"Hey Jackson, kommst du endlich? Ich hab Hunger!", nörgelte Bambam.
Jaebum lehnte gegen der Klassenzimmertür und wartete geduldig auf seine Freunde.
"Jaaa!", kam es schmunzelnd vom Angesprochenen. "Lass mich doch mein Geld noch aus der Tasche holen..."
Yugyeom lachte. "Und wieso brauchst du dafür so lange?"
Jackson warf ihnen einen gespielt wütenden Blick zu und fischte seinen Geldbeutel aus der Tasche. "Hab's!"Ein Seufzen entwich Marks Lippen.
Jinyoung neben ihm hob eine Augenbraue hoch.
"Schmeckt dir das Brot nicht?", wollte er ahnungslos wissen.
"Huh? Oh, doch", murmelte Mark und biss demonstrativ davon ab.
Jinyoung saß auf dem Fensterbrett im Klassenzimmer und sah zur Tür, wo bis vor kurzem noch Jaebum und die anderen standen.
Es war Mittagspause und die beiden Freunde waren die einzigen gerade im Klassenzimmer.
"Jackson ist schon irgendwie attraktiv...", merkte Jinyoung beiläufig an, während er herzhaft in sein eigenes Brot biss. "Glaubst du, er ist auch an Jungs interessiert?"
Mark stockte leicht in seinen Bewegungen, ehe er nur mit den Schultern zuckte. "Keine Ahnung. Frag ihn doch selbst."
Sein Herz fing an unkontrolliert schnell zu schlagen und er schluckte schnell runter, um sich zu beruhigen.
"Hmm..." Jinyoung sah auf einmal gedankenverloren aus.
"Was?" Mark blickte zu seinem besten Freund und tat unbeteiligt. "Interessiert an Jackson?"
Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit."Bitte nicht..."
Jinyoung lachte nur. "Ich dachte mehr an dich."
Völlig aus dem Konzept gebracht warf Mark ihm einen verdutzten Blick zu.
"Was?!"
"Hab mitbekommen, dass ihr manchmal gemeinsam mit dem Fahrrad zur Schule fahrt?" Er grinste Mark vieldeutend zu. "Wusste gar nicht, dass ihr befreundet seid."
"Sind wir auch nicht wirklich." Mark packte seine Brotzeitbox weg und sein Blick schweifte aus dem Fenster. "Wir wohnen zufällig nicht weit voneinander entfernt. Und er fährt normalerweise mit Bambam. Sofern sie zur selben Zeit Schule haben oder Schulschluss."
Er verlor sich kurzzeitig in Gedanken."Und ich bin erstaunt darüber, wie viel wir eigentlich gemeinsam haben... was mich irgendwie freut."
"Ach, so ist das...?" Jinyoung grinste.
"Komm schon", winkte Mark ein wenig nervös ab. "Worauf willst du hinaus?"
Jinyoung tat auf komplett seriöus und blickte Mark fest in die Augen. "Du weißt, wir sind beste Freunde und du kannst mir alles erzählen."
Mark prustete nur los. "So kann ich dich überhaupt nicht ernst nehmen!"
Niemand sollte jemals über diese Gefühle erfahren. Das hatte sich Mark geschworen.
Nicht einmal sein bester Freund Jinyoung.
"He!" Jinyoung schmollte leicht. "Was soll das jetzt heißen?!"
"Gar nichts. Und lass uns jetzt gehen, sonst kommen wir zu spät zum nächsten Kurs!"Gelangweilt saß Mark im Unterricht.
Jinyoung hatte gerade einen anderen Kurs, während er hier alleine saß. Sonst hatte er keine besonders guten Freunde.
"Bearbeitet die Aufgaben bitte in Zweiergruppen", meinte der Lehrer und teilte ihnen die ganzen Arbeitsblätter für die Stunde aus.
Mark sah sich um und seufzte in sich hinein.
Sein Blick wanderte zu einer gewissen Freundesgruppe und ihm fiel auf, dass sie eine ungerade Zahl waren.
Bambam, Yugyeom und Jackson.
Kurz flammte Hoffnung in ihm auf, ehe er sie wieder unterdrückte."Notfalls mache ich das auch einfach alleine. Was ist der Unterschied ob in Zweiergruppen oder alleine? Hauptsache die Aufgaben sind am Ende bearbeitet."
Er schüttelte seine Gedanken beiseite und wollte sich gerade auf die Arbeitsblätter konzentrieren, als er jemanden seinen Namen rufen hörte.
Erstaunt sah Mark auf und blickte in ein Paar wunderschöne Augen.
Sein Herz fing an zu flattern und er versuchte mit aller Mühe von außen hin gleichgültig zu wirken.
"Hast du schon einen Partner?", wollte Jackson wissen. "Bambam hat mich für Yugyeom sitzen lassen."
"Wir können gerne zusammen arbeiten", brachte Mark nur murmelnd heraus.
"Cool, danke", lächelte Jackson gut gelaunt und ließ sich auf den freien Platz neben Mark nieder."Wie kann er immer nur so energiegeladen sein? Selbst von meiner distanzierten Art ist er wenig abgeschreckt. Und dieses Lächeln..."
Mark musste sich jetzt auf die Aufgaben konzentrieren.
Eine ganze Weile blieb es still zwischen ihnen.
Fast hatte Mark, versunken in der Textarbeit, die Anwesenheit von Jackson vergessen, als sein Knie versehentlich gegen das von Jackson stieß.
Sofort kribbelte es scheinbar in seinem ganzen Körper.
Doch Jackson schien es gar nicht bemerkt zu haben, denn er arbeitete seelenruhig weiter, ohne auch nur eine Reaktion von sich zu geben. Oder sein Bein wegzuziehen.
Mark spürte, wie heftig sein Herz anfing zu klopfen."Reiß dich zusammen! Es sind nur die Knie, die sich von euch berühren! Kein Grund durchzudrehen...!"
Fast fühlte es sich so an, als würde genau die Stelle an die sie sich berührten unter Flammen stehen.
Aber er zog sein Bein nicht weg.
Er mochte es irgendwie diesen Körperkontakt mit Jackson zu haben.
Seien es auch nur die Knie."Komplett lächerlich. Jackson hat es nichtmal bemerkt und du machst hier ein riesen Drama draus."
"Hast du die erste Aufgabe?" Jackson schob sein Blatt in Marks Richtung.
Aus den Gedanken gerissen, rückte Mark seinen Stuhl zurecht und änderte seine Sitzposition.
Das Kribbeln verschwand und er konnte endlich wieder einen karen Gedanken fassen.
"Ja", war seine knappe Antwort, nachdem er die Fragestellung kurz überflogen hatte. "Hier."
Er holte seinen Block aus der Tasche.
"Übrigens", meinte Jackson währenddessen strahlend. "Wir haben heute Abend mit unserer Dance-Crew einen Auftritt... ganz in der Nähe von hier. Die genaue Location posten wir heute in die Story auf unseren Insta-Account."
Sofort spürte Mark die Wärme im Gesicht und sein Herz hämmerte in der Brust.
War dies eine persönliche Einladung?
Jackson war mit Bambam, Jaebum, Youngjae und Yugyeom in einer Dance-Crew und sie hatten gelegentlich Auftritte. Und zu diesen Auftritten luden sie immer so viele wie möglich ein."Hör damit auf. Er ist so zu jedem. Er lädt immer so viele Leute ein... da bist du keine Außnahme."
"Muss mal schaun, ob ich kann." Mark zuckte mit den Schultern.
"Würde mich freuen, wenn du kommen könntest", lächelte Jackson.
Marks Herz schlug wieder wie verrückt und er brachte sich dazu, nur kurz zu nicken.
Dieser einfache Satz von Jackson schwirrte ihm im Kopf.
Hatte er mehr zu bedeuten?
Er sah rüber und bemerkte, dass Jackson anscheinend wieder weiter das Arbeitsblatt bearbeitete, als seie nichts gewesen."Und schon wieder bildest du dir wieder so viel ein... er sieht dich höchstens nur als normalen Freund... nicht mehr."
Frustriert biss sich Mark auf die Unterlippe und wandte sich wieder an die Aufgaben.
Unruhig wälzte sich Mark in seinem Bett umher. Seine Gedanken rasten.
Und sie waren alle nur bei einer Person.
Jackson.
Stöhnend drehte er sich auf die andere Seite.
Warum nur?!
Er war nicht zum Auftritt gegangen.
Das wäre doch awkward gewesen, da Jinyoung keine Zeit hatte und er nicht alleine da sein wollte.
Und er konnte doch schlecht nur wegen Jackson kommen... das wäre doch richtig auffällig.
Aber er wäre echt gerne hingegangen.
Jackson tanzen sehen...
Ein weiteres Stöhnen entwich seinen Lippen.
Warum konnte er sich nicht mal einfach trauen?
Warum musste er nur so schüchtern sein?
"Ich wünschte, ich könnte offener sein und dich bei den ganzen Auftritten supporten", murmelte Mark in sein Kissen hinein. "Ich wünschte... ich könnte dich umarmen, wann immer ich will... ohne Angst zu haben abgewiesen zu werden. Ich wünschte ich könnte mich richtig ausdrücken und verhalten. Ich wünschte ich könnte dir sagen, wie lieb ich dich eigentlich habe."
Langsam wurden Marks Worte immer leiser.
Und er fiel in einen tiefen Schlaf.
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Two Bodies {Markson}
FanfictionEr schlug die Augen wieder auf und erschrak. Mark sah sich selbst vor ihm sitzen. Und gleichzeitig sah er den neuen Austauschschüler vor ihm sitzen. Wie war das nur möglich?! Das war unmöglich. Oder... doch? Einen zweiten Körper besitzen. Der zur s...