Maria

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,,Ich bin weder böse noch gut, aber für andere bin ich immer das schlechtere."

Maria ;

Wenn man sich, zum Beispiel bei einer Vorstellung, selbst beschreiben muss, dann zählt man immer die guten Dinge von sich auf.
Keiner will akzeptieren, eine grässlichen Vorliebe für blutgetränkte Horrorfilme zu haben, eine Vorliebe für Pornos, keiner will preisgeben, dass er in vier Mädchen gleichzeitig verliebt ist oder sogar eine Vierer - Beziehung führt.

Man möchte sagen man sei intelligent, kritikfähig, man hätte Ausdauer und könne gut mit Menschen umgehen.
Das banale daran ist, dass keiner wirklich kritikfähig ist, denn Menschen sind zum hassen verurteilt und sollte mir irgendjemand sagen, dass mein Gedicht, das ich schreibe, keinen Sinn ergibt werde ich, sobald dieser jemand außer Reichweite ist, gnadenlos über ihn herziehen.

Ich verstehe nicht, warum man nicht zugeben darf, wie man wirklich ist.
Würde man das tun, wäre die Welt viel ehrlicher und in der Politik würde es einfacher zugehen. Dann gäbe es keine Korruption, weil jeder davon wissen und es verhindern könnte.
Ehrlichkeit ist ein riesiges Manko in dieser Welt, und keiner will es sich eingestehen.

Ich bin zum Beispiel immer schrecklich eifersüchtig und das kann ich auch zugeben, denn die Menschen, die ich wirklich liebe, haben den Drang zu ersetzen.
Ich bin nicht sportlich, und bin nicht wirklich wortgewandt, was den Umgang mit Menschen betrifft.
Und weil ich das bei meinem letzten Vorstellungsgespräch gesagt habe, hat man mich auch nicht angenommen, ehe sie sich meine guten Seiten angehört haben.

Das ist das Problem: alles was schlecht ist, kann nicht ausgeglichen werden, obwohl wir uns das auch wieder nicht eingestehen wollen.

Ich bin weder böse noch gut, aber für andere bin ich immer das schlechtere. 

  The AngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt