Juni tief in die Augen.

Er nickt, er ist nicht ganz da.

„Wenn die Sanitäterin Fragen hat, wirst du sie beantworten, ja?", ich streichle über seine Wange und er nickt erneut, aber sein Blick wird klarer.

„Ja", sagt er dann leicht brüchig.

„Wir sind soweit.", meint der Sanitäter und sie tragen den bewusstlosen Julius auf der Trage nach vorne in den Krankenwagen, ich winke Juni noch kurz, bevor die Sanitäterin die hintere Tür zumacht.

„Lasst uns alle anziehen und dann fahren wir ihnen hinterher!", übernehme ich das Kommando und keiner gibt Widerworte.

Detours to our LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt