29. faules Brot?!

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„Ja", sagte ich zum wievielten Male?
„Er gab es zu?", fragte Lola zum wievielten Male ungläubig?
„Ja, können wir jetzt das The-"
„Er hat really deine Hand gehalten?", kicherte sie zum wievielten Male dazwischen?
Okay ich sollte aufhören: zum wievielten Male, zu verwenden.

Lola lachte immer noch wie eine verrückte Hexe und plötzlich klang sie komisch außer Atem. War es anstrengend so viel am Stück zu lachen?

Ich hörte etwas Quietschen. Und es war kein Quietschen, was ein Mensch, ein Tier oder eine Tür machen könnte. Etwa ein ... Bett?

„Sag mal, springst du auf dein Bett rum?", fragte ich und hoffte auf eine negativ ausfallende Antwort.

„Woher weißt du das?", zerstörte sie meine Hoffnung. Ich schüttelte frustriert den Kopf, musste aber Grinsen. Was für eine verrückte Hummel. Das Quietschen wiederholte sich nicht mehr und eine ernste Stille machte sich breit.

„Wieso warst du im Krankenhaus?", rief sie auf einmal hysterisch. Ich zerrte schnell mein Handy von mein nun wummerndes Ohr weg. Autsch. Zu spät.
„Das ist Vergangenheit", antwortete ich zuversichtlich, als sie ein neugieriges: „Hm?", drangehängt hatte.

„Okay."

„Jetzt erzähl mal, wie war es denn mit Marcel?", wechselte ich diesmal mit Erfolg das Thema, denn sie sprang direkt drauf an.
Und so hörte ich mir ungefähr diesen Text an: „Seine Schultern sind so der Hammer! Fest wie Stein, wie ... wie ein Panzer! Oh man und seine braunen Augen mit diesen grünen Sprenkeln erst. Ich könnt' sterben... Weißt du, als wir uns verabschiedet haben, hat er mich-. Ich meine mich! Hallo! Ich komisches Etwas, das dumm auf der Welt herumwandert-"

„Hat er dich...", half ich ihr lachend auf die Sprünge, da sie dezent vom Thema abwich.

*Seufz*

„Hat er seine ... seine sexy, heißen, roten Lippen, die so himmlisch weich aussehen und man praktisch von diesen heiligen Dingern angezogen wird wie-",  vertiefte sie sich.

Ich unterbrach sie erneut grinsend: „Hat er seine..."

„Hat ... er seine ... Lippen auf meine ... Wange gedrückt", träumte sie benommen und ein schwärmerischer Seufzer löste sich aus ihren Mund.

Ich schmunzelte und machte mich auf den Weg zum Kühlschrank, da sich mein Magen meldete.

Es war 1:24 Uhr, stellte ich, wegen der creepy roten Wanduhr, fest, die einem praktisch ins Auge sprang.
Rote Uhren waren immer gruselig!
Und mein nicht gerade geduldiger Magen drohte einen Krieg zu beginnen, wenn er nicht bald etwas Essbares bekam. Ich verdrehte genervt die Augen, als er erneut knurrte.

„Hörst du mir überhaupt zu?", fragte mich Lola, als ich nicht antwortete.
„Klar", sagte ich glaubhaft. Obwohl ich kein Plan hatte, worüber sie zuletzt geredet hatte.

„Jedenfalls hat er mich gefragt, ob ich am Wochenende auch auf die Party gehe!", quietschte sie freudig.

„Das ist toll", brachte ich mich in den verliebt-sein-ist-wunderbar-Gespräch ein.
Sie seufzte wieder. Machten das alle Verliebte, die an ihren ... ähm, Honey dachten?

Ich öffnete die Kühlschranktür und begann zu Suhen. Hmm. Lieber Joghurt oder Cornflakes?

„Du kommst doch mit oder?", fragte sie leise.

„Äh?", machte ich überrascht, sowie überfordert. Eigentlich hatte ich keine Lust mich wieder zwischen den Betrunkenen zurecht zu finden.

„Du bist die Beste, schlaf gut", schob sie sofort hinterher. Warte, was?
„Was, nein!", doch das kleine Biest hatte schon aufgelegt. Sie wusste wirklich wie man es machte.

Touched /abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt