Touched /abgeschlossen

27. wildgewordene Hunde

Die Musik ist nicht was für jeden😂🎶
Herr im Himmel steh mir bei!
Was machte ich hier?
Wieso hatte ich nicht einfach „nein" gesagt?

Doch wie konnte man schon „nein" sagen, wenn einem diese warmen, braunen, liebevollen Augen anlächelten und darum flehten, dass ich mitkam?
Dieses kleine Geschöpf wusste einfach wie man es machte...
Und jetzt stand ich hier im trüben Licht zwischen besoffenen Menschen und kichernden Barbies, die ihre Hüften schwangen. Ach ja und natürlich Lola, welche ihren Schwarm schöne Augen machte und mit sich rang zu ihm zu gehen.

Sie lehnte neben mir an der Wand, ihre zarten Hände in die Wand gekrallt und ihre Augen klebten an diesen braunhaarigen Jungen, der sich gerade mit einer brünetten Schönheit unterhielt. Sie dampfte regelrecht vor Eifersucht.

„Er redet immer noch mit der!", stieß Lola aus und ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten. Ich musste lächeln, doch als sie zu ihm hin torkeln wollte, da sie ihre Eifersucht versucht hatte im Keim, hust Alkohol hust, zu ersticken, schnappte ich mir ihren Arm.

Ich packte sie bei den Schultern und sah ihr tief in die Augen.

„Hast du es nötig einen Typen hinterher zu rennen?", fragte ich bestimmend.
„Nein?" Es klang eher wie eine Frage!
Ich legte sachte meine Hände um ihre Wangen und drückte sie leicht.
„Hast du es nötig?", schrie ich nun schon regelrecht.
„Nein!", rief sie nun zurück und ihre Augen loderten entschlossen.

Ich nickte zufrieden und suchte einen geeigneten Kandidaten. Ruhig ließ ich meinen Blick über die seltsame aussehenden Burschen gleiten, die entweder zugedröhnt oder komplett betrunken waren. Ein Junge mit wuscheligen Haare, der allein tanzte, stach mir ins Auge.

Ich drehte Lola in seine Richtung und zeigte unerzogen mit meinen nackten Zeigefinger auf den Hottie, der einen Magazin entsprungen sein könnte.

„Du wirst den jetzt antanzen, mit ihm viel Lachen und kein Blick zu", Mist wie hieß ihr Schwarm noch gleich?, „Marcel werfen!"

Sie nickte zögerlich.

„Was wirst du nicht?", fragte ich rhetorisch.
„Marcel nicht anschauen und lachen, als wäre dieser Fremde, der lustigste Typ den ich kenne!"
Ich nickte.
Ihre Augen suchten den blonden Typen und schon ging sie erhobenen Hauptes auf ihn zu.

Weiter gehen, sprach ich ihr gedanklich Mut zu, da sie kurz innehielt.
Sie tat es.

Verführerisch tanzte Lola ihn an und schon begannen sie zu reden und zu lachen. Stolz merkte ich, wie Marcel die beiden kritisch beobachte und die schöne Brünette in den Hintergrund rutschte. Sie redete und Marcel beachtete sie nicht mal mehr. Die war natürlich sofort eingeschnappt und brauste wütend davon. Ich lachte in mich hinein.
„Was lacht den so eine hübsche Dame allein vor sich hin?", fragte mich plötzlich ein braunäugiger Junge.
Er stellte sich direkt vor mich und versperrte mir so die Sicht!
Er hatte einen Drei Tage Bart und eine riesige Nase, die mir seltsam bekannt vorkam. Leider sah ich nicht viel mehr, da es ziemlich dunkel war.

Seine braunen Augen musterten mich aufdringlich.

Unwohl verlagerte ich mein Gewicht auf das andere Bein und kratzte nervös mit meinen Fingernägeln über meinen linken Arm. 

„Kennt man sich?", fragte ich misstrauisch. Irgendwie kam der Typ mir bekannt vor und das nicht im guten Sinne...

Er hielt sein Lächeln aufrecht und meinte: „Nicht das ich wüsste."

Ich wusste, dass er log. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Körper aus.
Eine Warnung meines Körpers...?
Ich schaute mich suchend um. Ich kannte hier keinen und wo war bloß Lola? War sie mit den Model an die Bar gegangen? Marcel sah ich auch nicht mehr.